Honig ist eins der wirksamsten Naturheilmittel (Foto: ponce_photography - pixabay.com) |
Honigwasser erhöht den Antioxidantien-Spiegel im Blut und schützt
das Herz genauso gut wie Obst und Gemüse. Honig bekämpft Bakterien
und Infektionen.
Goldbraun und süß: So lieben wir
Honig und genießen ihn gerne auf dem Frühstücksbrötchen oder als
Süßungsmittel in Getränken oder Desserts. Doch Honig ist nicht nur
süßer Genuss, sondern ein altbekanntes Heilmittel. Wer kennt nicht
Omas Hausmittel gegen Husten und Erkältung: Tee oder Milch mit einem
Löffel Honig. Und die Wissenschaft gibt Oma recht. Honig ist ein
leckeres und preiswertes Arzneimittel. Allerdings sollte man Honig
nur in lauwarme Getränke geben, da sonst die heilsamen Substanzen
durch die Hitze zerstört werden.
Honig: Traditionelles Husten- und
Erkältungsmittel
Traditionell
wird Honig als Hustenmittel bei Erkältungen und Atemwegsinfektionen
angewendet. Vor allem bei Kleinkindern zwischen einem und fünf
Jahren konnten Mediziner in einer Studie durch
Honig eine bessere Linderung der Beschwerden erreichen als durch
herkömmliche Hustenmedikamente. Die Kinder schliefen besser und
hatten weniger nächtliche Hustenanfälle.
Honigwasser liefert viele
Antioxidantien
Honig
in Wasser aufgelöst bietet viele Vorteile für die Gesundheit. Eine
Studie
der Universität von Illinois meldet, dass das Trinken von
Honigwasser den Antioxidantien-Spiegel im Blut erhöht. Außerdem
schützt Honig genauso gut vor Herzerkrankungen wie Obst und Gemüse.
Und nicht zuletzt berichtet die Studie, dass Honig dieselben
Substanzen wie Spinat enthält, die einer Verkalkung der Blutgefäße
vorbeugen. Dazu gehören Folsäure und auch Vitamin E.
Honigwasser beugt Herzerkrankungen
vor
In
einer Studie mit 25 Männern im Alter von 18 bis 68 Jahren ließ sich
durch das Trinken von in Wasser gelöstem Honig der Gehalt an
Antioxidantien im Blut erhöhen. Honig enthält größtenteils
dieselben antioxidativen Substanzen, die Arteriosklerose vorbeugen
wie Äpfel, Bananen, Orangen und Erdbeeren.
Die
Autorin der Studie, Dr. Nicki Engeseth von der Universität Illinois,
bestätigt: »Honig scheint einen milden schützenden Effekt zu
haben.« Es war bereits bekannt, dass Honig eine Reihe von
Antioxidantien enthält, wobei in dunklem Honig die meisten zu finden
sind. Je dunkler der Honig, desto stärker werden die Antioxidantien
im Blut erhöht. Die getesteten Honigsorten waren (von hell nach
dunkel) Buchweizen, hawaiianische Wehnachtsbeere, Tupelobaum,
Sojabohne, Klee, Weidenröschen und Akazie. Das ist laut den
Studienautoren die erste Studie, bei der der Einfluss von Honig auf
den Antioxidantien-Spiegel im Blut untersucht wurde. Die Teilnehmer
erhielten fünf Wochen lang ungefähr vier Esslöffel Honig in einem
Glas Wasser aufgelöst.
Mehr Honig statt Zucker
Um
dieselbe Menge Antioxidantien aus Honig aufzunehmen wie sie Obst und
Gemüse liefern, müsste man entsprechende Mengen aufnehmen. Weil das
dann doch letztlich zu viele Kalorien liefert, empfiehlt Dr.
Engeseth, öfter Honig anstelle von Zucker oder anderen
Süßungsmitteln zu verwenden und so die Zufuhr von Phenolen -
sekundären Pflanzenstoffen mit antioxidativer Wirkung - zu erhöhen.
