Sie
sind kein Morgenmensch? Sie lassen den Wecker jeden Morgen mehrmals
klingeln bevor Sie widerwillig aus dem Bett klettern? Mit diesen
Tipps machen Sie es sich selbst ein wenig leichter, um gut gelaunt
und ausgeruht den Tag zu beginnen.
Eine gute
Nachtruhe ist das Schlüsselwort
Manche
Menschen sind echte Nachteulen. Aufstehen ist für sie ein täglicher
Kampf. Abends gelingt es ihnen nicht, zu einer vernünftigen Zeit zu
schlafen, wodurch sie morgens ungenügend ausgeruht sind und schlecht
gelaunt aus den Federn kriechen. Aber die gute Nachricht ist, dass es
einige Tricks gibt, um den Pechvögeln auf die Sprünge zu helfen und
die Morgenmuffel etwas zurechtzubiegen.
Mit
einer Reihe von kleinen Anpassungen ihres Schlafrituals sollen
Schlafmützen morgens mehr Energie haben und sich wohlfühlen. Vor
allem eine gute Nachtruhe und Schlafhygiene sind entscheidend und
daran kann gearbeitet werden. Eine Anzahl Tipps, um schnell
einschlafen zu können, eine gute Nachtruhe zu genießen und frisch
und munter aufzuwachen.
Ein fester
Schlafrhythmus
Ein
fester Schlafrhythmus ist ein erster Schritt in die richtige
Richtung. Wenn man jeden Tag ungefähr um dieselbe Zeit schlafen geht
und aufsteht, wird sich die biologische Uhr mit diesem Rhythmus
synchronisieren. Das wird dafür sorgen, dass Sie jeden Morgen etwa
um dieselbe Zeit frisch aufwachen und schläfrig werden, wenn Ihre
Schlafenszeit sich nähert. Wenn der nervige Summ- oder Klingelton
Ihres Weckers sich meldet, werden Sie weniger oder gar keine Mühe
mehr haben, um aufzustehen. Vielleicht brauchen Sie nicht mal mehr
einen Wecker und Sie werden von alleine wach. Sind Sie noch nicht
soweit, stellen Sie den Wecker weit genug vom Bett weg. So weit, dass
Sie aufstehen müssen, um ihn auszumachen.
Struktur
ist also wichtig, aber sie soll nicht zwanghaft werden. Wählen Sie
feste Bettzeiten, die zu Ihrem Schlafrhythmus passen. Gehen Sie erst
zu Bett, wenn Sie sich müde fühlen und nicht, weil die Uhr angibt,
dass Schlafenszeit ist. Gehen Sie auch ins Bett, wenn Sie zu einer
Zeit müde sind, zu der Sie normalerweise nicht unter die Decke
kriechen. Gewöhnen Sie sich auch an, im Bett nur zu schlafen. Jeden
Abend im Bett vor dem Fernseher einnicken, ist keine gute Strategie.
Ein bequemes
Bett
Es
ist offensichtlich, dass Sie nicht gut (ein)schlafen, wenn Sie
unbequem liegen. Eine qualitativ gute Matratze und Kopfkissen sowie
ein passendes Bett sind daher auch ein Muss. Die Dicke und der
Härtegrad der Matratze sind abhängig von Körpergewicht und -form.
Das Kopfkissen muss die Halswirbel gut unterstützen. Kaufen Sie
Schlafbekleidung und Bettwäsche aus natürlichen, angenehmen
Stoffen, damit Sie sich wie in einem Kokon oder warmen Nest fühlen.
Herumwühlen
ist tabu
Herumwühlen
im Bett stört die Nachtruhe des Partners, aber ist auch für Sie
selbst verhängnisvoll. Sind Sie nach zwanzig Minuten im Bett noch
nicht eingeschlafen, dann ist es besser um noch mal aufzustehen und
etwas zu tun, was Sie beruhigt: Lesen Sie ein entspannendes Buch,
hören Sie ruhige Musik und probieren Sie dann nach einer Weile
wieder in den Schlaf zu finden. Durch das Einschränken der wachen
Phasen im Bett werden Sie auf die Dauer von selbst besser schlafen.
Lassen Sie
beim Aufstehen Licht herein
Öffnen
Sie die Vorhänge, Rollos oder Rollläden sobald Sie wach werden,
oder gehen Sie kurz nach draußen. Natürliches Licht ist gut für
die Konzentration. Das macht völlig wach. Im Winter, wenn es draußen
noch dunkel ist, schalten Sie am besten beim Wachwerden ein sanftes
Licht ein.
Suchen Sie
etwas, auf das Sie sich morgens freuen
Das
Bedürfnis, um noch ein wenig länger unter der Bettdecke zu
schlummern, können Sie auch bezwingen, in dem Sie eine schöne
Beschäftigung für morgens einplanen. Es kann die Zeitung sein,
worauf Sie sich freuen oder ein Glas frisch gepresster Fruchtsaft.
Vielleicht ist es eine sportliche Aktivität oder einfach ein
wunderbar stiller Moment im Haus, bevor die Kinder aufwachen.
