Lust auf Kohl, Wurzeln und Co.?
Vielleicht müssen Sie nach einigen dieser Gemüsesorten etwas
suchen, doch die meisten sind inzwischen durchaus gängige
Lebensmittel. Und es lohnt sich nach ihnen Ausschau zu halten, denn
sie sind nicht nur besonders lecker, sondern auch supergesund.
Im
Frühjahr und Sommer ist es meistens leicht saisonale Gemüse zu
essen, aber wenn es kälter wird, kann das auch mal zur
Herausforderung werden. Es gibt jedoch Gemüse, das Kälte überlebt,
sogar unter einer Schneedecke. Diese werden als Wintergemüse
bezeichnet, weil sie gegen Kälte und schlechte Witterungsbedingungen
resistent sind. Dass sie dem Frost so gut standhalten, liegt an ihrem
hohen Zuckergehalt. Der Zucker im Pflanzensaft von Wintergemüse
sorgt dafür, dass sie erst bei sehr niedrigen Temperaturen
gefrieren. Gleichzeitig lässt der erhöhte Zuckergehalt das Gemüse
in den Wintermonaten süßer schmecken, so dass die kalte Jahreszeit
auch die beste Zeit für die Ernte ist. Dieser Artikel behandelt die
zehn gesündesten Wintergemüse und erklärt, warum es gut ist, sie
in die Ernährung einzubauen.
1. Grünkohl
Dieses
grüne Blattgemüse ist nicht nur eines der gesündesten Gemüse
überhaupt, sonder kalte Temperaturen machen ihm nichts aus. Er
gehört zu den Kreuzblütlern, zu denen auch Gemüsesorten wie
Rosenkohl, Chinakohl und Kohlrabi gehören, die ebenfalls
unempfindlich gegen Kälte sind. Obwohl Grünkohl das ganz Jahr
hindurch geerntet werden kann, gedeiht er am besten bei kälterem
Wetter und sogar bei Schnee. Es ist ein sehr nahrhaftes und
vielseitiges Gemüse: reich an Vitaminen, Mineralstoffen,
Ballaststoffen, Antioxidantien und wirkungsvollen Pflanzenstoffen.
Eine Portion Grünkohl von 70 Gramm enthält schon die täglich
empfohlene Menge der Vitamine A, C und K. Grünkohl enthält auch
viele B-Vitamine, Kalzium, Kupfer, Mangan, Kalium, Natrium und
Magnesium. Wegen seines hohen Eiweiß- und Eisengehaltes ist er auch
als Fleischalternative beliebt. Grünkohl ist randvoll gespickt mit
antioxidativen Flavonoiden
wie Quercetin und Kaempferol,
die eine stark entzündungshemmende Wirkung haben. Einige Studien
deuten an, dass eine Ernährung mit vielen Flavonoiden das Risiko für
Krebsarten wie Lungen- und Speiseröhrenkrebs senkt.
2. Rosenkohl
Genau
wie Grünkohl gehört auch Rosenkohl zu den Kreuzblütlern. Die
kleinen grünen Kohlknollen wachsen in den kalten Monaten an der
Pflanze. Rosenkohl übersteht auch Frost und lässt sich darum gut in
winterlichen Mahlzeiten verarbeiten. Obwohl die Röschen des
Rosenkohls klein sind, enthalten sie außerordentlich viele
Nährstoffe. Rosenkohl ist eine ausgezeichnete Quelle für Vitamin K.
155 Gramm gekochter Rosenkohl enthalten 137 Prozent der täglich
empfohlenen Vitamin-K-Menge. Vitamin K ist lebenswichtig für
Knochen, Herz und Gehirnfunktion. Weiterhin ist Rosenkohl reich an
Vitamin A, B und C sowie die Mineralstoffe Mangan und Kalium.
Außerdem enthält das Kohlgemüse viele Ballaststoffe
und Alpha-Liponsäure,
zwei Dinge, die einen stabilen Blutzuckerspiegel fördern.
