Bewusstes Essen senkt das Diabetes-Risiko (Foto: Dmitry Lobanov - fotolia.com) |
Bewusstes Essen sorgt nicht nur für eine gesunde Essensauswahl,
sondern senkt auch das Risiko für Diabetes und Gefäßkrankheiten.
Frühere Studien haben schon
gezeigt, dass »Mindfulness«, also Achtsamkeit, bei der bewussten
Auswahl von Speisen helfen kann und auch das Gespür dafür
unterstützt, ob man wirklich hungrig oder satt ist. Achtsamkeit: Den
Augenblick bewusst wahrnehmen und erfahren; das sollte auch fürs
Essen gelten. Nehmen Sie sich Zeit für eine Mahlzeit und essen Sie
bewusst. Dann laufen Sie nicht so schnell Gefahr, zu viel zu essen
und laut der neuen Studie von Jennifer Daubenmier kann die positive
Wirkung von bewusstem Essen noch sehr viel größer sein.
Ablenkung verführt zu übermäßigem
Essen
»Während
sozialer Gelegenheiten oder während des Fernsehens, isst man oft
viel mehr. Das passiert nicht, weil man Hunger hat, sondern weil das
Essen lecker aussieht, man abgelenkt ist oder weil man ein
unangenehmes Gefühl einfach »wegessen« will«, so Daubenmier.
»Unsere Studie deutet darauf hin, dass bewusstes Essen mehr bewirkt
als nur gesunde Lebensmittel zu wählen und zu merken, dass man satt
ist. Achtsamkeit beim Essen verbessert den Blutzucker und die
Gesundheit des Herzens sogar mehr als normale Verhaltensprogramme,
die auf Gewichtsverlust ausgerichtet sind.«
Mit Achtsamkeit bessere Blutzucker-
und Blutfettwerte
Zusammen
mit ihren Kollegen untersuchte Daubenmier fast 200 Erwachsene mit
Adipositas. Die Hälfte der Teilnehmer folgte 22 Wochen lang an einem
Achtsamkeitsprogramm, das auf Gewichtsabnahme abzielte. Im Vergleich
mit einer Kontrollgruppe stellten die Forscher bei den Teilnehmern
des Achtsamkeitstrainings mehr Verbesserungen fest bei unter anderem
dem Nüchternblutzucker und den Cholesterinwerten. Beides gibt
Hinweise auf Diabetes und Herz-Kreislauf-Krankheiten. Die
verbesserten Werte hielten sogar noch bis zu einem Jahr nach dem Ende
der Studie an.
Reduzierung des Körpergewichts um
4,3 Prozent
Alle
Teilnehmer der Studie erhielten Ernährungs- und
Bewegungsanleitungen. Das Achtsamkeitstraining bestand aus
Achtsamkeit, Meditation und Bewusstsein für Gedanken, Gefühle und
körperliche Empfindungen während des Essens und Bewegens. 18 Monate
nach dem Beginn der Studie hatten die Teilnehmer des
Achtsamkeitstrainings ungefähr 4,3 Prozent ihres Körpergewichts
verloren. Das war gut 1,5 Kilo mehr als bei der Kontrollgruppe. Das
festgestellte Ergebnis war aber tatsächlich nicht signifikant genug.
Daher müssen Folgestudien mit mehr Teilnehmern die Ergebnisse
bestätigen.
Achtsamkeit in Verhaltensprogramme
aufnehmen
Die
Studienergebnisse wurden im Fachjournal »Obesity« publiziert.
»Viele Gewichtsreduktionsprogramme legen wenig oder keinen Nachdruck
auf gedankenloses Essen und die meisten bisherigen Studien darüber,
benutzten keine Kontrollgruppe oder untersuchten nicht die
Langzeiteffekte«, so Deborah Tate von »The Obesity Society«.
»Diese Studie zeigt mögliche Vorteile von Achtsamkeit bei
Verhaltensprogrammen zur Gewichtsabnahme.«
Quelle:
Jennifer Daubenmier, Patricia J. Moran, Jean Kristeller, Michael
Acree, Peter Bacchetti, Margaret E. Kemeny, Mary Dallman, Robert H.
Lustig, Carl Grunfeld, Douglas F. Nixon, Jeffrey M. Milush, Veronica
Goldman, Barbara Laraia, Kevin D. Laugero, Leslie Woodhouse, Elissa
S. Epel, Frederick M. Hecht. Effects of a mindfulness-based weight
loss intervention in adults with obesity: A randomized clinical
trial. Obesity, 2016; DOI: 10.1002/oby.21396
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