Mundgeruch kann viele Ursache
haben. Zum Glück kann man mit natürlichen Mitteln vorbeugen und
behandeln.
Der
Mensch wird seit Jahrhunderten durch Mundgeruch geplagt. Hippokrates
riet jungen Damen dazu, ihren Mund regelmäßig mit Anis, Wein und
Dillsamen zu spülen. Mundgeruch, medizinisch als Halitosis
bezeichnet, kann viele Ursachen haben: Probleme mit Zähnen und
Zahnfleisch, im Magen-Darmtrakt, ein träger Darm oder Infektionen im
Rachen oder den Nebenhöhlen. Aber auch bestimmte Nahrungsmittel
können einen unangenehmen Mundgeruch verursachen und nicht zu
vergessen Tabak und Alkohol. Zum Glück gibt es eine Reihe
natürlicher Mittel, um den Atem zu erfrischen.
Mundgeruch bekämpfen durch
Anpassung der Lebensweise
Falsche
Ernährungsgewohnheiten und eine schlechte Darmflora führen zu
Magen-Darm-Problemen und das kann Mundgeruch verursachen. Eines der
besten Naturheilmittel gegen Mundgeruch ist eine Ernährung, die aus
Obst, Gemüse, Samen und Nüssen besteht. Der Schwerpunkt liegt dabei
auf Obst und sowohl rohem als auch gekochtem Gemüse. Bekämpfen Sie
Verstopfung, in dem Sie raffinierte Kohlenhydrate wie Zucker und
alles, was aus weißem Teig hergestellt wird, vermeiden.
Zucker verschlimmert das Problem
Kaffee
und Alkohol sind die Hauptursachen für einen schlechten Atem. Beide
hinterlassen Rückstände, die an der Mundschleimhaut haften bleiben
und in den Verdauungstrakt eindringen. Knoblauch, Zwiebeln und manche
Gewürze sind ebenfalls berüchtigt, haben aber erhebliche
Gesundheitsvorteile, und es wäre schade, diese Nahrungsmittel
wegzulassen. Nach dem Verzehr gibt es also nur eines: Zähneputzen
und mit Mundwasser spülen. 20 Minuten zuckerfreien Kaugummi kauen,
fördert die Speichelproduktion. Kaugummi, der ausschließlich mit
Xylitol gesüßt ist, reduziert das Kariesrisiko. Xylitol hat sich
als sicher und wirksam für starke Zähne erwiesen. Und der frische
Atem ist immer ein Plus. Nehmen Sie kein Pfefferminz, egal wie
verlockend es ist. Pfefferminze kann zwar für kurze Zeit den
unangenehmen Geruch überdecken, aber der Zucker verschlimmert das
Problem.
Sulfid
In
den frühen 1970er Jahren setzte Joseph Tonzetich von der University
of British Columbia Technologie für das Problem ein. In seinem Labor
entdeckte er, dass die flüchtigsten Schwefelverbindungen am meisten
stinken. Dabei handelte es sich um Schwefelwasserstoff (Geruch von
faulen Eiern) und Methylmercaptan (Geruch von faulendem Kohl).
Seitdem haben die Wissenschaftler etwa 150 molekulare Komponenten im
menschlichen Atem entdeckt, darunter Dimethylsulfid (Geruch von
faulenden Algen). Je mehr solcher Bestandteile sich im Atem befinden,
desto größer ist die Abneigung unseres Geruchssinns.
Zwischen Zahnfleisch und Zähnen
Die
unangenehmen Gerüche entstehen durch Abfallprodukte, die von
Millionen von Lebensmittelbakterien freigesetzt werden. Diese
Bakterien bleiben im Mund zurück. Einige von ihnen finden sich
vermehrt in den Zahnbelägen. Vor allem Bakterien wie Streptococcus
mutans,
die Zucker lieben, setzen Säure frei und greifen den Zahnschmelz an.
Dennoch sind sie nicht Hauptverursacher für Mundgeruch. Das sind
Porphyromonas
gingivalis,
Treponema
denticola
und Prevotella
intermedia,
die sich in den Zahnzwischenräumen und den Zahntaschen des
Zahnfleisches sowie auf der Zunge ansiedeln.
Die Bakterienwelt im Mund
Manche
Bakterienstämme scheiden ein Enzym aus, das Zuckermoleküle aus
Nahrungsproteinen abbaut. Das macht die Proteine besser verdaulich,
aber auch den Mundgeruch unangenehmer. Forscher beschäftigen sich
zunehmend mit den Wechselwirkungen, die in der Mundflora stattfinden.
Frischer Atem spiegelt einen gesunden Mund wider, und das hängt
davon ab, welche Bakterienkolonien im Mund vorherrschen.