Ballaststoffe verzögern den Stoffwechsel im Körper, wodurch der
Zucker aus der Nahrung langsamer ins Blut gelangt. Das bedeutet, dass
nach dem Essen einer ballaststoffreichen Mahlzeit weniger
Blutzuckerspitzen auftreten. Alpha-Liponsäure
ist ein Antioxidans, das einen hohen Blutzuckerspiegel senken und die
Insulinempfindlichkeit des Körpers erhöhen kann. Insulin ist das
Hormon, das für die Aufnahme von Zucker aus dem Blut in die Zellen
benötigt wird. Insulin sorgt dafür, dass der Blutzuckerspiegel
nicht zu hoch oder zu niedrig wird. Alpha-Liponsäure lindert auch
die Beschwerden einer diabetischen Neuropathie,
eine schmerzhafte Form von Nervenschäden, die viele Diabetiker
betrifft.
3. Möhren oder Karotten
Das
beliebte Gemüse kann im Sommer geerntet werden, aber im Herbst und
Winter haben Möhren die meiste Süße. Bei kalter Witterung wird die
Stärke in den Karotten in Zucker umgewandelt, so dass das Wasser in
den Zellen nicht gefriert. Dadurch schmecken Möhren besonders süß
in den Wintermonaten. Werden sie nach einer Frostperiode geerntet,
nennt man sie sogar „Naschmöhren“. Das knackige Gemüse ist
zufällig auch sehr nahrhaft. Möhren sind eine ausgezeichnete Quelle
für Betacarotin, das im Körper in Vitamin A umgewandelt wird. Eine
große Karotte von etwa 72 Gramm enthält 24 Prozent der täglich
empfohlenen Menge an Vitamin A. Vitamin A ist von entscheidender
Bedeutung für die Augen und außerdem wichtig für das Immunsystem,
ein normales Wachstum sowie eine gesunde Entwicklung. Tatsächlich
sind Möhren prall gefüllt mit antioxidativen Carotinoiden. Diese
starken Pflanzenpigmente verleihen den Karotten ihre leuchtende Farbe
und können das Risiko für chronische Erkrankungen senken. Einige
Studien deuten darauf hin, dass eine Ernährung mit hohem
Carotinoidgehalt vor allem dazu beitragen könnte, das Risiko für
bestimmte Krebsarten wie Prostata- und Brustkrebs zu senken.
4. Mangold
Mangold
ist nicht nur kältebeständig, er ist auch sehr kalorienarm, aber
dafür nährstoffreich. Eine Portion von 36 Gramm Mangold enthält
nur sieben Kalorien, aber die Hälfte der täglich empfohlenen Menge
an Vitamin A und die volle Menge des täglich empfohlenen Vitamin K.
Außerdem ist es eine gute Quelle für Vitamin C, Magnesium und
Mangan. Die dunkelgrünen Blätter besitzen reichlich Betalaine,
wasserlösliche Blüten- und Fruchtfarbstoffe, die als sehr gesund
gelten. Betalaine
scheinen eine entzündungshemmende Wirkung im Körper zu haben und
die Oxidation des LDL-Cholesterins zu reduzieren. Die Oxidation
von LDL-Cholesterin ist eine der Hauptursachen für Herzerkrankungen.
Mangold ist ein häufiges Nahrungsmittel in der mediterranen
Ernährung,
die mit zahlreichen Gesundheitsvorteilen verbunden wird, wie die
Senkung von Herzerkrankungen.
5. Pastinaken
Die
Pastinake, die einer Möhre ähnelt, ist ein Wurzelgemüse mit einer
ganzen Reihe einzigartiger Gesundheitsvorteile. Genau wie Möhren
werden Pastinaken süßer, wenn es kälter wird, was sie zu einem
leckeren Winteressen macht. Sie haben einen leicht erdigen Geschmack
und sind sehr nahrhaft. 160 Gramm gekochte Pastinaken enthalten fast
sechs Gramm Ballaststoffe und 34 Prozent der täglich empfohlenen
Vitamin-C-Menge. Sie sind auch eine ausgezeichnete Quelle für B- und
E- Vitamine, Kalium, Magnesium und Mangan. Da Pastinaken sehr
ballaststoffreich sind, fördern sie eine gute Verdauung. Sie sind
vor allem reich an löslichen Ballaststoffen, die im Verdauungstrakt
in eine geleeartige Substanz umgewandelt werden. Dies kann die
Aufnahme von Zucker in die Blutbahn verlangsamen, was besonders gut
für Diabetiker ist. Lösliche Ballaststoffe sind auch mit einem
geringeren Risiko für Herzerkrankungen, Brustkrebs
und Schlaganfall
verbunden.