Honig gegen Kariesbakterien
Die
Forschergruppe um Dr. Engeseth untersucht im Moment, ob Honig
krankmachende Bakterien im Mund wie Streptococcus
mutans,
ein Karieserreger, bekämpfen kann. »Einige Honigsorten scheinen
einen schützenden Effekt gegen diese Bakterien zu haben«, sagt
Engeseth. »Salbeihonig und Tupelo-Honig sind zwei der getesteten
Honigsorten, die die Bakterien am stärksten hemmen.« Beide liegen
etwa in der Mitte der Skala von dunklen bis hellen Honigsorten. Die
antibakterielle Wirkung muss noch weiter untersucht werden, die
Ergebnisse sind deshalb noch als vorläufig zu betrachten, erklärt
Engeseth.
Honigwein nicht mit Rotwein
vergleichbar
Die
Forscher untersuchten ebenfalls das antioxidative Level von Wein mit
einem Zusatz von Honig, sogenannter Met oder Honigwein. »Seine
antioxidativen Fähigkeiten sind mit weißem Wein vergleichbar,
reichen aber bei Weitem nicht an die von Rotwein heran«, erklärt
Engeseth. Honigwein wird von vielen gerne selbst zu Hause
hergestellt.
Honig gegen Sodbrennen und
Durchfall
Honig
wird häufig in der ayurvedischen Medizin als Heilmittel angewendet.
Eine indische Studie konnte
sogar berichten, dass Honig vor Sodbrennen schützt. Grund ist das im
Honig enthaltene Alginat. Diese Substanz wird nicht vom Körper
abgebaut und kann so eine physikalische Barriere zwischen Magensäure
und Speiseröhre bilden. In einer weiteren Studie
konnte die Dauer eines bakteriell verursachten Durchfalls bei Kindern
durch die Verabreichung von Honig verkürzt werden. 2010 berichteten
Wissenschaftler von der Universität Amsterdam im »FASEBJournal«,
dass die Fähigkeit von Honig zur Bakterienbekämpfung auf einem
Eiweiß namens Defensin-1 beruht.
Manuka-Honig gegen MRSA
Ein
besonders starker Bakterienkiller ist der neuseeländische
Manuka-Honig. Er wurde in den letzten Jahren zunehmend
wissenschaftlich erforscht und hat bis heute erstaunliche Wirkungen
in verschiedenen Bereichen gezeigt. Manuka-Honig, hergestellt aus dem
Nektar der Südseemyrte, gilt als besonders heilsam. Er lässt
chronische Wunden besser heilen und beugt der Entwicklung solcher
Wunden vor, berichten Forscher in einer Studie
im Journal »Microbiology«. Dr. Rowena Jenkins und ihre Kollegen von
der Universität von Wales stellten in einer Studie
fest, dass Manuka-Honig Bakterien tötet, in dem er wichtige Proteine
in den Bakterien zerstört und dadurch die Bakterien absterben.
Einige Studien haben sogar dokumentiert, dass Manuka-Honig die
gefürchteten MRSA-Bakterien, bei denen viele Antibiotika nicht mehr
wirken, bekämpfen kann.
Manuka-Honig tötet Keime in Mund
und Magen
Eine
Studie
aus der Schweiz konnte zeigen, dass der süße Manuka-Honig sogar
Bakterien hemmt, die häufig Zahnfleischentzündungen und Karies
verursachen. Ein Ergebnis, das man bei Zucker - wozu natürlich auch
Honig gehört - nicht erwarten würde. Und selbst den weit
verbreiteten Magenkeim Helicobacter
pylori,
der oft Entzündungen und Geschwüre der Magenschleimhaut und des
Zwölffingerdarms verursacht, kann Manuka-Honig abtöten und so
langfristig auch vor Magenkrebs schützen.
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