Mit
einigen einfachen Mitteln lassen sich die Triglyceride senken, die
als Risikofaktor für Diabetes und Gefäßerkrankungen gelten.
Triglyceride
sind Bestandteil des Cholesterins und gehören zu den Blutfetten.
Nach dem Essen wandelt der Körper die nicht benötigten Kalorien in
Triglyceride um und speichert sie als Energiereserve in den
Fettzellen. Obwohl man Triglyceride braucht, um den Körper mit
Energie zu versorgen, kann ein Überschuss im Blut das Risiko für
Herzerkrankungen
erhöhen. Etwa 25 Prozent der Erwachsenen in den USA haben einen
erhöhten Triglyceridwert im Blut, das heißt Werte über 200 mg/dl
(2,26 mmol/l). Fettleibigkeit, unbehandelter Diabetes, regelmäßiger
Alkoholkonsum, Bewegungsmangel und eine hohe Kalorienzufuhr tragen zu
hohen Triglyceridwerten im Blut bei. Dieser Artikel beschreibt
Möglichkeiten, die Triglyceride auf natürliche Weise zu senken.
1.
Gewichtsabnahme
Jedes
Mal, wenn man mehr Kalorien isst, als man braucht, werden sie in
Triglyceride umgewandelt und als Fett gespeichert. Daher ist Abnehmen
ein effektiver Weg, um die Triglyceridwerte zu senken. Studien
haben sogar gezeigt, dass schon ein geringer Gewichtsverlust von 5
bis 10 Prozent die Triglyceride um 40 mg/dl (0,45 mmol/l) senken
kann. Obwohl das Ziel darin besteht, langfristig das Gewicht konstant
zu halten, haben Studien gezeigt, dass die Gewichtsabnahme den
Triglyceridspiegel nachhaltig beeinflussen kann, auch wenn das
Gewicht wieder steigt. Eine Studie
konzentrierte sich auf Teilnehmer, die ein Diätprogramm beendet
hatten. Obwohl sie das Gewicht, das sie neun Monate zuvor verloren
hatten, wieder zugenommen hatten, blieben die Triglyceride 24 bis 26
Prozent niedriger.
2.
Zuckeraufnahme einschränken
Für
viele Menschen ist der Zusatz von Zucker ein wesentlicher Bestandteil
der Ernährung. Obwohl die American Heart Association empfiehlt,
nicht mehr als 6 bis 9 Teelöffel Zucker täglich zu nehmen, lag der
durchschnittliche Verbrauch 2008 in Amerika
bei etwa 19 Teelöffeln pro Tag. Versteckter Zucker verbirgt sich oft
in Süßigkeiten, Softdrinks und Fruchtsäften. Zusätzlicher Zucker
in der Ernährung wird in Triglyceride umgewandelt, was zu einem
erhöhten Triglyceridspiegel im Blut und anderen Risikofaktoren für
Herzerkrankungen führen kann. Eine Studie
über 15 Jahre zeigte, dass diejenigen, die mindestens 25 Prozent
ihrer Kalorien aus Zucker bekamen, ein doppelt so hohes Risiko hatten
an Herzkrankheiten zu sterben wie diejenigen, die weniger als 10
Prozent der Kalorien aus Zucker aufnahmen. Eine weitere Studie
ergab, dass der Konsum von zugesetztem Zucker mit höheren
Triglyceridwerten bei Kindern verbunden war. Die gute Nachricht ist,
dass mehrere Studien
dokumentierten, dass eine Ernährung mit wenig Kohlenhydraten
und zugefügtem Zucker zu niedrigeren Triglyceridwerten
führen kann. Sogar der Austausch von zuckerhaltigen Getränken durch
Wasser
kann die Triglyceridwerte um 29 mg/dl (0,33 mmol/l) senken.
3.