6. Wirsing
Genau
wie Grünkohl und Rosenkohl gehört auch Wirsing zur Familie der
Kreuzblütler. Innerhalb dieser Gruppe ist Wirsing auch eine der
Pflanzen, die der Kälte am besten widersteht. Das leicht bittere
Gemüse verträgt längere Frostperioden und schmeckt sogar nach
Frosteinwirkung besonders lecker. Das bittere Aroma des Wirsingkohls
ist auf den hohen Kalziumgehalt zurückzuführen. Eine Studie zeigte,
dass die kalziumreichsten Gemüsesorten auch am bittersten schmecken.
Die Kalziummenge im Wirsing ist beeindruckend, denn 190 Gramm
gekochter Wirsing enthalten 27 Prozent der täglich empfohlenen
Menge. Kalzium ist unter anderem unerlässlich für die
Knochengesundheit sowie die Muskel- und Nervenfunktion. Außerdem ist
Wirsing reich an Vitamin K, das eine entscheidende Rolle für gesunde
Knochen spielt. Studien zeigen, dass eine ausreichende Zufuhr von
Vitamin K und Kalzium das Risiko für Osteoporose
und Knochenbrüche
reduzieren kann. Wirsing ist nicht nur eine ausgezeichnete Wahl zur
Förderung starker, gesunder Knochen, sondern auch ein guter
Lieferant für die Vitamine B und C, Eisen, Magnesium und Mangan.
7. Kohlrabi
Kohlrabi
ist ein unterschätztes Gemüse, obwohl er so viele Nährstoffe
enthält. Kohlrabi wächst am besten in kalter Umgebung und bekommt
einen süßeren Geschmack, wenn die Temperaturen im Herbst und Winter
sinken. Alle Teile des Kohlrabi können gegessen werden, auch die
grünen Blätter, die aus dem Boden herausragen. 170 Gramm Kohlrabi
enthalten mehr als die Hälfte der empfohlenen Tagesmenge an Vitamin
C und 16 Prozent der empfohlenen Tagesmenge an Kalium. Kalium ist für
die Herzfunktion und Muskelkontraktion unerlässlich und spielt auch
eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung eines normalen
Blutdrucks. Studien zeigen, dass eine kaliumreiche Ernährung einen
hohen Blutdruck senken kann. Darüber hinaus zeigen
Beobachtungsstudien einen Zusammenhang zwischen Kreuzblütlergemüse
wie Kohlrabi und einem geringeren Risiko für Herzerkrankungen. Eine
Studie zeigte sogar, dass der Verzehr von mehr Kreuzblütlergemüse
das Risiko, eine Herzerkrankung
zu entwickeln, um bis zu 15,8 Prozent senken kann. Weiterhin ist
Kohlrabi nicht nur eine ausgezeichnete Quelle für Vitamin C und
Kalium, sondern auch ein guter Lieferant für B-Vitamine, Magnesium,
Phosphor und Mangan.
