Bestimmte Nahrungsmittel und Kräuter können helfen, Grippe und Erkältungen vorzubeugen oder die Dauer zu verkürzen.
Beim Thema Grippe oder grippaler
Infekt, im Volksmund auch Erkältung genannt, wird uns meistens
geraten, uns zu schonen und die Sache auszukurieren. Natürliche
Mittel gegen Schimmel und Bakterien sind bekannter als Heilmittel
gegen Virusinfektionen. Doch es gibt sie durchaus. Starke antivirale
Nahrungsmittel und Kräuter halten Grippe und Erkältung auf Abstand,
verbessern gleichzeitig die allgemeine Gesundheit und stärken auf
Dauer das Immunsystem. Mit den nachfolgenden Mitteln schützen Sie
sich vor Grippe und Erkältung oder sorgen zumindest für eine
Verkürzung der Krankheitsdauer. Zusatzeffekt: Sie sind
gesundheitsfördernd und unterstützen das ganze Jahr hindurch das
Immunsystem.
Holunderbeere
Sie
gehört zu den ältesten Naturheilmitteln, die es gibt. Holunder wird
auch in Sirup gegen Grippe
und Erkältung verwendet. Wegen ihres Erfolgs als Heilmittel wurde
die Holunderbeere
häufig studiert und hat die kleine schwarze Beere bewiesen, dass sie
die Immunantwort auf Virusinfektionen verstärkt. Das verkürzt die
Dauer von Grippe- und Erkältungssymptomen um mehr als die Hälfte.
Holunderbeeren enthalten mit Flavonoiden sekundäre Pflanzenstoffe,
die sich an den Virus binden und ihn damit ausschalten. Außerdem
enthält Holunder viele Anthocyane, was ihm die dunkle Farbe
verleiht, eine stark antioxidative Wirkung hat und die Körperzellen
schützt. Die Holunderbeere wirkt bei Grippe, aber auch bei Herpes
simplex-Viren. Holunderbeeren sorgen für eine Zunahme der
Lymphozyten, die eine Hauptrolle in der Immunabwehr spielen. Das
»Journal of International Medical Research« stellte 2004 fest, dass
Holunderextrakt ein wirksame, sichere und kostengünstige Behandlung
gegen Grippe darstellt. Patienten aus der Studie bekamen vier Mal
täglich 15 Milliliter Holundersirup. Holunder kann als Sirup,
Tinktur oder Extrakt angewendet werden. Holunderbeeren müssen erst
erhitzt werden, denn im rohen Zustand enthalten sie leicht giftige
Cyanglykoside, die Übelkeit, Erbrechen und schweren Durchfall
verursachen können.
Olivenblätterextrakt
Olivenblätterextrakt
und in geringerem Umfang Olivenöl enthalten das Polyphenol
Oleuropein.
Oleuropein hat eine höchst antioxidative und entzündungshemmende
Wirkung und senkt den Blutdruck. Auch der Cholesterinspiegel wird
dadurch normalisiert. Oleuropein ist, zusammen mit Oleocanthal, einer
der wichtigsten Inhaltsstoffe für die Gesundheit. Das ist zwar
bekannt, doch weniger bekannt ist die antivirale Wirkung von
Oleuropein. Es wurde an vielen Grippevarianten getestet und
verhindert, dass die Viren in gesunde Zellen eindringen, in dem sie
virale Enzyme blockieren.
Teepflanze
Aus
der Teepflanze Camellia
sinensis
wird weißer, grüner und schwarzer Tee hergestellt. Die Teepflanze
enthält hohe Konzentrationen an Catechinen, die zu den Flavonoiden
gehören und bekannt sind für ihre antioxidativen Eigenschaften. Sie
wirken besonders gefäßschützend. Epigallocatechine (EGC),
Epicatechingallat (ECG) und das Epigallocatechingallat (EGCG)
verhindern das Eindringen bestimmter Viren in gesundes Gewebe. Diese
drei Bestandteile sind nachgewiesenermaßen wirksamn gegen Grippe,
HIV, Herpes simplex und Hepatitis B. Matcha-Tee enthält im Vergleich
zu grünem Tee zwei- bis dreimal so viel EGCG.
Frischer Knoblauch
Knoblauch
sollten Sie eigentlich immer in der Küche haben. Es ist eines der
nützlichsten und stärksten Heilmittel, die die Natur zu bieten hat.
Knoblauch
verringert das Risiko für einen grippalen Infekt um 64 Prozent, wenn
man es zumindest regelmäßig isst. Hat die Erkältung einen schon
erwischt, verkürzt es die Dauer und reduziert die Symptome um 70
Prozent.
Das
alles verdankt man der hohen Konzentration an Allizin, einer
Organoschwefel-Verbindung, die dem Knoblauch seinen starken Duft
verleiht. Knoblauch bekämpft effektiv Rhinoviren, die die meisten
Erkältungen verursachen, aber auch verschiedene Grippeviren, Herpes
simplex I und II, virusbedingte Entzündungen der Mundschleimhaut und
das Cytomegalovirus, auch als humaner Herpesvirus 5 bezeichnet.
