Die
beiden Diabetes-Typen 1 und 2 sind inzwischen bekannt. Doch kürzlich
wurde ein dritter Typ Diabetes entdeckt, der häufig auftritt, aber
oft übersehen wird.
Ärzte
erkennen ihn selten. Menschen mit Diabetes Typ 3c werden oft genug
noch nach Hause geschickt mit der Nachricht, dass sie Diabetes Typ 2
haben. Und dadurch wird nicht nur die Anzahl der Menschen mit
Diabetes Typ 3c unterschätzt, sondern erhalten diese Patienten
außerdem nicht die Behandlung, die eigentlich zu diesem Diabetes-Typ
gehört. Das zeigt eine neue Studie aus Großbritannien.
Drei
Diabetes-Typen
Wenn
Sie jemand nach den Diabetesuntergruppen fragt, gelingt es
wahrscheinlich noch, um zwei aufzuzählen. Sehr bekannt sind Diabetes
Typ 1 und Typ 2. Aber seit einigen Jahren weiß man, dass es noch
eine dritte Variante gibt: Diabetes Typ 3c.
Diabetes
Typ 1 entsteht, weil das Immunsystem gesundes Gewebe in der
Bauchspeicheldrüse angreift und die insulinproduzierenden Zellen
vernichtet. Menschen mit diesem Diabetes-Typ müssen sich selbst
Insulin spritzen. Dann gibt es noch Diabetes Typ 2, bei dem der
Körper nicht mehr gut auf das Insulin reagiert und im späteren
Verlauf auch nicht mehr genügend Insulin produzieren kann.
Schließlich gibt es noch den kürzlich entdeckten Diabetes Typ 3c.
Er entsteht durch unnormales Gewebewachstum auf der
Bauchspeicheldrüse, durch Entzündungen in der Bauchspeicheldrüse
oder durch operatives Entfernen von Teilen der Bauchspeicheldrüse
oder auch komplett. Solche Umstände schädigen die Fähigkeit des
Körpers, um Insulin herzustellen.
Die Studie
Wissenschaftler
der Universität von Surrey wollten wissen, wie oft die verschiedenen
Diabetes-Typen vorkamen und wie gut Hausärzte in der Lage waren, die
unterschiedlichen Diabetes-Arten zu diagnostizieren. Sie untersuchten
deshalb die Krankenakten von mehr als zwei Millionen Briten.
Die
Ergebnisse
Die
Studie
lieferte
eine Reihe von Überraschungen. So wurde Diabetes Typ 3c nur selten
von Hausärzten erkannt: Von den Menschen, die bereits einmal
Probleme mit der Bauchspeicheldrüse hatten, erhielt 97,3 Prozent die
Diagnose Diabetes Typ 2, obwohl sie eigentlich Diabetes Typ 3c
hatten. Solch eine falsche Diagnose kann einen enormen Einfluss auf
den Patienten haben, erklären die Wissenschaftler. Denn ein Patient
mit Diabetes Typ 3c hat dringender eine Insulin-Therapie nötig als
Patienten mit Diabetes Typ 2. Darüber hinaus schien Diabetes Typ 3c
viel häufiger aufzutreten als gedacht. Erwachsene hatten sogar ein
höheres Risiko für Diabetes Typ 3c als für Diabetes Typ 1.
Die
Forscher plädieren für mehr Aufmerksamkeit bezüglich Diabetes Typ
3c, besonders unter medizinischem Personal. Denn das lange Ausbleiben
der richtigen Diagnose und entsprechender Behandlung kann schließlich
zu gravierenden Folgeschäden an Nerven, Augen und Nieren führen.
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