Fermentierte
Nahrungsmittel enthalten viele gesundheitsfördernde Stoffe. Damit
lassen sich zahlreiche Gesundheitsprobleme wirksam verbessern.
Fermentation
ist ein Prozess, bei dem Zucker durch Bakterien und Hefepilze
abgebaut wird. Das verbessert nicht nur die Haltbarkeit von
Nahrungsmitteln, sondern das Essen fermentierter Nahrung fördert
auch die Zunahme der positiven Darmbakterien (Probiotika). Es gibt
allerlei günstige Gesundheitseffekte, die mit Probiotika
zusammenhängen, beispielsweise eine bessere Verdauung, ein stärkeres
Immunsystem
und sogar mehr Gewichtsverlust.
Nachfolgend werden acht fermentierte Nahrungsmittel besprochen, die
Gesundheit und Verdauung fördern.
1. Kefir
Kefir
ist eine Art fermentiertes Milchprodukt. Kefir wird hergestellt aus
Kefirkörnern, einer Kombination von Hefen und Bakterien, die zu
Milch hinzugefügt werden. Das Ergebnis ist ein dickes und saures
Getränk mit einem Geschmack, der Joghurt oder Buttermilch ähnelt.
Aus Studien ging hervor, dass Kefir viele positive Effekte haben
kann, angesichts er zahlreiche Funktionen beeinflusst: von der
Verdauung über Entzündungen bis hin zur Knochenfestigkeit. Eine
kleine Studie
zeigte, dass Kefir die Verdauung von Laktose bei 15 Menschen mit
Laktoseintoleranz verbesserte. Menschen mit Laktoseintoleranz können
den Zucker in Milchprodukten nicht verdauen, was zu Beschwerden führt
wie Bauchkrämpfe, Blähungen und Durchfall. Eine andere Studie
stellte fest, dass der tägliche Verzehr von 200 Milliliter Kefir
nach sechs Wochen für eine Senkung der Entzündungsmarker
sorgte, von denen bekannt ist, dass sie Herz-Kreislauf-Erkrankungen
und Krebs fördern. Kefir kann auch den Zustand der Knochen
verbessern. In einer Studie
wurde die Wirkung von Kefir bei 40 Menschen mit Osteoporose oder
Knochenschwund untersucht, eine Erkrankung, bei der die Knochen
geschwächt und porös werden. Nach sechs Monaten verbesserte sich
die Mineraldichte in den Knochen der Kefirgruppe im Vergleich zur
Kontrollgruppe. Kefir ist lecker als Getränk oder lässt sich auch
gut zu Smoothies hinzufügen.
2. Tempeh
Tempeh
wird aus fermentierten Sojabohnen hergestellt, die zu einem kompakten
Block zusammengepresst werden. Dieser eiweißreiche Fleischersatz hat
eine kräftige, feste Struktur und kann gebraten, gedämpft oder im
Wok zubereitet und zu diversen Gerichten hinzugefügt werden. Außer
der beeindruckenden Menge Probiotika enthält Tempeh auch noch viele
gesundheitsfördernde Nährstoffe. Sojaeiweiß soll beispielsweise
bestimmte Riskofaktoren für Herzerkrankungen reduzieren. Bei einer
Studie mit 42 Menschen mit hohem Cholesterinspiegel wurde die
unterschiedliche Wirkung von Sojaprotein und tierischem Eiweiß
untersucht. Diejenigen, die Sojaprotein
bekommen hatten, zeigten eine Abnahme des schlechten LDL-Cholesterins
um 5,7 Prozent, eine Senkung des Gesamtcholesterins um 4,4 Prozent
und die Triglyceride nahmen um 13,3 Prozent im Blut ab.
Darüber
hinaus zeigte eine Laborstudie, dass bestimmte Pflanzenstoffe in
Tempeh
eine antioxidative Wirkung haben. Diese Stoffe senken die Entstehung
freier Radikaler, schädliche Verbindungen, die chronische
Krankheiten fördern können. Tempeh ist perfekt für Vegetarier und
Fleischesser. Es ist gesund als Zutat oder Beilage, von Brotbelag bis
Wokmahlzeiten.