Wenig Kohlenhydrate essen
Genau
wie zugefügter Zucker werden zusätzliche Kohlenhydrate in der
Ernährung in Triglyceride umgewandelt und in den Fettzellen
gespeichert. Es ist daher nicht verwunderlich, dass kohlenhydratarme
Diäten mit niedrigeren Triglyceridwerten verbunden sind. Eine Studie
aus dem Jahr 2006 untersuchte, wie verschiedene Kohlenhydrate die
Triglyceride beeinflussen. Bei denjenigen, die kohlenhydratarm aßen
und nur 26 Prozent der Kalorien aus Kohlenhydraten aufnahmen, sanken
die Triglyceride stärker als bei einer Ernährung, bei der die
Kalorien zu 54 Prozent aus Kohlenhydraten bestand. Eine weitere
Studie
untersuchte die Auswirkungen von Diäten mit viel und wenig
Kohlenhydraten ein Jahr lang. Die Gruppe mit wenig Kohlenhydraten
verlor nicht nur mehr Gewicht, sondern verzeichnete auch einen
stärkeren Rückgang der Triglyceridwerte. Darüber hinaus verglich
eine Studie aus dem Jahr 2003 fettarme mit kohlenhydratarmen Diäten.
Nach sechs Monaten waren die Triglyceridwerte um 38 mg/dl (0,43
mmol/l) in der kohlenhydratarmen Gruppe, aber nur 7 mg/dl (0,08
mmol/l) in der fettarmen Gruppe gesunken.
4.
Mehr Ballaststoffe essen
Reich
an Ballaststoffen sind Obst, Gemüse und Vollkornprodukte sowie
Nüsse, Getreide und Hülsenfrüchte. Mehr Ballaststoffe
in der Ernährung können die Aufnahme von Fett und Zucker im
Dünndarm reduzieren und so den Triglyceridspiegel senken. In einer
Studie
zeigten Forscher, dass Nahrungsergänzungsmittel mit Ballaststoffen
aus Reis bei Diabetikern für eine Abnahme der Triglyceridwert um 7
bis 8 Prozent sorgten. Eine weitere Studie untersuchte den Einfluss
von ballaststoffreichen und ballaststoffarmen Diäten auf die
Triglyceridwerte. Die ballaststoffarme Ernährung führte in nur
sechs Tagen zu einem Anstieg um 45 Prozent, der aber während der
Periode mit vielen Ballaststoffen wieder unter die Basiswerte absank.
5.
Regelmäßig bewegen
Das
gute HDL-Cholesterin hat eine positive Wirkung auf die
Triglyceridwerte. Ein hoher HDL-Cholesterinspiegel kann den
Triglyceridspiegel senken. Cardiotraining kann das HDL-Cholesterin
erhöhen, was wiederum die Triglyceride im Blut senken kann. Studien
haben gezeigt, dass Cardiotraining sehr effektiv die Triglyceride
sinken lässt, besonders in Kombination mit Gewichtsverlust.
Beispiele für Cardiotraining sind Spazierengehen, Joggen, Radfahren
und Schwimmen. Die American Heart Association empfiehlt, sich fünf
Tage pro Woche für 30 Minuten zu bewegen. Die Vorteile von Bewegung
auf die Triglyceride treten am häufigsten bei regelmäßiger
Bewegung auf. Eine Studie
zeigte, dass zwei Stunden Joggen pro Woche über vier Monate hinweg,
zu einem deutlichen Rückgang der Triglyceride führte. Andere
Studien
haben gezeigt, dass kurze hochintensive Bewegung effektiver wirkt als
Ausdauersport, der weniger intensiv ist.
6.
Transfette vermeiden
Künstliche
Transfette sind Fette, die verarbeiteten Lebensmitteln zugesetzt
werden, um ihre Haltbarkeit zu verlängern. Transfette finden sich
häufig in frittierten Lebensmitteln und in Backwaren mit gehärteten
Ölen. Aufgrund ihrer entzündungsfördernden Wirkung sind Transfette
mit vielen gesundheitlichen Problemen
verbunden, darunter einem Anstieg des schlechten LDL-Cholesterins und
einem erhöhten Risiko für Herzerkrankungen.
Der Verzehr von Transfetten kann auch den Triglyceridspiegel im Blut
erhöhen. Eine Studie
bestätigte, dass die Triglyceridwerte deutlich höher waren bei
Diäten mit hohem oder mittlerem Transfettgehalt als bei Diäten mit
vielen ungesättigten Fettsäuren. Eine andere Studie kam zu
vergleichbaren Ergebnissen. Eine dreiwöchige Ernährung
mit vielen Transfetten erhöhte die Triglyceride stärker als eine
Diät, die reich an ungesättigten Fettsäuren war.
7.
