Wein und Tee mit vielen Flavonoiden beugen Erektionsproblemen vor (Foto: tpsdave - pixabay.com) |
Wein, Tee und andere Getränke und Nahrungsmittel, die reich an
Flavonoiden sind, beugen Potenzstörungen vor.
Erektionsstörung, Impotenz oder der
medizinische Fachbegriff erektile Dysfunktion: Sie bringen alle
dasselbe Problem zum Ausdruck. Der Penis erreicht nicht mehr die
notwendige Steife, um einen befriedigenden Geschlechtsverkehr ausüben
zu können. Die Erektionsfähigkeit nimmt mit dem Alter ab und kommt
schon bei ein bis zwei Prozent der 40-jährigen und bei 15 bis 20
Prozent der 65-jährigen vor. Auch Vorerkrankungen wie Bluthochdruck
oder Diabetes und Medikamente zur Behandlung dieser Erkrankungen
können die Erektionsfähigkeit beeinträchtigen.
Drei Flavonoide beugen
Erektionsstörungen vor
Britische
Wissenschaftler der East-Anglia-Universität und amerikanische
Wissenschaftler der Harvard-Universität berichten nun in einer
Studie, dass Flavonoide - eine Gruppe sekundärer Pflanzenstoffe -
die positivste Wirkung bei Männern unter 70 haben. Anhand von Daten
aus einer Langzeitstudie fanden die Experten heraus, dass sich drei
Flavonoide positiv auf die Erektionsfähigkeit auswirken und das
Risiko für Potenzstörungen um 11 bis 16 Prozent senken können. Aus
anderen Studien war schon bekannt, dass eine flavonoid-reiche
Ernährung das Risiko für Krankheiten wie Diabetes und
Gefäßerkrankungen senken kann.
Flavonoide: Worin sie enthalten
sind und wie sie helfen
Flavonoide
finden sich in Nahrungsmitteln und Getränken wie Obst, Gemüse,
Kräutern, Tees und Wein, sagen die Forscher. Die besten Flavonoide
zum Schutz vor Erektionsstörungen sind Anthocyane, Flavanone und
Flavone. Die fünf besten Nahrungsquellen für diese Flavonoide sind
Erdbeeren, Blaubeeren, Rotwein, Äpfel, Birnen sowie Zitrusfrüchte.
Die positiven Auswirkungen waren laut der Studie am größten bei
jüngeren Männern.
Zusätzlich
empfehlen die Studienautoren, mehr Obst - eine der Hauptquellen für
Anthocyane und Flavanone - zu essen, denn das senkt das Risiko für
die erektile Dysfunktion um 14 Prozent. Werden Nahrungsmittel mit
reichlich Flavonoiden noch mit mehr Bewegung und Sport kombiniert,
sinkt das Risiko sogar um 21 Prozent, denn Sport kann
Erektionsstörungen verbessern. Studienleiter Professor Aedin Cassidy
von der East-Anglia-Universität sagt, dass Männer, die regelmäßig
Nahrungsmittel mit einem hohen Flavonoid-Gehalt konsumieren, ein zehn
Prozent geringeres Risiko für Erektionsstörungen haben.
»Mengenmäßig betrachtet, sprechen wir da nur über ein paar
Portionen pro Woche«, erklärt er. Und viele Flavonoide zu essen ist
genauso gut wie fünf Stunden flottes Spazierengehen wöchentlich,
meinen die Experten.
Erektionsstörungen als Vorbote für
Gefäßerkrankungen
Dr.
Eric Rimm, Harvard-Professor für Ernährung und Senior-Autor der
Studie, sagt in einem Kommentar, dass die erektile Dysfunktion auch
ein früher Hinweis für eine schlechte Gefäßfunktion sein kann.
Die richtigen Lebensmittel essen »bietet eine entscheidende
Möglichkeit« Herzinfarkt, kardiovaskulären Erkrankungen und sogar
dem Tod vorzubeugen.
Während
Forscher festgestellt haben, dass der Hauptgrund für eine erektile
Dysfunktion gefäßbedingt ist, wurden auch Hinweise dafür gefunden,
dass die Ernährung eine Rolle spielt. Die aktuelle Studie war die
erste ihrer Art, die genauer den Zusammenhang zwischen Flavonoiden
und erektiler Dysfunktion untersucht hat, die etwa die Hälfte der
Männer im mittleren und höheren Lebensalter betrifft.
»Die
Daten deuten an, dass ein regelmäßiger Verzehr von speziellen
Lebensmitteln mit vielen Flavonoiden mit einem geringeren Auftreten
von Erektionsstörungen verbunden ist«, so die Schlussfolgerung der
Studienautoren. »Folgeuntersuchungen sind notwendig, um den Einfluss
einer erhöhten Aufnahme alltäglicher, aber flavonoid-reicher
Nahrungsmittel zu überprüfen.«
Quelle:
A. Cassidy, M. Franz, E. B. Rimm. Dietary flavonoid intake and
incidence of erectile dysfunction. American Journal of Clinical
Nutrition, 2016; DOI: 10.3945/ajcn.115.122010
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