Rote Bete und Spinat verbessern die Muskelleistung (Foto: Taken - pixabay.com) |
Spinat macht stark wie Popeye, bestätigen Forscher.
Verantwortlich dafür ist aber das Nitrat und nicht das Eisen. Und
Rote Bete kann noch mehr.
Wer kennt ihn nicht aus seinen
Kindertagen: Popeye, der Seemann, der am 17. Januar 1929 das Licht
der Welt erblickte, und seitdem als spinatverschlingender Matrose
jedem Kind als Vorbild präsentiert wurde, um die lieben Kleinen zum
Verzehr des grünen Blattgemüses zu bewegen, das Superkräfte
verleihen soll. Damals ging man - wegen eines Rechenfehlers - davon
aus, dass ein besonders hoher Eisengehalt für die kräftigende
Wirkung verantwortlich war. Inzwischen weiß man es besser, denn
nicht das Eisen macht den Spinat und andere grüne Blattgemüse so
gesund, sondern der hohe Nitratgehalt verbessert die Muskelleistung.
Doch nicht nur grünes Blattgemüse ist reich an Nitrat. Auch Rote
Bete ist eine ausgezeichnete Nitratquelle und Forschungen in den
letzten Jahren haben ergeben, dass Rote-Bete-Saft den Blutdruck senkt
und Herzerkrankungen vorbeugt.
Mehr Kraft, aber
nicht mehr Ausdauer
Auf
der Basis dieser Erkenntnisse wollten amerikanische Wissenschaftler
feststellen, ob Rote-Bete-Saft auch die Muskelkraft von Patienten mit
einer Herzschwäche steigern kann. »Es ist eine kleine Studie, aber
wir konnten zwei Stunden nach der Einnahme von Rote-Bete-Saft solide
Veränderungen der Muskelkraft bei den Patienten messen«, erklärt
Hauptautorin der Studie, Linda R. Peterson. »Viele unserer täglichen
Aktivitäten benötigen Kraft: Von einem Stuhl aufstehen, Einkäufe
tragen, Treppen steigen. Und sie haben großen Einfluss auf die
Lebensqualität. Wir möchten Menschen stärker machen, denn anhand
der Kraft kann man gut vorhersagen, wie es Menschen geht; ob sie eine
Herzschwäche, Krebs oder andere Erkrankungen haben. Im Allgemeinen
leben körperliche kräftige Menschen länger.« Die Studie zeigte,
dass die Patienten mehr Muskelkraft bekommen, aber nicht mehr
Ausdauer. Dafür traten aber auch keine Nebenwirkungen wie erhöhter
Puls oder Abfall des Blutdrucks auf, was für Patienten mit
Herzschwäche wichtig ist. Der Effekt des Rote-Bete-Saftes war jedoch
vergleichbar mit der Wirkung eines zwei- bis dreimonatigen
Krafttrainings.
Herzschwäche
zieht weitere Krankheiten nach sich
Eine
Herzschwäche kann unterschiedliche Auslöser haben, von
Herzklappenproblemen bis zu Infektionen mit Viren, doch alle mit
demselben Ergebnis: eine schleichende Verschlechterung der
Pumpleistung des Herzens. »Das Herz kann bei diesen Patienten nicht
mehr genügend pumpen, aber das ist erst der Beginn der Probleme«,
sagt Peterson. »Herzinsuffizienz wird ein Problem des ganzen
Körpers. Die Veränderungen im Stoffwechsel erhöhen das Risiko für
Erkrankungen wie Insulinresistenz und Diabetes und führen generell
zu schwächeren Muskeln im gesamten Körper.«
Kann Nitrat die
Muskelkraft im Alter erhalten?
Die
Nitrate in Rote-Bete-Saft, Spinat und anderen grünen Blattgemüsen
wie Rucola und Sellerie werden im Körper in Stickstoffmonoxid
umgewandelt, das die Blutgefäße entspannt und weitere
gesundheitsfördernde Wirkungen auf den Stoffwechsel hat. Mit dem
zunehmenden Beweis für die positive Wirkung des Nitrats bei gesunden
Menschen, Leistungssportlern und nun Herz-Patienten, wollen die
Forscher jetzt die Wirkung bei Senioren untersuchen. »Ein Problem
des Alterns ist, dass die Muskeln schwächer werden, langsamer und
weniger kraftvoll«, sagt der Sportphysiologe Coggan. »Jenseits
eines gewissen Alters verlieren Menschen etwa ein Prozent pro Jahr
ihrer Muskelfunktion. Wenn wir die Muskelkraft stärken können wie
in der Studie, wäre das für Senioren ein bedeutender Vorteil.«
Rote Bete: 5
Gründe für das gesunde Wurzelgemüse
1. Reich an Vitaminen und
Mineralien
Magnesium,
Kalium, Ballaststoffe, Phosphor und Eisen: das alles steckt in Roter
Bete. Darüber hinaus sind sie eine reichhaltige Quelle für die
Vitamine A, B und C, Betakarotin und Folsäure. Zudem enthält die
rote Knolle auch bestimmte Zuckerarten - Arabino-Oligosaccharide -
die eine probiotische Wirkung haben und das Wachstum der nützlichen
Darmbakterien anregen. Optimal für Verdauung und Immunabwehr.
2. Wirkt entgiftend
Rote
Bete entgiftet und kann dank dieser Eigenschaft kurzen Prozess mit
Blässe, Erschöpfung und Blutarmut machen. Außerdem reinigt Rote
Bete das Blut und die Leber und unterstützt sie die Behandlung von
Depressionen.
3. Reich an Antioxidantien
Rote
Bete enthält Phytochemikalien oder sekundäre Pflanzenstoffe. Diese
pflanzlichen Bestandteile haben einen günstigen Einfluss auf unsere
Körperfunktionen. So kann Rote Bete den Körper vor freien Radikalen
schützen, die unter anderem für die Entstehung von
Arterienverkalkung und Krebs verantwortlich gemacht werden.
4. Senkt Blutdruck und
Cholesterin
Laut
dem renommierten Fachjournal »Hypertension«
kann ein Glas Rote-Bete-Saft Menschen mit einem erhöhten Blutdruck
helfen. Die Nitrate der Roten Bete sorgen dafür, dass der
Stickstoffmonoxid-Gehalt im Blut steigt. Dieses Gas weitet die
Blutgefäße, wodurch der Blutfluss beschleunigt wird. Außerdem
schützt Rote Bete vor Herz- und Gefäßkrankheiten und senktcat die
Blutfette.
5. Erhöht die Ausdauer
Der
hohe Nitratgehalt in Roter Bete regt nicht nur die Produktion von
Stickstoffoxid im Blut an, sondern auch in den Muskeln. Das sorgt zum
Beispiel beim Sport für eine bessere Regulierung des
Sauerstoffverbrauchs in den Muskeln. Und je weniger Sauerstoff wir
bei Anstrengungen benötigen, umso länger können wir durchhalten.
Außerdem zeigten neuere Studien entzündungshemmende Wirkungen.
Quelle:
Coggan AR1, Leibowitz JL2, Spearie CA2, Kadkhodayan A2, Thomas DP2,
Ramamurthy S2, Mahmood K2, Park S2, Waller S2, Farmer M2, Peterson
LR2. Acute Dietary Nitrate Intake Improves Muscle Contractile
Function in Patients With Heart Failure: A Double-Blind,
Placebo-Controlled, Randomized Trial. Circ Heart Fail. 2015
Sep;8(5):914-20. doi: 10.1161/CIRCHEARTFAILURE.115.002141
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.