Sonntag, 4. Oktober 2015

Grüner Tee mit Milch - ein perfektes Duo


Mit Hilfe von Milch können mehr Antioxidantien aus grünem Tee im Darm aufgenommen werden. Die Katechine binden sich besser an das Milchprotein.


Grüner Tee ist besonders gesund, darüber besteht inzwischen wenig Zweifel. Besonders gegen Schlaganfall, Herzinfarkt, Osteoporose und Krebserkrankungen kann Grüntee vorbeugend wirken. Er wirkt Cholesterin senkend, reguliert den Blutzucker und kann so helfen, die Entwicklung eines Diabetes zu vermeiden. In Langzeitstudien senkte Grüntee das Risiko für Tumore im Verdauungssystem.
Erst kürzlich wurde in Studien festgestellt, dass die Polyphenole in grünem Tee die DNA des Menschen beeinflussen und stabilisieren. Die Polyphenole wirken schützend und lebensverlängernd auf die Zellen.

Grüntee plus Milch macht’s

Die Katechine, eine spezielle Art von Antioxidantien, verbinden sich mit Milch und können dann aus dem Darm leichter aufgenommen werden. Dies war bisher nur eine Vermutung, die sich nun durch eine wissenschaftliche Studie bestätigte. Wissenschaftler aus der Schweiz und aus China simulierten im Labor die Verdauung von Grünteeextrakt ohne und mit Zusatz von Milch. Sie fanden heraus, dass durch die Tee-Milch-Mischung wesentlich mehr Katechine im Körper ankommen als nach dem Genuss von Grüntee alleine.

Test mit entkoffeiniertem Grüntee-Extrakt

Für ihre Untersuchungen kauften die Forscher entkoffeinierten Grüntee-Extrakt, der mit kochendem oder lauwarmem Wasser übergossen wurde. Der Grüntee wurde dann entweder sofort oder nach der Beimischung von fettarmer Milch in einer Konzentration von 10 oder 25 Prozent weiter erforscht. Die Forscher setzten den Teeproben Säure und das Enzym Pepsin zu, wie es der Verdauung im Magen entspricht. Eine Stunde später simulierten sie durch weitere Zusätze für zwei Stunden die Verdauungsprozesse im Dünndarm. Zum Schluss analysierten sie anhand menschlicher Darmzellen, wie viele der am Anfang vorhandenen Katechine von den Zellen aufgenommen wurde.

Optimale Grüntee-Zubereitung: kochendes Wasser plus 25 Prozent Milch

Die Wissenschaftler dokumentierten, dass mehr Katechine verfügbar wurden, wenn der Grüntee-Extrakt mit kochendem Wasser aufgegossen wurde. Mit einem 25-prozentigen Zusatz von Milch, wurde das Maximum an Katechinen von den Darmzellen aufgenommen. Vor allem die Katechine Epicatechingallat (ECG) und Epigallocatechingallat (EGCG) bildeten Verbindungen mit dem Milcheiweiß. Vermutlich vereinfacht das die Aufnahme im Darm, allerdings ist der genaue Ablauf noch nicht geklärt. Doch wer sich schon jetzt etwas Gutes tun will und sich mit dem Gedanken an Grüntee mit Milch anfreunden kann, der sollte seinem grünen Tee einen Schuss Milch gönnen. Für alle, die grünen Tee lieber pur genießen, gilt: auch ohne Milch bietet das aromatische Heißgetränk genügend gesundheitsfördernde Inhaltstoffe.

Quelle: Yanlan Xie et al.: Milk enhances intestinal absorption of green tea catechins in in vitro digestion/Caco-2 cells model, Food Research International, 10/2013; 53(2):793-800, DOI: 10.1016/j.foodres.2012.07.063

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