Hauptsache, es ist etwas, was Sie gerne tun oder genießen können.
Solch ein Ich-Moment bringt Ihr Gehirn auf Trab und macht Sie sofort
weniger müde.
Ein Becher
Trost öffnet die Augen
Wenn
Sie ein Kaffee-Junkie sind, dann sind Sie schon einen Schritt voraus,
denn Koffein aktiviert die beiden Neurotransmitter Serotonin und
Dopamin im Gehirn. Die pumpen das Energieniveau hoch, fördern die
Konzentration und peppen die Laune auf. Sie mögen keinen Kaffee?
Dann versuchen Sie es mit grünem oder schwarzem Tee. Sie enthalten
ebenfalls Koffein sowie weitere gesunde Substanzen wie
Antioxidantien.
Ein Work-out
macht Sie endgültig wach
Wenn
Sie Zeit dazu haben, ist ein Work-out die ideale Art, um den Körper
wach zu schütteln. Sport oder anstrengende Körperbewegung am Morgen
regt den Kreislauf an und pusht Ihr Nervensystem. Sie fühlen sich
völlig wach und aufmerksam und dieses Gefühl hält stundenlang an.
Darum sollten Sie auch abends auf Sport verzichten. Eine Ausnahme
bildet hier Yoga, denn das kann helfen, um leichter einzuschlafen.
Beginnen Sie
den Tag mit genügend „Brennstoff“
Versuchen
Sie, etwas zu essen, auch wenn Sie morgens keinen Hunger verspüren.
Ein hartgekochtes Ei zum Beispiel oder einen Joghurt mit etwas
frischem Obst. Ihr Körper benötigt Energie, um in Gang zu kommen.
Das Frühstück hilft Ihnen auch dabei, sich zu konzentrieren, und
hält Ihren Biorhythmus im Zeitplan. So weiß Ihre biologische Uhr,
dass der Morgen angebrochen und die Nacht vorbei ist.
Sorgen Sie
tagsüber für ausreichend Aktivität und Licht
Wer
tagsüber viel Tageslicht und frische Luft aufnimmt, auch im Winter,
produziert abends genügend Schlafhormon Melatonin und ist im
Einklang mit seiner biologischen Uhr. Auch Ihre Tätigkeiten am Tag,
sowohl körperlich wie geistig, beeinflussen die Qualität Ihres
Schlafes. Viel Tagesaktivität sorgt für eine gute Nachtruhe. Durch
Sport beispielsweise werden Sie besser und tiefer schlafen. Aber
vermeiden Sie viel Sport am Abend, denn sonst kommen Sie nur schlecht
in den Schlafmodus.
Schränken
Sie den Mittagsschlaf ein
Ein
(zu) langes Nickerchen am Tag kann den Schlaf-Wach-Rhythmus völlig
durcheinanderbringen und eine gute Nachtruhe behindern. Wenn Sie
trotzdem ein Mittagsschläfchen brauchen, sollten Sie es auf maximal
45 Minuten begrenzen – stellen Sie am besten den Wecker – und
schlafen Sie vor allem nicht nach 15 Uhr.
Dämpfen Sie
das Licht, wenn die Schlafenszeit sich nähert
Wenn
weniger Licht vorhanden ist, produziert die Epiphyse oder Zirbeldrüse
im Gehirn, mehr Melatonin. Sobald die Lichtrezeptoren in der Netzhaut
des Auges weniger Licht aufnehmen, kommt die natürliche Produktion
dieses Hormons in Gang und der Körper erhält das Signal, sich auf
die Nacht vorzubereiten. Das Schlafhormon Melatonin gelangt ins Blut
und ins Hirnwasser. Es regelt unter anderem den Schlaf-Wach-Rhythmus,
mit anderen Worten: Es steuert die biologische Uhr.
Sonnenlicht,
Tageslicht, Kunstlicht, aber auch Licht von Fernsehgeräten,
Computern, Tablets oder Smartphones bremst die Produktion von
Melatonin ab, wodurch man wach bleibt. Es ist darum wichtig, auch
Fernseher oder Smartphone etwa eine Stunde vor Schlafenszeit
auszuschalten und vor allem aus dem Schlafzimmer zu verbannen.
Versuchen Sie auch, so viel wie möglich im Dunkeln zu schlafen, oder
tragen Sie eine Schlafmaske, wenn das Zimmer nur ungenügend
abgedunkelt werden kann. Vor allem für Licht, das viele Blauanteile
enthält, wie das Morgenlicht, sind die Lichtrezeptoren der Netzhaut
sehr empfindlich. Kerzenlicht und normale Beleuchtung liegen mehr im
roten Spektrum und haben weniger Einfluss auf die
Melatoninproduktion.
Relaxen Sie,
bevor Sie ins Land der Träume reisen
Stressige
Umstände sollten Sie abends nach Möglichkeit vermeiden. Versuchen
Sie, alle Ängste, Sorgen und Anspannungen zu verdrängen.
