Wenn
es mit der Verdauung nicht mehr klappt, sollten Sie prüfen, ob Sie
mit kleinen Ernährungsanpassungen, die Verdauung wieder in Schwung
bringen können.
Verstopfung
ist ein häufig vorkommendes Problem mit der Folge, dass man weniger
als dreimal pro Woche Stuhlgang hat und der Stuhl zudem hart und
trocken ist, was den Toilettengang zu einer schmerzhaften
Pflichtübung werden lässt. 27 Prozent der Erwachsenen leidet unter
Verstopfung, mit Begleitsymptomen wie Völlegefühl, Bauchschmerzen
und Blähungen. Je älter man wird und je weniger man sich bewegt,
desto größer ist das Risiko für eine Obstipation. Manche
Nahrungsmittel können Verstopfung lindern oder das Risiko senken,
während andere Nahrungsmittel das Problem verschlimmern können.
Dieser Artikel geht auf acht Nahrungsmittel ein, die Verstopfung
fördern können.
1.
Unreife Bananen
Obwohl
reife Bananen einer Verstopfung vorbeugen können, gilt für unreife
Bananen die entgegengesetzte Wirkung. Grund ist, dass unreife Bananen
mehr resistente Stärke
enthalten, eine Ballaststoffart, die für den Körper schwerer zu
verdauen ist. Während des Reifeprozesses wird resistente Stärke in
natürlichen Zucker umgewandelt, der viel leichter zu verdauen ist.
Unreife Bananen enthalten viel mehr Tannine,
Stoffe, die den Transport der Nahrung durch den Darm verlangsamen und
zum Beispiel auch in Durchfall-Medikamenten verarbeitet werden. Die
meisten Menschen essen Bananen, wenn sie eigentlich noch nicht
richtig reif sind. Aber um Verstopfung zu lindern oder vorzubeugen,
sollten Sie warten, bis die Früchte wirklich reif sind. Reife
Bananen sind ganz gelb mit einer Anzahl brauner Flecken. Zudem müssen
sie sich leicht schälen lassen.
2.
Alkohol
Alkohol
wird ebenfalls als häufig vorkommende Ursache für Verstopfung
genannt. Wenn man Alkohol in großen Mengen trinkt, wird viel
Flüssigkeit über den Urin ausgeschieden, was eine Austrocknung des
Körpers fördert. Zu wenig Flüssigkeit
im Körper durch nicht ausreichendes Wassertrinken oder häufiges
Wasserlassen hat oft ein erhöhtes Risiko für Verstopfung
als Folge. Es gibt allerdings keine Studien, die einen unmittelbaren
Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Verstopfung feststellten.
Tatsächlich bekommen manche Menschen nach einem feuchtfröhlichen
Abend mit alkoholischen
Getränken
sogar Durchfall. Möglich ist, dass die Auswirkungen individuell
verschieden sind. Menschen, die das Risiko für mögliche
Austrocknung und Verstopfung durch Alkoholkonsum nicht eingehen
wollen, sollten nach jedem Glas Alkohol ein alkoholfreies Getränk
trinken.
3.
Glutenhaltige Nahrungsmittel
Gluten
ist ein Eiweiß in Getreidesorten wie Weizen, Gerste, Roggen, Dinkel,
Kamut (ein alter Verwandter des Hartweizens) und Triticale (eine
Züchtung aus Roggen und Weizen). Manche Menschen bekommen
Verstopfung, wenn sie Gluten
essen. Andere Menschen leiden an einer Gluten-Intoleranz, die auch
unter dem Namen Zöliakie bekannt ist. Wenn jemand, der an Zöliakie
leidet, Gluten isst, greift das Immunsystem den Darm an und schädigt
ihn stark. Darum müssen Zöliakie-Patienten einer glutenfreien Diät
folgen. In den meisten Ländern leiden ungefähr ein halbes bis ein
Prozent der Menschen an Zöliakie, aber vielen ist das überhaupt
nicht bewusst. Denn nicht nur heftige Durchfälle, auch chronische
Verstopfung
ist ein häufig auftretendes Symptom. Zum Glück kann der Verzicht
auf Gluten den Darm bei der Heilung unterstützen. Die
Glutensensitivität und das Reizdarm-Syndrom
sind zwei weitere Fälle, bei denen jemand das Gluten nur schlecht
verarbeiten kann. Menschen mit diesen Erkrankungen sind zwar nicht
intolerant, aber reagieren sehr empfindlich auf das Weizenprotein.
