Dienstag, 19. Dezember 2017

Antibiotikum aus der heimischen Küche: Gewürznelken


Infektionen durch Bakterien und Pilze lassen sich gut mit pflanzlichen Antibiotika bekämpfen, die man oft im heimischen Gewürzschrank findet.

Natürliche antibakterielle Mittel sind sehr wichtig bei Infektionen. Die Entwicklung resistenter Krankheitskeime nimmt ständig zu und herkömmliche Antibiotika verlieren zunehmend ihre Wirkung. Alternativen sind gefragt und zum Glück ist es nicht so schwierig, solche natürlichen Antibiotika in der Natur zu finden. Natürliche Substanzen bilden schließlich immer die Inspiration für chemische Arzneimittel, die die Wirkung nachbilden.
Gewürznelken als Antibiotika
Gewürznelken haben einen kräftigen, warmen Geschmack, der süß und aromatisch ist. Sie werden vor allem in Gebäck verarbeitet, zum Beispiel Spekulatius. In Eintopfgerichten kommen sie gut zur Geltung und sie sind auch Bestandteil des Curry-Gewürzes. Die meisten kennen Gewürznelken als typische Zutat im Glühwein. Gewürznelken passen gut zu Wintergerichten und kräftigen Suppen wie Linsen- oder Bohnensuppe, die an kalten Wintertagen angenehm von innen erwärmen. Gewürznelken werden aber wegen ihres starken Aromas nicht mitgegessen. Bekannt ist allerdings, dass sie Zahnschmerzen lindern, wenn man sie kaut.
Schimmel und Bakterien
Einige wichtige Inhaltsstoffe in Gewürznelken sind Eugenol und Kaempferol. Eugenol hemmt Entzündungen, aber auch Infektionen mit Bakterien und Schimmelpilzen. Zusammen mit Kaempferol – und für eine noch bessere Wirkung auch in Kombination mit Menthol – kann man auf natürliche Weise Nagelpilz behandeln. Eugenol ist vor allem heutzutage eine nützliche Substanz, denn Eugenol schützt auch gegen Gifte und Umweltbelastungen. Auch ätherisches Nelkenöl ist sehr stark und hat diese heilsamen Eigenschaften. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass Insekten und Milben diesem Gewürzöl nicht standhalten. Von allen ätherischen Ölen wirken Nelken-, Zimt- und Thymianöl am stärksten gegen Krankheitserreger.
Besser ganze Gewürznelken
Gewürznelken liefern weiterhin noch Vitamin K, Magnesium, Eisen und Kalzium. Dazu sollte man sie am besten im Ganzen verwenden, dann enthalten sie den höchsten Anteil an Mineralien, Vitaminen und ätherischen Ölen. Um diese wichtigen Substanzen gut zu nutzen, sollte man von Gewürznelken in Pulverform besser absehen. Frische Gewürznelken treiben vertikal auf dem Wasser, werden sie zu alt, schwimmen sie horizontal im Wasser. Obwohl dieses Gewürz ein wenig in Vergessenheit geraten ist und weniger beliebt als zahllose andere Kräuter, lohnt es sich auf jeden Fall, um Gewürznelken wieder mehr in die Ernährung zu integrieren. Auch wenn der Geschmack sicherlich etwas gewöhnungsbedürftig ist.
Antioxidative Aktivität
Gewürznelken haben von allen Kräutern die höchste Konzentration an Polyphenolen und anderen antioxidativen Bestandteilen. Neben Eugenol enthalten Gewürznelken auch Gallussäure, Flavonoglykoside, Phenolöle und Gerbstoffe. Gewürznelken wirken besonders effektiv gegen freie Radikale und gelten als sehr guter Lieferant für Polyphenole.
Antibakterielle Wirkung
Krankmachende Bakterien und Schimmelpilze haben wenig Chancen gegen dieses starke Kraut. Gewürznelken können beispielsweise Lebensmittelkeime wie Escherichia coli, Staphylococcus aureus und Bacillus cereus besser bekämpfen als Knoblauch, Senf, Minze und Zimt. Weitere Krankheitserreger, die sich gut mit einer Kombination aus Nelken- und Rosmarinöl behandeln lassen, sind die bei Mensch und Tier auftretenden Hautpilze Microsporum Canis, Trichophyton mentagrophytes, Trichophyton rubrum, Epidermophyton floccosum und Microsporum gypseum.

Zusammen mit Zimtaldehyd hemmt Eugenol aus Gewürznelken auch das Wachstum des Magenbakteriums Helicobacter pylori, dessen Infektion viele Magenprobleme verursacht und schlimmstenfalls zu Magenkrebs führen kann.

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