Magnesium
hilft nicht nur gegen unangenehme Muskelkrämpfe und
Winterdepression, sondern kann unser Gehirn länger fit halten.
In
einer Studie zur Erforschung der Demenz wurden 10.000 Menschen über
55 Jahre untersucht. Dabei entdeckte der Neuro-Wissenschaftler Arfan
Ikram vom Erasmus Medizin-Zentrum in Rotterdam, dass Senioren mit
Demenz oft einen leicht erhöhten oder erniedrigten Magnesiumspiegel
im Blut aufweisen. Seine Studie ergab, dass die Hälfte der
Demenz-Kranken nicht die ausreichende Menge des Mineralstoffs
aufnimmt, um das Gehirn optimal funktionieren zu lassen. Senioren
essen schlechter und schlucken Medikamente, die den Magnesiumspiegel
durcheinanderbringen, sagt Ikram.
Magnesium
verzögert Abbau des Gehirns
„Die
Beziehung zwischen Demenz und Magnesium ist nie vorher gezeigt
worden“, so Ikram über seine Forschungen, die im führenden
Fachmagazin „Neurology“
veröffentlicht
wurden. Darin stellt er die These auf, dass Magnesium den Abbau des
Gehirns verzögern kann. Der Krankheit damit vorzubeugen, ist leider
nicht realistisch: „Demenz schädigt die Zellen und Gefäße
bereits Jahre, bevor es jemand merkt.“
Zahl der
Demenz-Kranken wächst jährlich
Doch
schon das Abbremsen der Krankheit könnte einen großen Schritt nach
vorne bedeuten, betont Ikram, angesichts der Tatsache, dass Mediziner
momentan noch über keinerlei Heilmittel verfügen. Weltweit arbeiten
Ärzte an Impfstoffen, aber bis jetzt ohne großen Erfolg. In
Deutschland waren 2016 1,6 Millionen Menschen an Demenz erkrankt. Die
Zahl steigt nach Schätzungen bis zum Jahr 2030 auf etwa drei
Millionen an, zumindest wenn keine entscheidenden Fortschritte bei
den Behandlungsmöglichkeiten gemacht werden.
Gegen
Winterdepression und Restless-Legs-Syndrom
Magnesium
ist eine Substanz, die von Natur aus im Körper vorhanden ist und
wird unter anderem durch Nahrungsmittel wie Spinat, Mandeln, Soja
oder Avocado angereichert. Wer unter ruhelosen Beinen, auch
Restless-Legs-Syndrom genannt, leidet, kämpft vor allem nachts mit
unangenehmem Kribbeln, Ziehen, Stechen oder krampfartigen Schmerzen
in den Beinen. Der Drang, die Beine zu bewegen, lässt Betroffene
nicht zur Ruhe kommen. Dagegen wird häufig die Einnahme von
Magnesium empfohlen. Dasselbe gilt auch für die in der dunklen
Jahreszeit auftretende Winterdepression.
Bessere
Signalübertragung im Gehirn
Der
Mineralstoff hat eindeutig eine Wirkung auf das Gehirn, sagt Ikram.
Forschungen an Ratten und Mäusen bestätigen das. „Magnesium sorgt
dafür, dass Nervenzellen, die in großer Anzahl im Gehirn vorliegen,
Signale besser aufnehmen können.“ Darüber hinaus besitzt
Magnesium eine entzündungshemmende Wirkung. „Bei Demenz baut das
Gehirn langsam ab, giftige Eiweiße schädigen die Gefäße und es
gelangt weniger Sauerstoff zu den Gehirnzellen. Dieser Prozess geht
mit kleinen Entzündungen einher.“
Abweichender
Magnesiumspiegel bei Demenz
Die
Wirkung von Magnesium auf eine Demenz muss noch besser untersucht
werden, erklärt Ikram. „Wir wissen nun, was die Substanz bei
Versuchstieren macht, aber nicht wie es beim Menschen wirkt.“ Er
warnt davor, jetzt gleich den nächsten Drogeriemarkt zu stürmen, um
Magnesiumtabletten zu kaufen, oder Berge von Spinat und Avocados zu
essen: „Wir stellten bei Demenz-Kranken eine subtile Abweichung des
Magnesiumspiegels im Blut fest. Manchmal zu niedrig, aber genauso oft
auch zu hoch, deshalb wirkt die zusätzliche Einnahme in diesen
Fällen gerade gegenteilig.“
Gesund zu
leben bleibt die wichtigste Prävention
Einstweilen
bleibt die wichtigste Empfehlung: Gesund leben. 2015 stellte Ikram –
ebenfalls auf Basis einer Langzeitstudie mit tausenden Senioren -
fest, dass 30 Prozent der Demenzfälle vermieden werden könnten
durch Verzicht aufs Rauchen, die Vermeidung von Übergewicht und
ausreichend Bewegung. „Demenz entsteht nicht nur durch eine Ursache
und es gibt daher auch nicht nur eine Lösung.“
Toller Blog!
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