Darüber hinaus haben Forschungen
gezeigt, dass viele Menschen ohne diese Erkrankungen auch Verstopfung
bekommen können nach dem Verzehr von Gluten. Wenn Sie vermuten, dass
Gluten auch bei Ihnen eine Ursache Ihrer Verstopfung sein könnte,
sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt, um herauszufinden, ob Sie an
Zöliakie leiden, bevor Sie Gluten aus der Ernährung streichen. Das
ist wichtig, weil man für einen Zöliakietest Gluten essen muss.
Wenn sich herausstellt, dass bei Ihnen keine Zöliakie vorliegt,
können Sie mit verschiedenen Arten von Gluten experimentieren, um
festzustellen, welche Wirkung sie bei Ihnen haben.
4.
Verarbeitetes Getreide
Verarbeitetes
Getreide und Getreideprodukte wie Weißbrot, weißer Reis und
Hartweizennudeln sind weniger nahrhaft und können eher für
Verstopfung sorgen als volles Korn und Vollkornprodukte. Grund ist,
dass die Kleie und die Keime vom Korn entfernt wurden. Besonders die
Kleie enthält viele Ballaststoffe. Ballaststoffe verleihen dem Kot
die nötige Masse und sorgen für besseren Stuhlgang. Viele Studien
haben eine hohe Ballaststoffzufuhr mit einem geringeren Risiko für
Verstopfung verbunden. Eine aktuelle Studie
stellte sogar fest, dass jedes zusätzliche Gramm Ballaststoffe pro
Tag, das Risiko für Verstopfung um 1,8 Prozent senkt. Darum können
Menschen mit Verstopfung davon profitieren, wenn sie verarbeitetes
Getreide nach und nach durch Vollkornprodukte ersetzen. Obwohl
zusätzliche Ballaststoffe für die meisten Menschen von Vorteil
sind, können sie manchmal auch das Gegenteil bewirken. Bei solchen
Menschen kann das die Verstopfung
gerade verschlimmern, statt sie zu lindern. Wenn Sie an Verstopfung
leiden und sich schon ballaststoffreich und mit Vollkornprodukten
ernähren, werden zusätzliche Ballaststoffe kaum Verbesserung
bringen. In solchen Fällen können Sie versuchen, jeden Tag die
Ballaststoffzufuhr ein wenig zu senken, um zu schauen, ob das hilft.
5.
Milch und Milchprodukte
Milchprodukte
scheint bei manchen Menschen ein weiterer häufig auftretender
Übeltäter für Verstopfung zu sein. Säuglinge, Kleinkinder und
Kinder überhaupt sind besonders gefährdet, möglicherweise wegen
ihrer Empfindlichkeit
gegenüber dem Eiweiß in Kuhmilch. Eine Überprüfung von Studien
über einen Zeitraum von 26 Jahren ergab, dass einige Kinder mit
chronischer Verstopfung Verbesserungen zeigten, nachdem sie keine
Kuhmilch
mehr bekamen. In einer aktuellen Studie
tranken Kinder mit chronischer Verstopfung im Alter von eins bis
zwölf Jahren eine Zeit lang Kuhmilch. Danach wurde die Kuhmilch
durch Sojamilch ersetzt. Neun der dreizehn Kinder in der Studie
zeigten danach eine Linderung ihrer Symptome. Bei Erwachsenen wurden
ähnliche Erfahrungen festgestellt. Allerdings gibt es wenig
wissenschaftliche Unterstützung, da die meisten Studien zu diesen
Auswirkungen auf Kinder und nicht auf Erwachsene abzielen. Man sollte
aber wissen, dass Menschen mit Laktoseintoleranz von Milchprodukten
Durchfall statt Verstopfung bekommen können.
