Sie
haben vielleicht noch nie von Selen gehört, aber diese besondere
Substanz ist enorm wichtig für Ihre Gesundheit. Es ist ein
essenzielles Spurenelement, was bedeutet, dass der Körper es
unbedingt benötigt und man es über die Nahrung aufnehmen muss. Man
braucht nur geringe Mengen davon, aber es spielt eine Hauptrolle bei
wichtigen Körperfunktionen wie Stoffwechsel und Schilddrüse.
Nachfolgend werden sieben positive Wirkungen von Selen vorgestellt,
alle wissenschaftlich bewiesen.
Selen:
das starke Antioxidans
Antioxidanzien
sind Stoffe in der Nahrung, die verhindern, dass Zellschäden durch
freie Radikale entstehen. Freie Radikale sind normale Abbauprodukte
von unter anderem Stoffwechselprozessen, die täglich im Körper
stattfinden. Oft haben sie einen schlechten Ruf, aber freie Radikale
sind tatsächlich essenziell für die Gesundheit. Sie führen
wichtige Aufgaben aus, zum Beispiel schützen sie unseren Körper vor
Krankheiten. Dinge wie Rauchen, Alkoholgenuss und Stress können
allerdings für einen Überfluss an freien Radikalen sorgen, was zu
oxidativem Stress führt und das schädigt die gesunden Körperzellen.
Oxidativer Stress ist verbunden mit chronischen Krankheiten wie
Herzinfarkt,
Alzheimer
und Krebs
sowie vorzeitiger Alterung
und Schlaganfall.
Antioxidanzien wie Selen helfen dabei, den oxidativen Stress zu
vermindern, in dem sie die Zahl der freien Radikalen unter Kontrolle
halten. Sie können den Überfluss an freien Radikalen neutralisieren
und die Zellen so vor Schäden schützen.
Selen
kann das Krebsrisiko senken
Neben
der Verringerung des oxidativen Stresses kann Selen auch dazu
beitragen, das Risiko für bestimmte Krebsarten zu verringern. Dies
wird der Fähigkeit von Selen zugeschrieben, DNA-Schäden und
oxidativen Stress zu reduzieren, das Immunsystem zu stärken und
Krebszellen
abzutöten. Eine Überprüfung von 69 Studien mit mehr als 350.000
Teilnehmern zeigte, dass hohe Selenwerte im Blut Schutz vor
bestimmten Krebsarten
wie Brust-, Lungen-, Darm- und Prostatakrebs bieten. Es ist wichtig,
anzumerken, dass dieser Effekt nur mit Selen aus der Nahrung und
nicht mit Nahrungsergänzungsmitteln in Verbindung gebracht wurde. Es
gibt jedoch auch Forschungsergebnisse, die darauf hindeuten, dass
Selenpräparate die Nebenwirkungen der Strahlentherapie bei
Krebspatienten reduzieren können. Eine Studie zeigte beispielsweise,
dass die Verabreichung eines Selenpräparates die Lebensqualität
verbesserte, sowie Durchfall reduzierte, der als Folge von
Bestrahlungen
bei Frauen mit Gebärmutter- und Gebärmutterhalskrebs auftrat.
Selen
schützt vor Herz- und Gefäßkrankheiten
Eine
Ernährungsweise, die reich an Selen ist, kommt der Herzgesundheit
zugute, denn ein niedriger Selenspiegel erhöht das Risiko für eine
Erkrankung der Herzkranzgefäße, die koronaren Herzerkrankung. In
einer Analyse von 25 Beobachtungsstudien war eine Selen-Zunahme von
50 Prozent im Blutserum mit einer Abnahme um 24 Prozent der koronaren
Herzerkrankung
verbunden. Selen senkt auch die Entzündungsmarker im Körper, die
einen Risikofaktor für Herzerkrankungen darstellen. Eine Überprüfung
von 16 kontrollierten Studien mit mehr als 433.000 Teilnehmern mit
koronarer Herzerkrankung zeigte zum Beispiel, dass die Einnahme eines
Selenpräparates
den Entzündungsmarker CRP senkte. Außerdem erhöhte es das
Glutathionperoxidase, ein starkes Antioxidans. Das deutet darauf hin,
dass Selen dazu beitragen könnte, das Risiko von Herzerkrankungen
durch die Bekämpfung von Entzündungen und oxidativem Stress im
Körper zu verringern. Oxidativer Stress und Entzündungen werden in
Verbindung gebracht mit Gefäßverkalkung, also der Bildung von
Plaques in den Adern. Das kann zu gefährlichen Gesundheitsproblemen
wie Schlaganfall, Herzinfarkt und koronarer Herzkrankheit führen.