3. Natto
Natto
gehört zu den Grundnahrungsmitteln der traditionellen japanischen
Küche und wird – genau wie Tempeh – aus fermentierten Sojabohnen
hergestellt. Natto enthält ordentlich Ballaststoffe, fünf Gramm pro
100 Gramm. Ballaststoffe unterstützen die Verdauung. Sie werden
unverdaut durch den Körper geschleust und sorgen für einen normalen
und regelmäßigen Stuhlgang. Zudem bekämpfen sie Verstopfung.
Natto ist reich an Vitamin K, ein wichtiger Nährstoff, der beteiligt
ist an der Umwandlung von Kalzium und unverzichtbar für die
Knochengesundheit. Eine Studie mit 944 Frauen hat ausgewiesen, dass
der Verzehr von Natto
mit einem geringeren Verlust an Knochenmasse bei Frauen nach der
Menopause einhergeht. Bei der Fermentation von Natto wird ein Enzym
namens Nattokinase produziert. Eine Studie mit zwölf Menschen
zeigte, dass ein Nahrungsergänzungspräparat mit Nattokinase
Blutgerinnseln vorbeugte und deren Auflösung unterstützte. Eine
andere Studie
ergab, dass ein Supplement mit diesem Enzym für eine Senkung des
systolischen und diastolischen Blutdrucks um 5,5 bzw. 2,84 mmHg
sorgte. Natto hat einen sehr starken Geschmack und eine glibberige
Konsistenz. Es wird oft zusammen mit Reis als Bestandteil eines
verdauungsfördernden Frühstücks gegessen.
4. Kombucha
Kombucha
ist ein geschmackvoller, säuerlicher und leicht sprudelnder
fermentierter Tee. Er wird aus schwarzem oder grünem Tee gemacht und
besitzt starke gesundheitsfördernde Eigenschaften. Aus Tierstudien
ging hervor, dass das Trinken von Kombucha helfen kann bei
Lebervergiftungen
und Leberschäden
durch schädliche Stoffe wie Blei.
Laborstudien haben gezeigt, dass Kombucha das Abtöten von
Krebszellen
unterstützt und deren Ausbreitung
verhindert. Eine weitere Studie zeigte zudem, dass Kombucha
den Blutzucker, die Triglyceride und das LDL-Cholesterin senkt.
Obwohl die meisten der aktuellen Studien sich auf Labor- und
Tierstudien beschränken, sind die positiven Effekte von Kombucha und
seinen Inhaltsstoffen vielversprechend. Nichtsdestotrotz ist mehr
Forschung notwendig, um die genaue Wirkung von Kombucha beim Menschen
festzustellen. Dank der zunehmenden Beliebtheit von Kombucha findet
man ihn inzwischen auch in den meisten großen Supermärkten und
Bioläden. Er lässt sich auch zu Hause herstellen, obwohl dann sehr
sorgfältig gearbeitet werden muss, um Verunreinigungen oder
Überfermentation vorzubeugen.
5. Miso
Miso
ist ein häufig verwendetes Gewürz in der japanischen Küche. Es
wird hergestellt aus fermentierten Sojabohnen mit Salz und Koji,
einem Schimmelpilz. Miso begegnet man am häufigsten in Misosuppe,
ein aromatisches Gericht, das mit Miso-Paste und Brühe zubereitet
und traditionell zum Frühstück gegessen wird. Außer den Probiotika
zeigten sich bei Studien noch mehr gesundheitsfördernde Wirkungen
von Miso. Bei einer Studie mit 21.852 Frauen war der Verzehr von
Misosuppe mit einem geringeren Brustkrebsrisiko
verbunden. Außerdem sollen der Blutdruck gesenkt und das Herz
geschützt werden. Misosuppe normalisierte in einer Langzeitstudie
mit Ratten den Blutdruck.
Eine Studie mit mehr als 40.000 Teilnehmern stellte fest, dass ein
vermehrter Konsum von Misosuppe mit einem niedrigeren Risiko für
Schlaganfall
verbunden war. Zu bedenken ist bei diesen Studien allerdings, dass
sie zwar eine Verbindung zeigen, aber andere Faktoren außer Acht
lassen. Es sind mehr Forschungen nötig, um die gesundheitlichen
Wirkungen von Miso zu beurteilen. Außer als Suppe kann man Miso auch
zum Würzen anderer Suppen und Salate verwenden sowie als Würzmittel
für Dressings und Marinaden.
