Kalzium
ist lebenswichtig für den Aufbau und Erhalt unserer Knochen und
Zähne. Doch nicht nur Milchprodukte können den Kalziumbedarf
decken.
Kalzium
ist nicht nur für Knochen und Zähne wichtig, sondern auch für
Herz, Muskeln und Nerven. Milchprodukte wurden lange als die
wichtigste Quelle für Kalzium angesehen. Und viele Menschen nehmen
zusätzlich ein Nahrungsergänzungsmittel ein, um sich ausreichend
mit Kalzium zu versorgen. Doch dieses Vorgehen besitzt einige
Nachteile. Darum sollten Sie lieber auf alternative Kalzium-Quellen
ausweichen.
Milchfreie
Kalzium-Quellen
Bei
Kalzium denken wir vor allem an starke und feste Knochen. Doch auch
Herz, Muskeln und Nerven brauchen für eine gute Funktion genügend
Kalzium. Und nicht zu vergessen: die Blutgefäße. Kalzium
unterstützt das Weiten und Zusammenziehen der Adern. Die
Drüsenfunktion wird unterstützt: Sie können durch Kalzium besser
Hormone und Enzyme ausscheiden. Für solche lebenswichtigen
Funktionen benötigt der Körper ausreichend Kalzium. Nimmt man mit
der Nahrung nicht genügend Kalzium auf, löst der Körper das
Mineral aus den Knochen. Das kann auf Dauer die Knochen schwächen
und zu Osteoporose führen. Ein Kalziummangel wird auch in Verbindung
gebracht mit Darmkrebs und Bluthochdruck.
Nachteile von
Kalzium-Präparaten
Häufig
wird ein Kalzium-Präparat eingenommen, um Osteoporose vorzubeugen,
aber das Mineral ist eben auch unverzichtbar für viele andere
Körperfunktionen. Ratsam ist es, genügend Kalzium über die Nahrung
zuzuführen und dazu täglich ein niedrig dosiertes Kalzium-Präparat.
Zu hohe Tagesdosierungen können nämlich auch schaden und zu
Gefäßverkalkung, Herzinfarkt
und einem erhöhten Schlaganfallrisiko
führen. Um dieser Gefahr zu entgehen, muss Kalzium mit Vitamin D
kombiniert werden. Frühere Forschungen ergaben auch, dass nur diese
Kombination die Knochen stärkt. Kalzium alleine erreicht nicht die
Knochen, wird nicht vollständig über den Urin ausgeschieden und
sammelt sich daher in den Blutgefäßen an. Auch eine Verbindung zur
Demenz
wurde festgestellt: Vor allem Frauen, die bereits einen Schlaganfall
hatten oder mit Durchblutungsstörungen im Gehirn diagnostiziert
wurden, sollten keine hoch dosierten Kalzium-Nahrungsergänzungen
ohne ärztliche Begleitung einnehmen. Und während kalziumreiche
Nahrungsmittel das Risiko für Nierensteine senken, fördern
Kalziumpräparate, die nicht mit Vitamin D kombiniert werden, die
wiederkehrende Steinbildung in den Nieren.
Diese negativen Auswirkungen von Kalzium-Supplementen treten
besonders bei Dosierungen von 500 bis 1.000 Milligramm pro Tag auf.
Nicht nur
Milch liefert Kalzium
Milch
und Milchprodukte wurden immer als wichtigste Kalzium-Quellen
betrachtet. Doch wer beispielsweise an Laktose-Intoleranz leidet und
keinen Milchzucker verträgt, muss gezwungenermaßen nach anderen
Kalzium-Lieferanten Ausschau halten. Dann ist es praktisch, wenn man
weiß, welche anderen Nahrungsmittel kalziumreich sind. Zudem
enthalten Milchprodukte Vitamin A, was paradoxerweise, gerade die
Knochen schwächen kann. Denn wer sich sehr eiweißreich ernährt,
braucht für die Verarbeitung viel Vitamin A. Vitamin A ist am
Eiweißstoffwechsel beteiligt, aber auch am Knochenstoffwechsel und
für den Knochenaufbau steht dann nicht mehr genügend Vitamin A zur
Verfügung. Zum Glück ist es ganz leicht, um auf anderen Wegen den
Kalziumspiegel aufrecht zu erhalten.