Zweimal pro Woche fetten Fisch essen
Fetter
Fisch ist für seine positive Wirkung auf das Herz bekannt und kann
die Triglyceridwerte senken. Das ist hauptsächlich auf die
Omega-3-Fettsäuren zurückzuführen, eine Art mehrfach ungesättigter
Fettsäuren, die als essenziell gilt, was bedeutet, dass man sie mit
der Nahrung aufnehmen muss. Verschiedene Gesundheitsorganisationen,
darunter die American Heart Association raten daher auch dazu,
zweimal pro Woche Fisch
zu essen. Dadurch lässt sich das Risiko, an einer Herzerkrankung zu
sterben, sogar um 36 Prozent senken. Eine Studie
aus dem Jahr 2016 belegte, dass zweimal wöchentlich Lachs essen, den
Triglyceridspiegel bedeutend senkt. Lachs, Hering, Thunfisch und
Makrele sind einige Fischarten, die viele Omega-3-Fettsäuren
enthalten.
8.
Mehr ungesättigte Fette essen
Studien
zeigen, dass einfach ungesättigte Fette die Triglyceride senken
können, insbesondere wenn sie andere Fette ersetzen. Einfach
ungesättigte Fette kommen in Olivenöl, Nüssen und Avocados vor.
Mehrfach ungesättigte Fette findet man in Pflanzenölen und fettem
Fisch. Eine Studie
analysierte, was 452 Erwachsene in den letzten 24 Stunden gegessen
hatten, wobei der Schwerpunkt auf den verschiedenen Arten von
gesättigten und mehrfach ungesättigten Fettsäuren lag. Die
Forscher stellten einen Zusammenhang fest zwischen der Aufnahme von
gesättigten Fetten und erhöhten Triglyceridwerten. Gleichzeitig
beobachteten sie bei der Aufnahme von mehrfach ungesättigten Fetten
niedrigere Triglyceridwerte. In einer weiteren Studie
erhielten ältere Teilnehmer sechs Wochen lang vier Esslöffel
natives Olivenöl extra pro Tag. Dies war während der Studie die
einzige Quelle für Fett in ihrer Ernährung. Es führte zu
erheblichem Absinken der Triglyceride, des Gesamtcholesterins und des
LDL-Cholesterins im Vergleich zu einer Kontrollgruppe. Um dies zu
erreichen sollten Sie eine gesunde Fettart wählen wie Olivenöl und
es als Ersatz für andere Fette wie Transfette
oder stark verarbeitete Pflanzenöle verwenden.
9.
Regelmäßige Mahlzeiten
Eine
Insulinresistenz ist ein weiterer Faktor für hohe Triglyceridwerte.
Nach einer Mahlzeit senden die Zellen in der Bauchspeicheldrüse ein
Signal, um Insulin ins Blut abzugeben. Insulin ist dann für den
Transport der Glukose in die Zellen verantwortlich, um den Körper
mit Energie zu versorgen. Hat man zu viel Insulin im Blut, kann der
Körper auf Dauer dagegen resistent werden, was es schwierig macht,
das Insulin wirkungsvoll zu benutzen. Das kann zu einer Ansammlung
von Glukose (Zucker) und Triglyceriden im Blut führen. Regelmäßige
Mahlzeiten können Insulinresistenz und hohen Triglyceridwerten
vorbeugen. Forschungen
zeigen zunehmend, dass unregelmäßige Essgewohnheiten
zu einer schlechteren Insulinempfindlichkeit und erhöhtem Risiko für
Herzerkrankungen durch zu hohes LDL- und Gesamtcholesterin führen
können. Allerdings sind die Beweise uneinheitlich, was die
Häufigkeit der Mahlzeiten betrifft. Eine Studie
aus dem Jahr 2013 ergab, dass drei Mahlzeiten pro Tag die
Triglyceridwerte senkt, verglichen mit sechs Mahlzeiten pro Tag. Eine
weitere Studie
zeigte wiederum, dass sechs Mahlzeiten täglich zu einer besseren
Insulinempfindlichkeit führten als drei Mahlzeiten. Unabhängig
davon, wie viele Mahlzeiten Sie einnehmen, kann auf jeden Fall
regelmäßiges Essen die Insulinempfindlichkeit verbessern und den
Triglyceridspiegel senken.
10.
