Sonntag, 14. Mai 2017

Die Arbeitswoche sollte maximal 39 Stunden dauern


Australische Wissenschaftler halten eine Arbeitswoche mit mehr als 39 Stunden für ungesund. Das kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken.




Arbeit ist ungesund, und viel Arbeit macht erst recht krank. Was wir schon lange geahnt haben, wurde nun von australischen Wissenschaftlern bestätigt. Wer mehr als 39 Stunden wöchentlich arbeitet, gefährdet seine Gesundheit.

Schlecht für Körper und Geist

»Das greift sowohl die körperliche als auch die mentale Gesundheit eines Menschen an«, erzählt Dr. Huong Dinh von der australischen Nationaluniversität. In Deutschland liegt die wöchentliche Arbeitszeit von Vollzeitbeschäftigten bei 43,5 Stunden und auch in den Nachbarländern wie Belgien oder den Niederlanden sind 40-Stunden-Wochen eher die Regel als die Ausnahme. »Wenn man lange arbeitet, bleibt weniger Zeit für gesunde Mahlzeiten übrig oder um sich zu pflegen.« Dr. Dinh und seine Kollegen veröffentlichten einen Artikel im wissenschaftlichen Fachblatt »Social Science & Medicine«.

Grenzen individuell verschieden

Übrigens ist diese Grenze von Mensch zu Mensch unterschiedlich, wie aus den Untersuchungen von fast 8.000 Australiern hervorging. Angesichts dessen, dass Frauen häufiger (unbezahlt) zu Hause arbeiten und gleichzeitig mehr Zeit für die Versorgung der Familie aufbringen, kann das Maximum auf 34 Stunden gesenkt werden. Die maximale Anzahl Stunden pro Woche kann für manche Männer auf 47 Stunden angehoben werden, unter Berücksichtigung ihrer Verantwortung.

Arbeitszeitgesetz veraltet

Im Durchschnitt sollten 39 Stunden das Höchste der Gefühle sein. Das bedeutet, dass viele Vollzeitbeschäftigte zu lange arbeiten. Noch schlimmer ist das veraltete Arbeitszeitgesetz, in dem steht, dass jemand höchstens 48 Stunden wöchentlich, vorübergehend aber auch 60 Stunden pro Woche arbeiten darf.

Hohe Erwartungen an Frauen

»Es wird mehr von Frauen erwartet in dieser Gesellschaft«, so Dr. Dinh weiter. Dinh meint damit zwar die australische Gesellschaft, aber weil Australien zu den westlichen Ländern zählt, ist das durchaus mit europäischen Ländern vergleichbar. »Es ist unmöglich für Frauen, lange Arbeitstage ohne negative Auswirkungen auf die Gesundheit durchzubringen.«

Wer lange arbeitet, arbeitet gut: Unsinn!

Es herrscht noch immer der weit verbreitete Glaube, dass Menschen gute Arbeit verrichten, wenn sie viele Stunden arbeiten. »Das ist nicht wahr«, schlussfolgert Professorin Lyndall Strazdins von der australischen Nationaluniversität. »Wir müssen unsere Sicht auf Arbeit verändern. Männer, die sich Zeit nehmen wollen für Pflege - sei es für Kinder oder für pflegebedürftige Angehörige - müssen das können, ohne dass Kollegen oder das soziale Umfeld sie verurteilen.«

Höheres Schlaganfall-Risiko

Es gibt bereits viele Forschungen über die Länge der Arbeitswoche. So zeigte sich in einer Studie, dass eine lange Arbeitswoche das Risiko für einen Schlaganfall erhöht. Andererseits soll weniger Arbeit nicht glücklicher machen. Na wenn das so ist, sollten Sie - so schwer es auch fällt - morgen wieder guten Mutes ans Werk gehen! Denn mehr Freizeit ist zwar wunderbar, aber leider gilt immer noch der Grundsatz: Geld regiert die Welt und ohne Moos nichts los!

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