Obst und Gemüse tut auch der Psyche gut (Foto: jarmeluk - pixabay.com) |
Obst und Gemüse sind nicht nur gesund für den Körper, sondern
schützen auch die seelische Gesundheit.
Dass Schokolade glücklich macht,
werden vor allem die Schokoliebhaber vorbehaltlos bestätigen. Grund
dafür ist, dass »Glückshormon« Serotonin, dessen Produktion nach
dem Genuss von Schokolade ansteigt. Doch große Mengen Schokolade
machen dann wiederum eher unglücklich. Besonders beim Blick auf die
Waage. Und Schokolade enthält außerdem die eher ungesunden
gesättigten Fette und Transfette, die für erhöhtes Cholesterin und
Gefäßerkrankungen verantwortlich gemacht werden.
Depressionen durch Nährstoffmangel?
Eine
mediterrane oder ähnlich gesunde Ernährungsweise bestehend aus
Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Nüssen und wenig verarbeitetem
Fleisch kann laut neuen Forschungen vor Depressionen schützen. Eine
großangelegte Studie deutet an, dass Depressionen mit einem
Nährstoffmangel verbunden sind.
Nach
intensiven Forschungen, wie die Ernährung unsere körperliche
Gesundheit beeinflusst, entdecken Wissenschaftler nun eine Verbindung
zwischen Ernährung und seelischer Gesundheit. Zum ersten Mal wurden
verschiedene gesunde Ernährungsweisen und ihr Einfluss auf das
Risiko für Depressionen analysiert.
Gesättigte Fettsäuren, Transfette und Zucker meiden
Die
Forscher verglichen drei Ernährungsweisen: mediterran, vegetarisch
und eine alternative Ernährung, die nach dem »Alternative Healthy
Eating Index-2010« als gesund eingestuft wurde mit viel Gemüse,
Vollkornprodukten, Nüssen, Fisch und wenig Zucker und Alkohol.
Nahrungsmittel wie verarbeitetes Fleisch, das viele gesättigte
Fettsäuren und Transfette enthält, und Süßigkeiten punkteten in
der Bewertung negativ. Nüsse, Obst und Gemüse mit reichlich
Omega-3-Fettsäuren, Vitaminen und Mineralstoffen wurden positiv
bewertet.
Omega-3-Fettsäuren, Vitamine, Mineralien gut für die Psyche
Studienleiterin
Almudena Sanchez-Villegas von der Universität Las Palmas auf Gran
Canaria, sagt: »Wir wollten verstehen, welche Rolle die Ernährung
für die geistige Gesundheit spielt, denn wir glauben, dass bestimmte
Ernährungsweisen unsere geistig-seelische Gesundheit schützen
können. Diese Diäten sind alle mit körperlichen
Gesundheitsvorteilen verbunden und nun stellen wir fest, dass sie
auch auf unsere Psyche eine positive Wirkung haben können. Die
schützende Wirkung ist auf die ernährungsphysiologischen
Eigenschaften zurückzuführen, wobei Nüsse, Hülsenfrüchte, Obst
und Gemüse - alle liefern Omega-3-Fettsäuren, Vitamine und
Mineralien - das Risiko für Depressionen senken können.«
Welche Nährstoffe spielen eine Rolle bei Depressionen?
Das
Ergebnis nach einer Studienzeit von zehn Jahren war, dass
Ernährungsweisen, die mit einer mediterranen Diät vergleichbar
sind, das Risiko für Depressionen deutlich senken können. Bekannte
Nährstoffe wie Omega-3-Fettsäuren, Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte,
Nüsse und auch mäßiger Alkoholkonsum tun daher nicht nur dem
Körper gut, sondern auch der Psyche. Und je besser die Teilnehmer
sich an die entsprechenden Diäten gehalten hatten, desto mehr sank
das Risiko, depressiv zu werden. In weiteren Studien wollen die
Forscher nun herausfinden, welche Nährstoffe bei einer Depression
ein besondere Rolle spielen: Mineralstoffe, Vitamine, Proteine oder
Kohlenhydraten. So könnten Ärzte für Menschen mit Depressionen
oder Risiko-Patienten bessere Ernährungsempfehlungen geben und so
die Beschwerden auf einfache Weise lindern.
Nahrungsmittel für gute Laune
Bananen
machen glücklich. Das ist eine altbekannte Weisheit. Doch nicht nur
die gelbe krumme Frucht enthält den Botenstoff Serotonin, der unsere
Laune anhebt. Auch andere Exoten wie Ananas, Papaya, Feigen und
Avocados liefern nicht nur lebenswichtige Vitamine und Mineralien,
sondern erhöhen den Serotoninspiegel und machen gute Laune.
Besonders gut ausgereiftes Obst mit einem höheren Anteil an
Kohlenhydraten hebt die Stimmung. Der glücklich machende Botenstoff
Serotonin ist leider nur in wenigen Lebensmitteln direkt enthalten.
Meistens wird das Serotonin erst im Gehirn aus Tryptophan
hergestellt, der in Eiweißstoffen enthalten ist. Tryptophan kann der
Körper nicht selbst produzieren und muss mit der Nahrung aufgenommen
werden. Besonders geeignet sind dafür Datteln, Paranüsse,
Cashewkerne, die Getreidesorten Amaranth und Dinkel, aber auch
Weizenkeime, Milch- und Sojaprodukte und fette Fischsorten. Fetter
Fisch liefert nicht nur Tryptophan, sondern auch reichlich
Omega-3-Fettsäuren, die Depressionen entgegenwirken. Damit genügend
Tryptophan im Gehirn ankommt, sind ausreichend Kohlenhydrate nötig.
Ein gutes Beispiel ist hier die Kombination von Kartoffeln mit Quark.
Das Gericht, das früher als »Arme-Leute-Essen« galt, erlebt ja zum
Glück in den letzten Jahren wieder eine Renaissance und tut mehr für
unsere Gesundheit als so manches moderne Lebensmittel. Warum also
nicht auch beim Essen mal wieder: Back to the roots?
Quelle:
Almudena Sánchez-Villegas, Patricia Henríquez-Sánchez, Miguel
Ruiz-Canela, Francisca Lahortiga, Patricio Molero, Estefanía Toledo,
Miguel A. Martínez-González. A longitudinal analysis of diet
quality scores and the risk of incident depression in the SUN
Project. BMC Medicine, 2015; 13 (1) DOI: 10.1186/s12916-015-0428-y
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