Welche Bakterien dominieren?
Laut
Wissenschaftlern des Human Microbiome Projects gibt es rund
eintausend verschiedene Bakterienarten im Mund. Während der Geburt
nehmen unsere zuvor keimfreien Münder Bakterien von der Mutter auf,
und in der Kindheit werden schnell weitere Bakterien aufgenommen. Im
Laufe der Jahre ändert sich die Zusammensetzung durch Veränderungen
in den Bereichen Ernährung, Stress und Krankheiten wie Diabetes,
Bronchitis, Leber- und Nierenerkrankungen und damit verändert sich
auch der Geruch. Wenn Bakterien im Mund vorherrschen, die einen
unangenehmen Mundgeruch verbreiten, kann chronischer Mundgeruch die
Folge sein.
Keine Mundspülung auf Alkoholbasis
Alkoholhaltige
Mundspülungen verschlimmern das Problem. Diese enthalten oft
Chlorhexidin und andere Antiseptika – und nicht zu vergessen
Triclosan – und diese zielen auf alle Mundbakterien, die guten und
die schlechten. Eine Mundspülung mit Chlorhexidin kann das Problem
des übelriechenden Atems nur maximal 24 Stunden verzögern. Und es
gibt noch weitere Nachteile: Testpersonen erlebten eine Woche nach
der Anwendung der Mundspülung noch immer eine kribbelnde Zunge.
Alkohol trocknet den Mund aus, was ebenfalls Mundgeruch verstärkt.
Auch die Beseitigung der Mundbakterien, die von Natur aus im Mund
vorhanden sein sollten, tut dem Ganzen nicht gut und stört das
Gleichgewicht. Das macht den Weg frei für Zahnfleischerkrankungen
und andere Infektionen.
Zinkionen
Einige
neue Mundspülungen konzentrieren sich auf den Geruch anstatt auf die
Ursachen und enthalten Zinkionen oder andere Metalle, die
Schwefelbestandteile binden und neutralisieren. Mundspülungen können
allerdings die Keime bekämpfen, die von Zahnbürste, Zahnseide und
Zungenreiniger nicht erreicht werden.
Probiotika für eine gute Mundflora
Momentan
wird noch erforscht, welche Probiotika für eine gesunde Mundflora
sorgen. Unter anderem bekämpft der Streptococcus
salivarius
K12
Mundgeruch gut und sorgt innerhalb von zwei Wochen für einen
angenehmeren Atem. Wahrscheinlich verdrängt K12 seine übelriechenden
Verwandten und macht Platz für weniger aggressive Arten.
Mundspülungen mit Aminosäuren töten Streptococcus
mutans,
die Ursache für säurebedingte Zahnschäden.
Gesunder Mund für ein längeres
und gesünderes Leben
Lassen
Sie Mundprobleme wie Zahnfleischentzündungen, Abszesse und Zahnstein
so schnell wie möglich behandeln und lassen Sie regelmäßig eine
professionelle Zahnreinigung durchführen. Es mag übertrieben
klingen, aber eine gute Mundhygiene sorgt für mehr Lebensjahre in
guter Gesundheit. Je sauberer Gebiss, Zunge und Zahnfleisch sind,
desto länger bleibt die allgemeine Gesundheit. Reinigen Sie die
Zähne regelmäßig mit Zahnbürste, Zahnzwischenraumbürstchen und
Zahnseide, um Bakterienansammlungen zu entfernen. Verwenden Sie einen
Zungenreiniger, um dort Speisereste und Bakterien zu entfernen, die
Mundgeruch verursachen. Spülen Sie den Mund abschließend gut nach,
auch nach einer Mahlzeit oder einem Snack.
Auch
Stress kann indirekt Mundgeruch verursachen, weil Stress die
Verdauung beeinflusst. Beugen Sie einem Mangel an Vitamin B, C und
Zink vor und sorgen Sie für eine gute Darmflora durch die Einnahme
von Probiotika. Auch das aus der Ayurveda stammende Ölziehen
kann unangenehmen Mundgeruch bekämpfen. Dazu nimmt man einen
Esslöffel eines qualitativ guten Öls (Kokosöl, Sonnenblumenöl
oder ein anderes kaltgepresstes Öl) in den Mund und lässt es dort
etwa zwanzig Minuten ziehen. Danach spuckt man es einfach aus.
Petersilie
Der
beste natürliche Atemerfrischer ist Petersilie. Petersilie ist reich
an Chlorophyll,
ein grüner Pflanzenfarbstoff der Bakterien tötet, die Mundgeruch
verursachen. Knabbern Sie einen Stängel oder essen Sie ein paar
Blättchen nach dem Essen. