Das Gehirn scheint empfindlicher auf Nahrungsdüfte zu reagieren,
wenn man unter Schlafmangel leidet.
Dass Schlafmangel einen hungriger
macht und mehr essen lässt, haben Wissenschaftler in den letzten
Jahren immer häufiger festgestellt. Doch Schlafmangel scheint auch
die Empfindlichkeit des Gehirns für Essensdüfte zu steigern.
Darüber berichteten Neurowissenschaftler auf der jährlichen
Zusammenkunft der »Cognitive
Neuroscience Society«
in San Francisco. Das könnte erklären, warum übermüdete Menschen
schneller zu Snacks und Zwischenmahlzeiten greifen.
Kartoffelchips
oder Tannenduft
Studienteilnehmer,
die nur vier Stunden geschlafen hatten, wurden während einer
Untersuchung im Magnetresonanztomographen einerseits Nahrungsdüften
von Kartoffelchips und Zimtbrötchen ausgesetzt und andererseits
Düften von beispielsweise Tannenbäumen. Die Wissenschaftler
notierten darüber hinaus wie viel Nahrung die Teilnehmer im Laufe
des Tages zu sich nahmen. Einige Wochen später wiederholten die
dieselben Teilnehmer das Experiment, aber dann nach einer Nachtruhe
von acht Stunden.
Keine
Lust auf Waldspaziergang
Aus
den Ergebnissen ging hervor, dass übermüdete Testpersonen im
Vergleich zu ausgeschlafenen Teilnehmern mehr Gehirnaktivität in
zwei Regionen zeigen, die auch eine Rolle spielen bei der Wahrnehmung
von und Reaktion von Nahrungsdüften. Der Unterschied war allerdings
nicht merkbar bei der Reaktion auf andere Düfte wie Tannengeruch,
erklärt der Autor der Studie Surabhi Bhutan von der Northwestern
University Feinberg School of Medicine in Chicago. Schläfrige
Menschen haben also keine große Lust, um einen Waldspaziergang zu
machen.
Obwohl
weitere Forschungen notwendig sind, entsprechen die Ergebnisse
früheren Studien, bei denen eine Verbindung zwischen Schlafmangel
(weniger als sechs Stunden pro Nacht), einer höheren
Kalorienaufnahme und Gewichtszunahme festgestellt wurde.
Mehr
Hunger, weniger Sättigung
Ein
Mangel an Schlaf stört vor allem den Hormonhaushalt. Wenn wir zu
wenig geschlafen haben, sinkt der Leptingehalt im Blut und steigt der
Grhelinspiegel. Wir empfinden dann nicht nur mehr Hunger, sondern
fühlen uns auch weniger schnell gesättigt. Eine andere Folge von
Schlafmangel ist die Störung unseres Zuckerstoffwechsels: Unser
Körper kann dann den Zucker aus der aufgenommen Nahrung nicht mehr
richtig verarbeiten. Und wer müde ist, hat schließlich auch weniger
Lust auf körperliche Bewegung oder sportliche Aktivitäten und
verbrennt darum weniger Kalorien.
Klima
bestimmt die Größe der Nasenlöcher
Warum
hat unser Riechorgan eigentlich die uns bekannte Form? Nach neuesten
Erkenntnissen ist die Form unserer Nase und vor allem der Nasenlöcher
eine klimabedingte Entwicklung. Wissenschaftler aus Amerika, Irland
und Belgien berichten im Fachblatt »PLOS
Genetics«
über ihre Theorie, dass größere Nasenlöcher bei Völkern
entstanden, die in warmer und feuchter Umgebung lebten, während bei
Völkern, die in großen Höhen wie Nordeuropa lebten, sich wegen der
kühleren und trockeneren Umstände kleinere Nasenlöcher
entwickelten.
Keine
neue Theorie
»Die
Theorie, dass die menschliche Nase möglicherweise als Ergebnis einer
natürlichen klimatbedingten Selektion entband, ist nicht neu«,
berichtet Co-Autor der Studie Arslan Zaidi von der Pennsylvania State
Universität. Aber während frühere Studien auf Messungen
des menschlichen Schädels
basierten, untersuchte die neue Studie die Form der Nase an sich. Die
Forscher studierten die Nasen von mehr als 2.600 Freiwilligen aus
Süd- und Ostasien, Westafrika und Nordeuropa. Die Ergebnisse zeigen,
dass die Weite der Nasenlöcher mit Temperatur und Luftfeuchtigkeit
zusammenhängt und dass die Teilnehmer, deren Vorfahren aus einem
warmen und feuchten Klima stammen, durchschnittlich breitere
Nasenlöcher haben als diejenigen, deren Ahnen in einem kühlen und
trockenen Klima lebten.
Klima
beeinflusst nur die Nasenlöcher
Das
lässt sich laut Zaidi vielleicht damit erklären, dass schmalere
Nasenlöcher den Feuchtigkeitsgehalt der Luft erhöhen und die Luft
aufwärmen. Kalte und trockene Luft ist schließlich nicht gut für
unsere Atemwege, denn Krankheiten und Schädigungen werden dadurch
gefördert. Zur Verdeutlichung sei gesagt, dass die Wissenschaftler
nur eine Relation mit den Nasenlöchern festgestellt haben. Die Größe
und Länge der Nase an sich, wurde vielleicht nicht durch das Klima
bestimmt, sondern durch andere Faktoren, die nicht einer Selektion
unterliegen.
Nasenform
ist Geschmackssache
Die
Wissenschaftler schließen auch nicht aus, dass noch andere Faktoren
als das Klima eine Rolle spielen in der Evolution unserer Nase. So
ist sexuelle Selektion ein wichtiges Element bei der Formgebung
unseres Gesichtes. Unterschiedliche Völker finden bestimmte Merkmale
mehr oder weniger anziehend. Das erklärt zum Beispiel auch die
unterschiedliche Nasenform bei Männern und Frauen. Und Schönheit
liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters. Viel wichtiger ist am
Ende des Tages, ob ich mein Gegenüber überhaupt »riechen kann«.
Denn die Nase spielt bei der Wahl eines potenziellen Sexualpartners
eine entscheidende Rolle. Je stärker sich der Körpergeruch des
Mitmenschen vom eigenen unterscheidet, desto eher kommt »er« oder
»sie« als Partner in Frage. Ob für eine Nacht oder für ein ganzes
Leben, entscheiden dann wahrscheinlich doch eher Kopf und Bauch als
Auge und Nase.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.