Australische Wissenschaftler halten eine Arbeitswoche mit mehr als
39 Stunden für ungesund. Das kann sich negativ auf die Gesundheit
auswirken.
Arbeit ist ungesund, und viel Arbeit
macht erst recht krank. Was wir schon lange geahnt haben, wurde nun
von australischen Wissenschaftlern bestätigt. Wer mehr als 39
Stunden wöchentlich arbeitet, gefährdet seine Gesundheit.
Schlecht
für Körper und Geist
»Das
greift sowohl die körperliche als auch die mentale Gesundheit eines
Menschen an«, erzählt Dr. Huong Dinh von der australischen
Nationaluniversität. In Deutschland liegt die wöchentliche
Arbeitszeit
von Vollzeitbeschäftigten bei 43,5 Stunden und auch in den
Nachbarländern wie Belgien oder den Niederlanden sind
40-Stunden-Wochen eher die Regel als die Ausnahme. »Wenn man lange
arbeitet, bleibt weniger Zeit für gesunde Mahlzeiten übrig oder um
sich zu pflegen.« Dr. Dinh und seine Kollegen veröffentlichten
einen Artikel im wissenschaftlichen Fachblatt »Social
Science & Medicine«.
Grenzen
individuell verschieden
Übrigens
ist diese Grenze von Mensch zu Mensch unterschiedlich, wie aus den
Untersuchungen von fast 8.000 Australiern hervorging. Angesichts
dessen, dass Frauen häufiger (unbezahlt) zu Hause arbeiten und
gleichzeitig mehr Zeit für die Versorgung der Familie aufbringen,
kann das Maximum auf 34 Stunden gesenkt werden. Die maximale Anzahl
Stunden pro Woche kann für manche Männer auf 47 Stunden angehoben
werden, unter Berücksichtigung ihrer Verantwortung.
Arbeitszeitgesetz
veraltet
Im
Durchschnitt sollten 39 Stunden das Höchste der Gefühle sein. Das
bedeutet, dass viele Vollzeitbeschäftigte zu lange arbeiten. Noch
schlimmer ist das veraltete Arbeitszeitgesetz,
in dem steht, dass jemand höchstens 48 Stunden wöchentlich,
vorübergehend aber auch 60 Stunden pro Woche arbeiten darf.
Hohe
Erwartungen an Frauen
»Es
wird mehr von Frauen erwartet in dieser Gesellschaft«, so Dr. Dinh
weiter. Dinh meint damit zwar die australische Gesellschaft, aber
weil Australien zu den westlichen Ländern zählt, ist das durchaus
mit europäischen Ländern vergleichbar. »Es ist unmöglich für
Frauen, lange Arbeitstage ohne negative Auswirkungen auf die
Gesundheit durchzubringen.«
Wer
lange arbeitet, arbeitet gut: Unsinn!
Es
herrscht noch immer der weit verbreitete Glaube, dass Menschen gute
Arbeit verrichten, wenn sie viele Stunden arbeiten. »Das ist nicht
wahr«, schlussfolgert Professorin Lyndall Strazdins von der
australischen Nationaluniversität. »Wir müssen unsere Sicht auf
Arbeit verändern. Männer, die sich Zeit nehmen wollen für Pflege -
sei es für Kinder oder für pflegebedürftige Angehörige - müssen
das können, ohne dass Kollegen oder das soziale Umfeld sie
verurteilen.«
Höheres
Schlaganfall-Risiko
Es
gibt bereits viele Forschungen über die Länge der Arbeitswoche. So
zeigte sich in einer Studie,
dass eine lange Arbeitswoche das Risiko für einen Schlaganfall
erhöht. Andererseits soll weniger Arbeit nicht
glücklicher
machen. Na wenn das so ist, sollten Sie - so schwer es auch fällt -
morgen wieder guten Mutes ans Werk gehen! Denn mehr Freizeit ist zwar
wunderbar, aber leider gilt immer noch der Grundsatz: Geld regiert
die Welt und ohne Moos nichts los!
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