Selenreiche Nahrungsmittel der Ernährung beizufügen ist deshalb
eine gute Art, um oxidativen Stress und Entzündungen auf ein Minimum
zu beschränken.
Selen
schützt vor dem Abbau der Gehirnleistung
Die
Alzheimer-Demenz ist eine schreckliche Krankheit, die
Gedächtnisverlust verursacht und negative Auswirkungen auf
Denkvermögen und Verhalten hat. In den USA steht Alzheimer als
Todesursache schon auf Platz sechs. Die Anzahl der
Alzheimer-Erkrankten wächst und deshalb ist es sehr wichtig, dass
Mittel gefunden werden, um die Krankheit zu verhindern. Oxidativer
Stress scheint ein Faktor zu sein sowohl bei der Entstehung als auch
beim Fortschritt neurologischer Erkrankungen wie Parkinson, multipler
Sklerose und Alzheimer.
Verschiedene Studien haben ausgewiesen, dass Patienten mit Alzheimer
weniger Selen
im Blut haben. Zudem zeigen manche Studien, dass Selen sowohl aus der
Nahrung als auch aus Nahrungsergänzungsmitteln das Gedächtnis
bei Alzheimer-Patienten verbessern kann. Eine kleine Studie ergab,
dass sich mit einer Nahrungsergänzung von nur einer selenreichen
Paranuss
am Tag, die verbalen Fähigkeiten und geistigen Funktionen bei
Patienten mit milder kognitiver Einschränkung verbessern ließen.
Zudem wird eine mediterrane
Ernährungsweise,
die reich an selenreichen Lebensmitteln wie Meeresfrüchten und
Nüssen ist, mit einem geringeren Risiko für die Entwicklung der
Alzheimer-Krankheit
verbunden.
Selen
ist wichtig für die Schilddrüse
Selen
ist für eine gute Funktion der Schilddrüse
von Belang; Schilddrüsengewebe enthält sogar mehr Selen als jedes
andere Organ im menschlichen Körper. Das wirkungsvolle Mineral trägt
dazu bei, die Schilddrüse vor oxidativem Stress zu schützen, und
spielt auch eine wichtige Rolle bei der Produktion der
Schilddrüsenhormone. Eine gesunde Schilddrüse
ist unerlässlich, denn sie reguliert den Stoffwechsel, das Wachstum
und die Entwicklung des Körpers. Ein Mangel an Selen fördert
Schilddrüsenerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis, bei der die
Schilddrüse zu langsam arbeitet (Hypothyreose), weil das Immunsystem
die Schilddrüse angreift. Eine Beobachtungsstudie
mit mehr als 6.000 Teilnehmern stellte fest, dass ein niedriger
Selen-Wert im Blutserum mit einem erhöhten Risiko für die
Autoimmun-Form der Schilddrüsenentzündung (Thyreoiditis) und der
Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) zusammenhängt. Zudem ging
aus einigen Studien hervor, dass ein Selenpräparat
bei Menschen mit Hashimoto-Thyreoiditis gut wirkt. Tatsächlich sind
allerdings mehr Untersuchungen nötig, bevor Hashimoto-Patienten zur
Einnahme eines Selenpräparates geraten werden kann.
Selen
regt das Immunsystem an
Das
Immunsystem hält unseren Körper gesund, in dem es mögliche
Gefahren identifiziert und bekämpft, wie zum Beispiel Bakterien,
Viren und Parasiten. Selen spielt eine wichtige Rolle für ein
gesundes Immunsystem. Das antioxidativ wirkende Selen verringert den
oxidativen Stress im Körper, wodurch Entzündungsprozesse abnehmen
und die Abwehr gestärkt wird. Studien haben gezeigt, dass ein
erhöhter Selenspiegel im Blut mit einer stärkeren Reaktion des
Immunsystems zusammenhängt. Andererseits scheint ein Mangel an Selen
negativen Einfluss auf die Immunzellen zu haben, was zu einer
langsameren Immunantwort
führen kann. Ein Selen-Mangel wird außerdem bei HIV-Infizierten
mit einem erhöhten Sterberisiko und einer Verschlechterung der
Krankheit assoziiert, während Nahrungsergänzungsmittel zu weniger
Krankenhausaufenthalten und einer Verbesserung der Symptome bei
diesen Patienten beiträgt. Auch bei Patienten mit Grippe,
Tuberkulose und Hepatitis C soll ein Selenpräparat das Immunsystem
stärken.
Selen
lindert Asthma-Beschwerden
Asthma
ist eine chronische Erkrankung der Atemwege. Die Atemwege entzünden
sich, schwellen an und machen das Atmen zunehmend schwieriger. Es
kommt zu Beschwerden wie pfeifende Atmung, Kurzatmigkeit, Engegefühl
in der Brust und Husten. Asthma
geht einher mit vermehrtem oxidativem Stress und Entzündungen im
Körper. Laut einigen Studien soll Selen aufgrund seiner
entzündungshemmenden Wirkung Asthma-Symptome effektiv lindern.
