Samstag, 24. Oktober 2015

Hautkrebs: Bei mehr als 11 Muttermalen auf einem Arm besteht erhöhtes Risiko


Viele Muttermale auf dem Arm können auf ein
erhöhtes Hautkrebsrisiko hinweisen
(Foto: Hans - pixabay.com)
Wer mehr als elf Muttermale auf einem Arm zählt, hat ein überdurchschnittliches Risiko an Hautkrebs zu erkranken.


Sie sehen unschuldig aus und meistens sind sie auch völlig harmlos: kleine braune Pigmentflecken auf der Haut, im Volksmund auch als Muttermale bekannt. Sie können schon bei der Geburt vorhanden sein, aber auch erst im Laufe des Lebens auftreten. Vor allem Menschen mit einem sehr hellen Hauttyp neigen zur Entwicklung besonders vieler Muttermale. Neuere Untersuchungen machen allerdings auch die Zahl der Sonnenstunden, die wir in Kindheit und Jugend erfahren haben, für eine vermehrte Bildung von Muttermalen verantwortlich.

Daten einer Zwillingsstudie
Britische Wissenschaftler haben nun in einer Studie dreitausend weibliche Zwillingspaare über einen Zeitraum von acht Jahren untersucht. Die Forscher vom King’s College in London sammelten dabei Informationen über Hauttypen, Sommersprossen und Muttermale. Darüber hinaus wurden Daten von mehr als 400 Männern und Frauen mit einem Melanom, einem schwarzen Hautkrebs, analysiert.

Anzahl der Muttermale auf dem rechten Arm als Indikator
Die Anzahl der Muttermale auf dem rechten Arm zeigte sich als guter Indikator für die Anzahl an Muttermalen auf dem gesamten Körper. Frauen mit mehr als sieben Muttermalen auf dem rechten Arm, hatten im Durchschnitt mehr als 50 auf dem gesamten Körper. Hatten sie mehr als elf Muttermale auf dem rechten Arm, dann waren auf dem Körper häufig mehr als 100 insgesamt anzutreffen. Eine solche Anzahl von Muttermalen bedeutet ein fünfmal höheres Risiko für Hautkrebs, meinen die Wissenschaftler. Sie hoffen, dass ihre Untersuchungen Hausärzten dabei hilft, Risikofälle früher zu entdecken. Außerdem rufen sie Menschen dazu auf den Hausarzt aufzusuchen, wenn Muttermale sich in Größe, Farbe oder Anzahl verändern. Auch wenn Muttermale beginnen zu jucken, nässen, bluten oder sich entzünden, sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.

Melanome können Metastasen bilden
Die beiden meist vorkommenden Hautkrebsformen sind das Basalzellkarzinom und das Plattenepithelkarzinom, sogenannte weiße Hautkrebse. Sie entstehen vor allem im höheren Lebensalter an meistens unbedeckten Körperstellen wie im Gesicht oder an den Händen. Weißer Hautkrebs wächst in der Regel nur langsam und bildet auch nur selten Tochtergeschwülste, sogenannte Metastasen. Die dritte Hautkrebsform ist das Melanom. Dieser schwarze Hautkrebs kann sich in veränderlichen Muttermalen bilden, aber auch spontan auf normaler Haut. Dieser Tumor wächst nicht nur in der Haut, sondern verbreitet schnell seine Zellen über das Lymphsystem im Körper. Es entstehen daher oft in anderen Organen Metastasen und der Verlauf der Erkrankung ist weitaus aggressiver. Häufige Sonnenbrände im Kindesalter gelten als besonders hoher Risikofaktor für die Melanombildung.

Hautkrebs nimmt weltweit dramatisch zu
Haukrebs nimmt weltweit explosiv zu. Allein in Deutschland gab es 2014 1,6 Millionen Hautkrebspatienten. Jährlich kommen 225.000 neue Fälle hinzu, 26.000 davon betreffen den gefährlichen schwarzen Hautkrebs und die Tendenz bleibt steigend. Vorbeugen mit Sonnenschutzmitteln oder Kleidung bleibt der beste Schutz gegen Hautkrebs. Sonnenbrände sollten - vor allem bei Kindern - in jedem Fall vermieden werden.

Quelle: Ribero S et al. Prediction of high naevus count in a healthy uk population to estimate melanoma risk. British Journal of Dermatology, October 2015. DOI: 10.1111/bjd.14216

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