6. Kimchi
Kimchi
ist eine beliebte koreanische Beilage, die meist aus fermentiertem
Kohl hergestellt wird, obwohl das auch mit anderen fermentierten
Gemüsen wie Radieschen möglich ist. Kimchi wird für seine vielen
positiven Auswirkungen auf die Gesundheit gelobt und soll vor allem
effektiv das Cholesterin senken und eine Insulinresistenz vermindern.
Insulin ist für den Transport von Glukose aus dem Blut ins Gewebe
verantwortlich. Wenn man lange Zeit einen hohen Insulinspiegel hat,
reagiert der Körper nicht mehr normal, was zu einem hohen
Blutzuckerspiegel und Insulinresistenz führt. Für eine Studie aßen
21 Menschen mit einem Prädiabetes – einer Vorstufe zum Diabetes –
acht Wochen lang frisches Kimchi oder fermentiertes Kimchi. Am Ende
der Studie
hatte sich bei denen, die fermentiertes Kimchi gegessen hatten, die
Insulinresistenz, das Gesamtcholesterin und das schlechte
LDL-Cholesterin verbessert. Kimchi ist leicht herzustellen und kann
zu allem gegessen werden, wie zum Beispiel zu Nudeln oder in
Sandwiches.
7. Sauerkraut
Sauerkraut
ist ein populäres Gericht aus Weißkohl, der mit Milchsäurebakterien
fermentiert wurde. Sauerkraut ist arm an Kalorien, aber reich an
Ballaststoffen sowie Vitamin C und K. Zudem liefert er eine
ordentliche Portion Lutein und Zeaxanthin, zwei Antioxidantien, die
das Risiko für Augenerkrankungen
senken. Die antioxidativen Eigenschaften von Sauerkraut scheinen auch
vielversprechend zu sein, wenn es um die Krebsprävention geht. Eine
In-vitro-Studie zeigte, dass eine Behandlung von Brustkrebszellen mit
Sauerkrautsaft
die Aktivität eines Enzyms verringerte, das bei der Entstehung von
Krebs eine Rolle spielt. Die Beweise dafür sind allerdings noch
ungenügend; mehr Forschungen sind notwendig, um herauszufinden wie
diese Ergebnisse auf den Menschen zu übertragen sind. Sauerkraut
lässt sich auf vielerlei Arten essen. Als Eintopf, als Ofengericht,
als würzige Zutat in einer herzhaften Mahlzeit oder als Garnierung
auf dem Brotbelag oder auch in einer kräftigen Suppe. Für die
besten Gesundheitseffekte sollten Sie unpasteurisiertes frisches
Sauerkraut nehmen, denn durch die Pasteurisierung werden die
Milchsäurebakterien getötet.
8. Probiotischer Joghurt
Joghurt
wird in der Regel aus mit Milchsäurebakterien fermentierter Milch
hergestellt. Joghurt ist ein ausgezeichneter Lieferant für wichtige
Nährstoffe wie Kalzium, Kalium, Phosphor und die Vitamine B2 und
B12. Joghurt wird mit zahlreichen positiven Gesundheitseffekten in
Verbindung gebracht. Aus einer Übersicht von 14 Studien ging hervor,
dass fermentierte Milchprodukte wie probiotischer Joghurt bei
Menschen mit hohem Blutdruck
die Werte senken. Eine andere Studie
zeigte, dass das Essen von mehr Joghurt bei Senioren über 60 Jahre
die Knochenmineraldichte und die körperliche Leistungsfähigkeit
verbesserte. Joghurt
unterstützt auch ein gesundes Körpergewicht, weniger Körperfett
und einen geringeren Taillenumfang. Denken Sie aber daran, dass nicht
alle Joghurtsorten Probiotika enthalten, denn oft werden die guten
Bakterien während der Verarbeitung abgetötet. Greifen Sie daher zu
Joghurt mit lebenden Kulturen, so dass Sie sicher sein können, auch
mit Probiotika versorgt zu werden. Selbstverständlich sollte der
Joghurt auch keinen zugefügten Zucker enthalten.
Das Fazit
Fermentation
kann sowohl die Haltbarkeit als auch die gesundheitsfördernden
Effekte vieler Nahrungsmittel optimieren. Die probiotische Wirkung
fermentierter Nahrung kann die Gesundheit in vielerlei Hinsicht
verbessern. Es ist deshalb eine gute Idee, fermentierte Nahrung
regelmäßig in den Ernährungsplan einzubauen.
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