8. Rotkohl
Rotkohl
ist ein Kreuzblütlergemüse, das gut in der Kälte gedeiht. Obwohl
sowohl Grün- als auch Rotkohl sehr gesund sind, hat der Rotkohl ein
besseres Nährstoffprofil. Eine 90-Gramm-Portion Rotkohl enthält 86
Prozent der empfohlenen Tagesdosis an Vitamin C und einen hohen
Gehalt an Vitamin A und K. Zudem ist Rotkohl reich an B-Vitaminen,
Mangan und Kalium. Was den Rotkohl allerdings besonders auszeichnet,
ist die Menge der Antioxidantien. Für die leuchtende Farbe dieses
Gemüses sind die sogenannten Anthocyane verantwortlich. Anthocyane
gehören zur Familie der Flavonoide, die mit einigen positiven
Wirkungen auf die Gesundheit verbunden sind. Eine davon ist die
Fähigkeit, das Risiko für Herzerkrankungen
zu senken. Forscher, die eine Studie
unter 93.000 Frauen durchführten, fanden heraus, dass das Risiko
eines Herzinfarktes bei Frauen, die mehr anthocyanhaltige
Lebensmittel aßen, bis zu 32 Prozent geringer war als bei Frauen,
die weniger Anthocyane aufnahmen. Darüber hinaus scheint eine hohe
Aufnahme von Anthocyanen
das Risiko für eine Erkrankung der Herzkranzgefäße (koronare
Herzkrankheit) zu verringern. Weitere Beweise aus In-vitro- und
Tierversuchen deuten darauf hin, dass Anthocyane
auch krebshemmende
Eigenschaften haben könnten.
9. Radieschen
Dieses
knackige und leuchtend gefärbte Gemüse in rot, manchmal auch weiß,
rot-weiß, gelb oder lila, ist bekannt für seinen scharfen
Geschmack. Einige Varianten sind auch sehr kältebeständig und
können Frost überstehen. Radieschen enthalten viel Vitamin B und C
sowie Kalium. Der pfefferartige Geschmack wird einer speziellen
Gruppe von schwefelhaltigen Verbindungen zugeschrieben, den
Isothiocyanaten,
besser bekannt als Senföle, die mit allen möglichen
gesundheitlichen Vorteilen verbunden sind. Diese heilsamen
Pflanzenstoffe wirken als Antioxidantien im Körper und haben eine
entzündungshemmende Wirkung. Radieschen wurden ausführlich auf ihre
möglichen krebshemmenden Eigenschaften untersucht. Eine
In-vitro-Studie zeigte sogar, dass isothiocyanatreicher
Rettichextrakt
das Wachstum menschlicher Brustkrebszellen verhindert. Diese Wirkung
wurde auch in Labor- und Tierversuchen mit Dickdarmkrebs-
und Blasenkrebszellen
beobachtet. Obwohl vielversprechend, ist mehr Forschung am Menschen
notwendig, um die krebshemmende Fähigkeit von Rettich zu bestätigen.
10. Petersilie
Obwohl
viele Kräuter eingehen, wenn es kälter wird, kann Petersilie bei
niedrigen Temperaturen und sogar im Schnee weiter wachsen. Zudem ist
das aromatische Kraut reich an Nährstoffen. Nur 30 Gramm reichen für
den täglichen Bedarf an Vitamin K und für die Hälfte des
Tagesbedarfs an Vitamin C. Weiterhin enthält Petersilie viel Vitamin
A, Folsäure, Eisen, Kalzium und Kalium. Das Gewürz ist eine sehr
gute Quelle für Flavonoide, wie Apigenin und Luteolin,
Pflanzenstoffe, die sehr gesund sind. Diese Flavonoide sollen
besonders gut geeignet sein, um Gedächtnisverlust und altersbedingte
Veränderungen im Gehirn zu verhindern. Eine Studie
ergab, dass eine Ernährung mit viel Luteolin bei alten Mäusen
altersbedingte Entzündungen im Gehirn hemmt und dass das Luteolin
das Gedächtnis verbesserte, in dem es die Bildung
entzündungsfördernde Stoffe bremst.
Wintergemüse bringt viel
Gesundheit
Es
gibt also diverse Gemüsesorten, die gut Kälte vertragen. Bestimmte
Sorten, wie Möhren und Pastinaken, werden sogar süßer nach dem
Frost. Diese winterharten Gemüse machen es möglich, den ganzen
Winter hindurch saisonales Gemüse mit vielen Nährstoffen zu essen.
Obwohl jedes der oben genannte Gemüse eine sehr nahrhafte und
gesunde Ergänzung der Ernährung darstellt, gibt es noch viele
andere Wintergemüse, die ebenfalls gesund sind. Es ist schließlich
vor allem wichtig, um viel frische Lebensmittel in die
Ernährungsweise aufzunehmen, dann ist man in jedem Fall auf einem
guten Weg zu einer gesunden Ernährung.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.