Alkoholgenuss einschränken
Alkohol
enthält viel Zucker und Kalorien. Werden diese Kalorien nicht
verbraucht, können sie in Triglyceride umgewandelt und in den
Fettzellen gespeichert werden. Obwohl eine Vielzahl von Faktoren eine
Rolle spielt, zeigen einige Studien,
dass mäßiger Alkoholkonsum die Triglyceridwerte um bis zu 53
Prozent erhöhen kann, auch wenn Ihre Triglyceridwerte normal sind.
Andere Studien
haben einen leichten bis mäßigen Alkoholkonsum
mit einem reduzierten Risiko für Herzerkrankungen
in Verbindung gebracht, während übermäßiges Trinken das Risiko
erhöht.
11.
Eiweiß aus Soja essen
Soja
ist reich an Isoflavonen,
Pflanzenstoffen
mit zahlreichen gesundheitlichen Vorzügen. Es kann vor allem das
LDL-Cholesterin
senken, aber auch die Triglyceride. Eine Studie
aus dem Jahr 2004 verglich, wie Soja und tierische Eiweiße die
Triglyceridwerte beeinflussten. Nach sechs Wochen hatten Sojaproteine
die Triglyceridwerte um 12,4 Prozent mehr gesenkt als tierisches
Eiweiß. Eine Analyse von 23 Studien ergab auch, dass Sojaproteine
mit 7,3 Prozent niedrigeren Triglyceridwerten in Verbindung gebracht
werden können. Sojaproteine sind in Sojabohnen, Tofu, Edamame-Bohnen
(jungen Sojabohnen) und Sojamilch enthalten.
12.
Mehr Nüsse essen
Nüsse
enthalten viele Ballaststoffe, Omega-3-Fettsäuren und ungesättigte
Fette, die alle zusammenwirken, um den Triglyceridspiegel zu senken.
Eine Analyse von 61 Studien
ergab, dass jede Portion Nüsse die Triglyceridwerte um 2,2 mg/dl
(0,02 mmol/l) senkte. Eine weitere Analyse
unter 2.226 Teilnehmern hatte ähnliche Ergebnisse und zeigte, dass
der Verzehr von Nüssen mit einem leichten Rückgang der
Triglyceridwerte verbunden war.
Folgende
Nusssorten wirken positiv:
- Mandeln
- Pekanüsse
- Walnüsse
- Cashewnüsse
- Pistazien
- Paranüsse
- Macadamianüsse
Bedenken muss man allerdings, dass Nüsse viele Kalorien enthalten. Eine einzige Portion Mandeln oder etwa 23 Mandeln, enthält 163 Kalorien, also nur in Maßen verzehren! Laut Forschungen sind zwischen drei und sieben Portionen pro Woche empfehlenswert (1, 2, 3).
13.
Natürliche Nahrungsergänzungsmittel
Verschiedene
natürliche Nahrungsergänzungsmittel können die Triglyceridwerte
senken. Nachfolgend eine Reihe der wichtigsten
Nahrungsergänzungsmittel, die untersucht wurden:
- Fischöl: wohlbekannt wegen seiner starken Wirkung auf die Herzgesundheit. Eine Studie stellte fest, dass Fischölsupplemente die Triglyceridwerte um 48 Prozent senkten.
- Bockshornklee: Obwohl ursprünglich verwendet, um die Milchproduktion anzuregen, können Bockshornkleesamen wirkungsvoll die Triglyceride senken.
- Guggul (Indische Myrrhe): Dieses Harz der Mukul-Myrrhe findet in der traditionellen indischen Medizin Ayurveda häufige Verwendung. Das pflanzliche Präparat kann den Triglyceridspiegel in der Ernährungstherapie bei Patienten mit hohem Cholesterinspiegel senken.
- Kurkuma: Eine Studie aus 2012 zeigte, dass Nahrungsergänzungsmittel mit einer niedrigen Dosis Kurkuma für eine deutliche Senkung des Triglyceridspiegels sorgen können.
Zusammenfassung
Ernährungs-
und Lifestyle-Faktoren haben einen großen Einfluss auf die
Triglyceridwerte im Blut. Die Wahl gesunder, ungesättigter Fette
anstelle von Transfetten, die Senkung der Kohlenhydrataufnahme und
regelmäßige Bewegung können helfen, den Triglyceridspiegel in
kurzer Zeit zu senken. Schon mit einigen einfachen Änderungen der
Lebensweise lassen sich die Triglyceridwerte ohne Medikamente senken
und gleichzeitig die allgemeine Gesundheit verbessern.
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