Viele Muttermale auf dem Arm können auf ein erhöhtes Hautkrebsrisiko hinweisen (Foto: Hans - pixabay.com) |
Wer
mehr als elf Muttermale auf einem Arm zählt, hat ein
überdurchschnittliches Risiko an Hautkrebs zu erkranken.
Sie
sehen unschuldig aus und meistens sind sie auch völlig harmlos:
kleine braune Pigmentflecken auf der Haut, im Volksmund auch als
Muttermale bekannt. Sie können schon bei der Geburt vorhanden sein,
aber auch erst im Laufe des Lebens auftreten. Vor allem Menschen mit
einem sehr hellen Hauttyp neigen zur Entwicklung besonders vieler
Muttermale. Neuere Untersuchungen machen allerdings auch die Zahl der
Sonnenstunden, die wir in Kindheit und Jugend erfahren haben, für
eine vermehrte Bildung von Muttermalen verantwortlich.
Daten
einer Zwillingsstudie
Britische
Wissenschaftler haben nun in einer Studie dreitausend weibliche
Zwillingspaare über einen Zeitraum von acht Jahren untersucht. Die
Forscher vom King’s College in London sammelten dabei Informationen
über Hauttypen, Sommersprossen und Muttermale. Darüber hinaus
wurden Daten von mehr als 400 Männern und Frauen mit einem Melanom,
einem schwarzen Hautkrebs, analysiert.
Anzahl
der Muttermale auf dem rechten Arm als Indikator
Die
Anzahl der Muttermale auf dem rechten Arm zeigte sich als guter
Indikator für die Anzahl an Muttermalen auf dem gesamten Körper.
Frauen mit mehr als sieben Muttermalen auf dem rechten Arm, hatten im
Durchschnitt mehr als 50 auf dem gesamten Körper. Hatten sie mehr
als elf Muttermale auf dem rechten Arm, dann waren auf dem Körper
häufig mehr als 100 insgesamt anzutreffen. Eine solche Anzahl von
Muttermalen bedeutet ein fünfmal höheres Risiko für Hautkrebs,
meinen die Wissenschaftler. Sie hoffen, dass ihre Untersuchungen
Hausärzten dabei hilft, Risikofälle früher zu entdecken. Außerdem
rufen sie Menschen dazu auf den Hausarzt aufzusuchen, wenn Muttermale
sich in Größe, Farbe oder Anzahl verändern. Auch wenn Muttermale
beginnen zu jucken, nässen, bluten oder sich entzünden, sollte
unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.
Melanome
können Metastasen bilden
Die
beiden meist vorkommenden Hautkrebsformen sind das Basalzellkarzinom
und das Plattenepithelkarzinom, sogenannte weiße Hautkrebse. Sie
entstehen vor allem im höheren Lebensalter an meistens unbedeckten
Körperstellen wie im Gesicht oder an den Händen. Weißer Hautkrebs
wächst in der Regel nur langsam und bildet auch nur selten
Tochtergeschwülste, sogenannte Metastasen. Die dritte Hautkrebsform
ist das Melanom. Dieser schwarze Hautkrebs kann sich in
veränderlichen Muttermalen bilden, aber auch spontan auf normaler
Haut. Dieser Tumor wächst nicht nur in der Haut, sondern verbreitet
schnell seine Zellen über das Lymphsystem im Körper. Es entstehen
daher oft in anderen Organen Metastasen und der Verlauf der
Erkrankung ist weitaus aggressiver. Häufige Sonnenbrände im
Kindesalter gelten als besonders hoher Risikofaktor für die
Melanombildung.
Hautkrebs
nimmt weltweit dramatisch zu
Haukrebs
nimmt weltweit explosiv zu. Allein in Deutschland gab es 2014 1,6
Millionen Hautkrebspatienten. Jährlich kommen 225.000 neue Fälle
hinzu, 26.000 davon betreffen den gefährlichen schwarzen Hautkrebs
und die Tendenz bleibt steigend. Vorbeugen mit Sonnenschutzmitteln
oder Kleidung bleibt der beste Schutz gegen Hautkrebs. Sonnenbrände
sollten - vor allem bei Kindern - in jedem Fall vermieden werden.
Quelle:
Ribero S et al. Prediction of high naevus count in a healthy uk
population to estimate melanoma risk. British Journal of Dermatology,
October 2015. DOI: 10.1111/bjd.14216
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