Untersuchungen haben ergeben, dass Asthmatiker weniger Selen im Blut
haben. Eine Studie
ergab sogar, dass Asthma-Patienten mit einem höheren Selenspiegel im
Blut eine bessere Lungenfunktion hatten als Asthmatiker mit einem
niedrigeren Selenspiegel. Selenpräparate können die Linderung von
Asthma-Symptomen unterstützen. Eine Studie zeigte beispielsweise,
dass Asthmatiker, die täglich 200 Mikrogramm Selen erhielten,
weniger Corticosteroide
benötigten, um ihre Symptome unter Kontrolle zu halten. Die
Forschungen auf diesem Gebiet sind allerdings widersprüchlich und es
bedarf größerer Studien, um die Rolle von Selen bei der Entstehung
und Behandlung von Asthma besser zu verstehen.
Die
besten Nahrungsquellen für Selen
-
Paranüsse: 137% der empfohlenen Tagesdosis in einer Nuss (5 Gramm)
-
Heilbutt: 106% der empfohlenen Tagesdosis in 160 Gramm
-
Thunfisch: 77% der empfohlenen Tagesdosis in 85 Gramm
-
Austern: 77% der empfohlenen Tagesdosis in 85 Gramm
-
Sonnenblumenkerne: 63% der empfohlenen Tagesdosis in 56 Gramm
-
Shiitake-Pilze: 51% der empfohlenen Tagesdosis in 145 Gramm
-
Huhn: 50% der empfohlenen Tagesdosis in 140 Gramm
-
Eier: 44% der empfohlenen Tagesdosis in zwei großen Eiern (100 Gramm)
-
Sardinen: 36% der empfohlenen Tagesdosis in vier Sardinen (48 Gramm)
Die
Selenmenge in pflanzlichen Nahrungsmitteln kann variieren, je nach
dem wie viel Selen sich in dem Boden befand, auf dem Pflanzen
angebaut wurden. So zeigte eine Studie,
dass die Selenkonzentration in Paranüssen je nach Region sehr stark
schwankte. Eine einzelne Paranuss aus dem einen Gebiet lieferte 288
Prozent der empfohlenen Tagesdosis, eine Nuss aus einem anderen
Gebiet gerade mal 11 Prozent. Darum ist es wichtig, sich variiert zu
ernähren mit mehr als einer guten Selenquelle.
Gefahren
bei zu hoher Selenaufnahme
Obwohl
Selen von großer Bedeutung für die Gesundheit ist, kann zu viel
davon auch gefährlich sein. Eine zu hohe Dosis Selen wirkt wie ein
Gift und kann sogar tödlich sein. Und auch wenn das nur selten
passiert, ist es wichtig, sich an die empfohlene Tagesdosis von
ungefähr 55 Mikrogramm zu halten und die zulässige Obergrenze von
400 Mikrogramm täglich nicht zu überschreiten. Paranüsse enthalten
sehr viel Selen; zu viel davon zu essen, könnte daher zu einer
Selenvergiftung (Selerose) führen. Allerdings ist eine Vergiftung
durch die Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels wahrscheinlicher
als durch den Verzehr selenhaltiger Nahrung.
Anzeichen einer Selenvergiftung sind:
Anzeichen einer Selenvergiftung sind:
-
Haarverlust
-
Schwindel
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Übelkeit
-
Erbrechen
-
Erröten, Gesichtsröte
-
Zittern
-
Muskelschmerzen
In
schweren Fällen einer akuten Selenvergiftung
können ernste Darmprobleme und neurologische Symptome auftreten.
Eine Vergiftung kann zudem Herzinfarkt, Nierenversagen und Tod
verursachen.
Fazit
Selen
ist ein einflussreiches Mineral, das für die einwandfreie Funktion
des Körpers unerlässlich ist. Zunächst spielt es eine
entscheidende Rolle für den Stoffwechsel und die
Schilddrüsenfunktion. Es schützt den Körper vor Schäden durch
oxidativen Stress. Selen kann das Immunsystem anregen, den
altersbedingten geistigen Verfall verlangsamen und sogar das Risiko
für Herzerkrankungen verringern. Dieser Mikronährstoff findet sich
in allerlei Lebensmitteln, von Austern über Paranüsse bis zu
Pilzen. Um eine gute Gesundheit zu gewährleisten, sollten Sie
ausreichend selenreiche Nahrungsmittel der Ernährung hinzufügen.
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