Allizin kommt nur in frischem Knoblauch vor und entweicht nur, wenn
der Knoblauch beschädigt wird durch Hacken, Schneiden oder Pressen.
An der Luft zerfällt Allizin schnell in andere Schwefelverbindungen.
Andere Formen von Knoblauch, zum Beispiel Pulver, haben nicht
denselben Effekt.
Shiitake-Pilz
Alle
essbaren Pilze enthalten antivirale Bestandteile, aber Shiitake
(Lentinula edodes) ist der stärkste. Der Pilz besitzt mindestens elf
verschiedene Substanzen, die der Virusvermehrung entgegenwirken und
das Immunsystem anregen. Manchmal werden Virussubstanzen komplett
eingepackt, um sie leichter aus dem Körper zu entfernen. Pilze
erzeugen Alkalinität, können also Säure neutralisieren, was eine
feindliche Umgebung für Viren bedeutet.
Und
Shiitake kann noch mehr: Werden Shiitake-Pilze dem Sonnenlicht
aussgesetzt, produzieren sie Vitamin D und speichern es. Mit Shiitake
kann man daher auch wunderbar seinen Vitamin D-Spiegel
aufrechterhalten. Shiitake sind als Pilz oder Extrakt zu kaufen, aber
man kann sie auch selbst züchten.
Süßholz
Süßholzextrakt
(Glycyrrhiza glabra) wirkt ebenfalls stark antiviral und nachweislich
bei SARS, HIV, AIDS und sowohl bei akuter als auch chronischer
Hepatitis. Im Fall von SARS übertraf Süßholz sogar die am meisten
empfohlenen pharmazeutischen Mittel, die speziell für diese
Krankheit entwickelt wurden. Die antivirale Wirkung von Glycyrrhizin
ist gleich dreifach: Es verhindert, dass sich Virionen, infektiöse
Virenpartikel, an gesunde Zellen binden und eindringen. Zudem bremst
es die Vermehrung der Viren, die bereits in die Zellmembran
eingedrungen sind.
Glycyrrhizin
ist äußerst stark und die Einnahme sollte mit dem Arzt besprochen
werden, besonders wenn Sie weitere Medikamente verwenden. Während
der Schwangerschaft und Stillzeit sollte Glycyrrhizin vermieden
werden. Es sollte auch nicht in hohen Dosierungen oder über lange
Zeit eingenommen werden, da Nebenwirkungen wie Bluthochdruck oder
Kaliummangel auftreten können.
Roter Lapacho
Roter
Lapacho
(Handroanthus impetiginosus) wächst in Zentral- und Südamerika. Die
Innenseite der Baumrinde wird traditionell als Heilmittel bei
Virusinfektionen der Atemwege benutzt. Die Rinde hat eine hohe
Konzentration Chinoide, vor allem Lapachol. Sie hemmen die Vermehrung
der Viren bei Grippe, Erkältung, Herpes simplex I und II, und auch
Viren, die Entzündungen der Mundschleimhaut verursachen.
Aus
der Rinde wird meist ein Tee gekocht, der bitter schmeckt. Als Kapsel
ist Lapacho besser einzunehmen, aber vielleicht weniger wirksam als
der Tee. Auch bei der Einnahme von Lapacho ist der Rat eines Arztes
oder Heilpraktikers wünschenswert, besonders wenn er mit anderen
Medikamenten kombiniert wird. Lapacho sollte während der
Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden. Lapacho ist
giftg für Ungeborene, Säuglinge und Kleinkinder.
Astragalus
Astragalus
ist ein viel gepriesenes Heilmittel aus der chinesischen Heilkunde.
Weil Astragalus das Immunsystem kräftigt, sinkt das Risiko für eine
Grippeinfektion. Empfohlen wird dreimal pro Woche morgens 250 bis 500
Milligramm. Bei Fieber sollte man Astragalus nicht anwenden.
Ginseng
Ginseng
beugt einer Grippeinfektion vor und falls man sich schon angesteckt
hat, wird das Virus mit Ginseng wirksam behandelt. Ginseng bekämpft
auch andere Viren, die die Atemwege befallen.
Beeren
Beeren
enthalten enorm viele Flavonoide mit antiviraler Wirkung. Beeren und
Trauben enthalten Resveratrol
und auch diese Substanz bekämpft die Vermehrung von Grippeviren und
Viren der Atemwege. Die Vorteile von Beeren beschränken sich
allerdings nicht nur auf Grippe und Erkältung. Flavonoide sind nicht
nur Antioxidantien, sondern helfen dem Körper auch, die natürlichen
Entgiftungsenzyme zu aktivieren. Sie erschweren das Wachstum von
Krebszellen, reduzieren Entzündungen und sorgen für einen gesunden
Blutdruck.
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