Alternative
Kalzium-Quellen
Dunkle
Blattgemüse und Kohlsorten
Eine
Portion von 200 Gramm Grünkohl enthält mehr Kalzium als ein Glas
Milch: 424 Milligramm gegen 240 Milligramm. Auch Mangold, Spinat und
Fenchel enthalten mehr als 200 Milligramm pro Portion. Isst man das
Gemüse roh oder leicht gedünstet, bleibt das Kalzium erhalten und
Sie bekommen als Bonus noch Magnesium und Eisen.
Fisch
Fetter
Fisch wie Sardinen und Lachs ist besonders kalziumreich. Auch Seetang
oder Seealgen sind eine wichtige Quelle für Mineralstoffe und
Kalzium.
Reis-
und Mandelmilch
Beide
Milchsorten enthalten genauso viel Kalzium wie Kuhmilch: 120
Milligramm pro 200 Milliliter. Sojamilch ist zwar kalziumreich,
produziert aber häufig Darmgase und unangenehme Blähungen. Eine
Portion Tofu aus Soja liefert etwa 250 Milligramm Kalzium.
Sesamsamen
und Sonnenblumenkerne
Schon
zwei Esslöffel (5 Gramm) dieser beiden Saaten versorgt den Körper
mit 65 Milligramm Kalzium. Greift man zusätzlich zu aromatischen
Kräutern wie Basilikum oder Rosmarin, erhöht sich das schnell auf
bis zu 100 Milligramm.
Nüsse
Eine
Handvoll Haselnüsse oder Mandeln gibt genug Kalzium, um in den Tag
zu starten. Feigen sind ebenfalls eine ausgezeichnete Kalzium-Quelle.
Und Nüsse sind noch auch aus anderen Gründen ein besonders cleverer
Snack! Eine Portion Nüsse senkt das Risiko für tödliche
Krankheiten deutlich und hilft sogar beim Abnehmen.
Haferbrei
Ein
altmodisches Schüsselchen Haferbrei liefert dem Körper auch die
notwendige Kalziummenge. Schon 35 Milligramm Haferbrei stellen etwa
105 Milligramm Kalzium zur Verfügung. Kombiniert man das mit
frischen oder getrockneten Früchten, macht das zusätzlich noch
lange satt.
Hülsenfrüchte
Bohnen
sind eine prima Kalzium-Quelle: Eine Tasse gekochte Bohnen inklusive
Flüssigkeit liefert ungefähr 200 Milligramm Kalzium.
Wie viel
Kalzium braucht der Körper?
Jugendliche,
die noch im Wachstum sind, brauchen 1.300 Milligramm täglich. Als
Erwachsener reichen dann 1.000 Milligramm. Erst ab einem Alter von 50
Jahren steigt der Bedarf wieder an und man sollte 1.200 Milligramm
Kalzium aufnehmen. Der Hauptanteil sollte über entsprechend
kalziumreiche Nahrungsmittel abgedeckt werden. Kalzium aus tierischen
Quellen kann vom Körper besser aufgenommen werden als pflanzliches
Kalzium.
Vitamin D ist
genauso wichtig
Vitamin
D macht eine Kalziumaufnahme im Körper erst möglich. Darum ist das
„Sonnenvitamin“ genauso wichtig wie Kalzium. Der Körper
produziert Vitamin D durch Sonneneinstrahlung auf der Haut. Vitamin D
finden sich in Nahrungsmitteln wie fetter Fisch, Eigelb und
Champignons – wenn man sie vor dem Verzehr ein halbe Stunde in die
Sonne legt. Denn auch Champignons können durch Sonnenlicht Vitamin D
herstellen. Butter, Fleisch, Schweineschmalz und Weidemilch sind
ebenfalls prima Vitamin-D-Quellen.
Was behindert
die Kalziumaufnahme?
Salz
und Koffein fördern die Ausscheidung von Kalzium über den Urin.
Medikamente, die entwässern, die Magensäure binden oder auch
Abführmittel, Antiepileptika, Cortison und Schilddrüsenhormone
können – genau wie Alkohol – die Aufnahme von Kalzium verhindern
oder den Kalziumbedarf erhöhen.
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