Vitamin D beugt Arteriosklerose bei Diabetikern vor (Foto: Dmitry Lobanov - fotolia.com) |
Diabetespatienten sehen sich im
Laufe ihrer Erkrankung oft mit einer zunehmenden Verkalkung ihrer
Blutgefäße konfrontiert. Wissenschaftler glauben, dass die Ursache
ein Vitamin D-Mangel sein könnte.
Ihre
Forschungsergebnisse veröffentlichten die Mediziner der
Washington University School of Medicine in St. Louis
im
Fachmagazin »Journal of Biological Chemistry«. Wenn
Diabetespatienten ausreichend mit Vitamin D versorgt sind, bilden
sich in ihren Blutgefäßen weniger Ablagerungen. Bei einem Mangel an
Vitamin D sorgen Immunzellen dafür, dass sich mehr Cholesterin an
den Gefäßwänden in Herznähe ablagert und die Blutgefäße immer
mehr verstopfen. Dieser Prozess ist bekannt als Arterienverkalkung
oder Arteriosklerose.
Vitamin D beeinflusst Immunzellen
Diabetiker
sind durch zunehmende Entzündungsprozesse in den Blutgefäßen
anfälliger für Herzerkrankungen und die Mediziner in St. Louis
wollten wissen, warum das passiert. Vorangegangene Forschungen des
Teams haben gezeigt, dass Vitamin D eine Schlüsselrolle bei der
Entstehung von Herzerkrankungen spielt. Die aktuelle Studie bringt
ihre Arbeit einen Schritt weiter und legt nahe, dass bei einem
niedrigen Vitamin D-Spiegel bestimmte weiße Blutkörperchen,
sogenannte Makrophagen, an den Gefäßwänden hängen bleiben.
Makrophagen können LDL-Cholesterin aufnehmen
Makrophagen
werden oft durch die Erkrankungen wie Diabetes aktiviert. Sie sind in
der Lage das ungünstige LDL-Cholesterin aufzunehmen. Vitamin D
beeinflusst diesen Stoffwechselprozess. Bei einem niedrigen Vitamin
D-Spiegel von weniger als 30 Nanogramm pro Milliliter Blut, nehmen
die Makrophagen vermehrt Cholesterin auf, können es aber nicht mehr
abgeben und die Makrophagen verklumpen. Dies führt zur Versteifung
der Gefäßwände und fortschreitender Behinderung des Blutflusses.
Durch ausreichend Vitamin D nehmen die Zellen weniger Cholesterin auf
und bleiben nicht hängen.
Vitamin D-Präparat vielleicht hilfreich
Wissenschaftler
Carlos Bernal-Mizrachi und seine Kollegen untersuchte 43 Menschen
mit Typ 2-Diabetes und 25 Kontrollpersonen mit ähnlichem Alter und
Körpergewicht, aber ohne Diabetes. »Wir haben verschiedene
Einflussfaktoren wie Blutdruck, Cholesterin, Blutzuckerwerte
Körpergewicht und Geschlecht berücksichtigt, doch nur der Vitamin
D-Spiegel hatte Einfluss auf die Zellen, die an der Gefäßwand
hängen bleiben.« Leider ist noch unklar, ob ein Vitamin D-Präparat
das Risiko für Arterienverkalkung bei Diabetespatienten senken kann.
Das müssen weitere Tests im Tierversuch und in klinischen Studien
ergeben. Die Forscher hoffen, in den nächsten Monaten feststellen zu
können, ob eine Vitamin D-Behandlung einige Risikofaktoren für
kardiovaskuläre Erkrankungen eliminieren kann.
Vitamin D besonders für
Diabetiker wichtig
»In
Zukunft hoffen wir Medikamente herstellen zu können - möglicherweise
sogar Vitamin D selbst - die das Einlagern des Cholesterins in den
Blutgefäßen verhindern«, erklärt Bernal-Mizrachi. »Bisherige
Studien haben bei Diabetespatienten einen Zusammenhang zwischen einem
Vitamin D-Defizit und dem Ansteigen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
und höherer Sterblichkeit gezeigt. Andere Forschungen deuten darauf
hin, dass Vitamin D die Ausschüttung von Insulin in der
Bauchspeicheldrüse verbessert, ebenso wie die Empfindlichkeit der
Körperzellen für das Hormon. Unser ultimatives Ziel ist, bei
Diabetikern rechtzeitig einzugreifen und zu erkennen, ob Vitamin D
Entzündungsprozesse reduziert, den Blutdruck senkt und die
Wahrscheinlichkeit für Arteriosklerose und andere
Gefäßkomplikationen abnimmt.«
Quelle:
Rike
AE, Sprague JE, Timpson A, de las Fuentes L, Bernal-Mizrachi L,
Schechtman KB, Bernal-Mizrachi C.: Vitamin D suppression of
endoplasmic reticulum stress promotes an anti-atherogenic
monocyte/macrophage phenotype in type 2 diabetic patients. Journal of
Biological Chemistry vol. 287 (46), pp. 38482-38494. Nov. 9, 2012,
doi: 10.1074/jbc.M112.386912
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