Einige
Tipps, um zur Ruhe zu kommen und leichter einzuschlafen:
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Fällt es Ihnen schwer abzuschalten und grübeln Sie ständig, dann sollten Sie Papier und Stift neben das Bett legen und vor dem Schlafengehen alle Sorgen und To-dos notieren. So können Sie sicher sein, dass Sie am nächsten Tag nichts vergessen und besser entspannen.
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Schauen Sie dauernd auf den Wecker und sorgen sich darüber, dass Ihre Nachtruhe immer mehr schrumpft? Dann sollten Sie den Wecker umdrehen und Schäfchen zählen oder an einen ruhig dahin plätschernden Bach denken.
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Machen Sie einen imaginären Bodyscan, wobei Sie sich auf das Entspannen aller Körperteile konzentrieren, von den Zehen bis zum Scheitel, während Sie ruhig ein- und ausatmen.
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Lassen Sie sich durch beruhigende Musik in den Schlaf wiegen; das kann ein günstiges, aber äußerst wirksames Heilmittel gegen Schlaflosigkeit sein.
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Ein warmes Bad, ein entspannendes Buch, Entspannungsübungen wie zum Beispiel Yoga, Meditation oder ein ruhiger Abendspaziergang sind ebenfalls ideal, um in die Stimmung für das Land der Träume zu kommen.
Laut
Psychologin und Schlafexpertin Annelies Smolders kann man
Schläfrigkeit am besten erzeugen, in dem man sich auf ein Bild
konzentriert, was eigentlich auch eine Form von Meditation darstellt.
Es spielt keine Rolle, was es ist: Das Rauschen des Meeres oder von
Blättern eines Baumes oder einfach Schafe zählen... Sie entwickeln
auf diese Weise eine Tunnelvision, die das Gehirn beruhigt.
Kühl und
still soll es sein
Sie
schlafen leichter ein und genießen eine angenehmere Nachtruhe, wenn
Ihr Körper abgekühlt und das Zimmer ausreichend gelüftet ist.
Darum stellen Sie die Heizung im Schlafzimmer besser aus und öffnen
tagsüber und eventuell auch nachts ein Fenster. Eine Temperatur von
16 bis 18 Grad ist ideal zum Schlafen. Auch Geräusche sind ein
störender Faktor, ausgenommen beruhigende Musik, die sie
einschlummern lässt. Sollte Ihr Partner schnarchen, können
Ohrstöpsel Abhilfe schaffen oder getrennte Schlafzimmer.
Vorsicht mit
Absackern und Wachmachern
Alkohol
macht müde, sorgt aber gleichzeitig dafür, dass man weniger tief
schläft und häufiger aufwacht während der Nacht. Folglich fühlt
man sich morgens schlapp und müde. Vermeiden Sie abends und am
späten Nachmittag auch koffeinhaltige und anregende Getränke wie
Kaffee, Cola oder Energydrinks. Dasselbe gilt auch für Nikotin.
Ein voller
Magen hält Sie wach
Abends
eine schwere Mahlzeit oder fettes Essen ist, abgesehen vom
Gesundheitsaspekt, einer guten Nachtruhe nicht zuträglich, aber ein
leerer Magen ist auch keine Option. Die Empfehlung lautet, zwei bis
drei Stunden vor dem Schlafengehen nicht mehr zu essen. Ein leichter
Snack vor dem zu Bett gehen, kann den Schlaf jedoch fördern. Ein
Glas warme Milch in Kombination mit leichten Kohlenhydraten – zum
Beispiel ein Cracker – kann beim Einschlafen helfen. Die Milch
enthält Tryptophan, eine Aminosäure, die für die Produktion des
Schlafhormons Melatonin gebraucht wird. Die Kohlenhydrate sind nötig,
um das Gehirn empfänglicher für das Tryptophan zu machen, denn ohne
die Gesellschaft von Kohlenhydraten wird der Großteil des
Tryptophans durch die Blut-Hirn-Schranke abgeblockt. Eine Banane ist
ideal, sie enthält sowohl Tryptophan als auch Kohlenhydrate. Laut
einer australischen Studie ist ein Smoothie aus Milch mit Banane
deshalb auch der ideale Schlafcocktail.
Andere
Faktoren
Auch
zahlreiche Medikamente und der Zeitpunkt, an dem sie eingenommen
werden, beeinflussen den Schlaf. Manche stellen einen Störfaktor
dar, andere verbessern die Schlafqualität. Auch Sex soll eine gute
Therapie darstellen. Wissenschaftliche Beweise liegen dafür zwar
nicht vor, aber schaden kann es sicher nicht.
Wenn
all diese Tipps für eine gute Nachtruhe und Schlafhygiene nichts
nützen oder wenn Sie sich nach mindestens sieben Stunden Schlaf noch
nicht ausgeschlafen fühlen, dann sollten Sie einen Arzt
kontaktieren. Vielleicht liegt eine Schlafstörung wie Schlafapnoe
dem Problem zugrunde oder ein anderes Gesundheitsproblem liegt auf
der Lauer.
Quellen:
www.slaapinfo.nl,
www.webmd.com
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