Wer
wenig isst - ohne sich auszuhungern - kann länger leben. Zumindest
bei Affen trifft das zu, aber vielleicht auch für Menschen.
Viel
weniger essen als empfohlen, verlängert doch das Leben von Affen.
Darüber bestanden lange Zweifel, weil zwei Experimente
gegensätzliche Ergebnisse brachten. Die Wissenschaftler dieser
Experimente haben ihre Resultate nun verglichen.
Weniger
essen, schützt die Affen auch vor Krebs, Herz- und Gefäßkrankheiten,
Diabetes und Alterserkrankungen. Es geht dabei um 20 bis 30 Prozent
weniger Kalorien, als für eine gesunde Ernährung empfohlen wird.
Tag ein, Tag aus. Wenig, aber nicht so wenig, dass es zu
Unterernährung führt.
Zunächst
widersprüchliche Ergebnisse
Das
Bild ergibt sich aus einer neuen gemeinsamen Analyse von zwei
einzelnen Experimenten mit insgesamt 197 Makaken-Affen. Bis jetzt
gingen sich die Wissenschaftler beider Studien immer gleich an die
Kehle wegen der widersprüchlichen Ergebnisse, aber nun erschien ein
gemeinsamer Artikel im Fachjournal »Nature Communications«.
Affen sind auch
Menschen
Schlanke
Makaken-Affen, die 30 Prozent weniger Kalorien bekommen als die
gesunde Empfehlungsmenge, leben ungefähr drei Jahre länger als ihre
mehr essenden Artgenossen. Das darf sogar eine Ernährung mit
reichlich Zucker und Fett sein.
Die
Wissenschaftler schreiben, dass der Vergleich zwischen Makaken und
Menschen durchaus zutreffend ist: »Angesichts der deutlichen
Parallelen zwischen Menschen und Makaken scheint es sehr
wahrscheinlich, dass die gesunden Auswirkungen der Kalorienbegrenzung
auch beim Menschen feststellbar wären.«
Zu
berücksichtigen ist allerdings, dass Alter, Ernährungsweise und
Geschlecht eine Rolle spielen. So sind Frauen weniger schnell von den
negativen Folgen von Übergewicht betroffen als Männer. Bei ihnen
entwickelt sich eine Insulinresistenz beispielsweise langsamer als
bei Männern. Und bei einer gesunden Ernährungsweise bringt eine
Kalorienreduzierung wahrscheinlich keine wesentlichen Verbesserungen
mehr.
Für Kinder nicht
geeignet
Kinder
sollten allerdings nicht mit einer Kalorienrestriktion belastet
werden. Bei den nicht ausgewachsenen Affen, die auf eine Diät mit
weniger Kalorien gesetzt wurden, ging das schon mal schief. Manche
von ihnen starben in jungem Alter. Das ist ein Unterschied zwischen
Affen und Nagetieren, schlussfolgerten die Forscher. Nagetiere leben
tatsächlich deutlich länger, wenn sie schon jung auf eine karge
Diät gesetzt wurden. Bleibt die Frage: Wie viel Spaß macht es auf
diese Weise sein Leben zu verlängern und ist es das überhaupt wert?
Eine Frage, die man nicht durch Forschungen an Affen beantworten
kann.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.