6.
Rotes Fleisch
Rotes
Fleisch kann Verstopfung aus drei Gründen verschlimmern. Erstens
enthält es wenig Ballaststoffe, die dem Kot Masse hinzugefügen, so
dass er sich leichter fortbewegt. Zweitens kann rotes Fleisch
indirekt auch für eine niedrigere Ballaststoffaufnahme sorgen, weil
man es anstelle von ballaststoffreicheren Nahrungsmitteln isst. Das
ist besonders der Fall, wenn man sich mit einer großen Portion
Fleisch satt isst und dann weniger Platz hat für ballaststoffreiche
Gemüse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte. Das kann insgesamt zu
einer geringeren Ballaststoffzufuhr führen, was das Risiko für
Verstopfung
erhöht. Drittens enthält rotes Fleisch mehr Fett
im Vergleich zu Geflügel und Fisch, wodurch es mehr Zeit benötigt,
um verdaut zu werden. In manchen Fällen steigt dadurch das Risiko
für Verstopfung noch mehr. Wenn Sie unter Verstopfung leiden, können
Sie rotes Fleisch durch eiweiß- und ballaststoffreiche Alternativen
wie Bohnen, Linsen und Erbsen ersetzen.
7.
Frittiertes oder Fast Food
Viel
oder regelmäßiges essen von frittierten Lebensmitteln oder Fast
Food kann ebenfalls das Risiko für Verstopfung erhöhen. Grund dafür
ist, dass solche Nahrungsmittel meist viel Fett und wenig
Ballaststoffe enthalten, eine Kombination, die die Verdauung - genau
wie bei rotem Fleisch - verlangsamt. Fast Food wie Pommes frites,
Kekse, Schokolade und Eis nehmen oft den Platz ein von
ballaststoffreicheren Snacks wie Obst und Gemüse. Die mangelnde
Zufuhr von Ballaststoffen ist hier erneut der Übeltäter für die
Verstopfung. Viele Menschen glauben, dass Schokolade
die Hauptursache für ihre Verdauungsbeschwerden ist. Weiterhin
enthält Frittiertes und Fast Food oft sehr viel Salz, was dem Kot
Wasser
entzieht und die Darmpassage verzögert. Der Körper entzieht dem
Darm mehr Salz, um den erhöhten Salzgehalt im Blut zu kompensieren.
Es ist ein Mechanismus des Körpers, um die Salzkonzentration zu
normalisieren, kann aber leider zu Verstopfung führen.
8.
Khaki oder Dattelpflaume
Die
Khaki ist eine beliebte Obstsorte aus Südasien, die bei manchen
Menschen stopfend wirkt. Es gibt verschiedene Sorten, aber die
meisten Sorten sind süß oder herb. Vor allem die herben Sorten
enthalten viele Tannine. Diese Gerbstoffe verringern die
Darmsekretion und die Darmbewegungen und verzögern den Stuhlgang.
Bei Verstopfung sollten Sie daher besser auf diese Frucht verzichten,
vor allem auf die herbe Variante.
Fazit
Verstopfung
- besonders die chronische Form – ist eine unangenehme Erkrankung,
die ziemlich häufig auftritt. Zum Glück lassen sich schon mit
einigen einfachen Ernährungsanpassungen die Beschwerden verbessern.
Beginnen Sie damit, stopfende Nahrungsmittel zu vermeiden oder zu
beschränken, wie oben erwähnt. Trinken Sie mindestens 1,5 bis 2
Liter Wasser oder ungesüßte Kräutertees täglich. Versuchen Sie,
sich möglichst viel zu bewegen. Das bringt auch den Darm auf Trab.
Bleiben die Beschwerden dann weiterhin bestehen, lassen Sie sich von
Ihrem Hausarzt beraten und holen Sie sich zusätzliche Tipps von
Ernährungsberatern.
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