Rotklee kann Wechseljahresbeschwerden lindern (Foto: JamesDeMers - pixabay.com) |
Frauen, die während der Wechseljahre unter Hitzewallungen und
Scheidentrockenheit leiden, kann Soja und Rotklee helfen.
Soja und Rotklee werden schon seit
Jahren als pflanzliche Alternative bei Wechseljahresbeschwerden
empfohlen. Sie enthalten östrogenähnliche Substanzen wie
Isoflavone. Die wissenschaftliche Beweislage für die Wirkung dieser
sogenannten Phytoöstrogene ist allerdings nicht eindeutig.
Zahlreiche Studien bestätigen die Wirksamkeit, doch etliche Studien
finden für die Wirksamkeit keinerlei objektive Beweiskraft. Die
niederländische Universitätsklinik Erasmus MC kommt nun nach einer
Analyse
von 60 wissenschaftlichen Studien zu dem Schluss, dass Soja und
Rotklee - auch als Extrakt in Nahrungsergänzungen - die Häufigkeit
von Wechseljahresbeschwerden leicht verringern.
Furcht vor Brustkrebs lässt Frauen
zu pflanzlichen Mitteln greifen
Ungefähr
80 Prozent der Frauen in den Wechseljahren leidet unter
Hitzewallungen, Scheidentrockenheit und nächtlichen
Schweißausbrüchen. Beinahe die Hälfte der Frauen in westlichen
Ländern verwendet natürliche Mittel gegen Wechseljahresbeschwerden.
Die meisten Frauen befürchten durch die Einnahme synthetischer
Hormone ein erhöhtes Risiko für die Gesundheit allgemein und
Brustkrebs im Besonderen.
Wenig Beweise für die Wirksamkeit
Studienautor
Taulant Muka von der Abteilung Epidemiologie meint: »Es gibt
verschiedene pflanzliche Therapien auf dem Markt wie
Nahrungsergänzungsmittel oder Nahrungsmittel, die reich an
Phytoöstrogenen sind und Arzneimittel auf Heilpflanzenbasis wie
Rotklee, Traubensilberkerze und chinesische Kräuter. Diese Mittel
sind frei erhältlich, obwohl es wenig Beweise gibt, dass sie auch
wirklich bei Wechseljahresbeschwerden wirken.«
Qualität der Studien nicht gut
genug
Mitautorin
Dr. Trudy Voortman: »Aus unserer Analyse geht hervor, dass es viele
Studien über pflanzliche Therapien gibt. Leider ist die Qualität
der Studien nicht sehr hoch, zum Beispiel, weil es sich um kleine
Stichproben handelt. Wenn wir alle Ergebnisse miteinander
vergleichen, sehen wir, dass Frauen, die Nahrungsergänzungen
einnehmen mit 10 bis 100 Milligramm Isoflavonen oder Phytoöstrogenen,
ungefähr eine Hitzewallung täglich weniger erfahren als Frauen die
ein Placebo schlucken. Auch leiden sie etwas weniger unter
Scheidentrockenheit. Die Phytoöstrogene helfen allerdings nicht
gegen das nächtliche Schwitzen.«
Langzeitstudien notwendig
»Für
andere pflanzliche Arzneimittel gibt es zu wenig Beweise, um sagen zu
können, dass diese Mittel den Beschwerden vorbeugen. Es ist daher
wichtig, weiter zu forschen und für längere Zeit zu untersuchen,
wie pflanzliche Mittel auf Wechseljahresbeschwerden wirken. Darüber
hinaus ist es wichtig, dass Frauen einen Arzt um Rat fragen, wenn sie
solche Mittel einnehmen wollen, vor allem wenn sie noch andere
Medikamente anwenden.«
Gemüse und Getreide enthalten auch
pflanzliche Östrogene
Phytoöstrogene
ist eine Sammelbezeichnung für pflanzliche Substanzen, die stark dem
weiblichen Geschlechtshormon Östrogen ähneln. Die
Östrogen-Produktion nimmt während der Wechseljahre kontinuierlich
ab, was Beschwerden machen kann. Phytoöstrogene können diese
Beschwerden lindern. Isoflavone - eine Gruppe der Phytoöstrogene -
findet man in Hülsenfrüchten, vor allem in Soja, und verschiedenen
anderen Gemüsen und Getreidesorten. Zudem enthalten manche
Heilpflanzenpräparate wie Rotklee viele Isoflavone und werden
Isoflavone auch Nahrungsergänzungsmitteln zugesetzt.
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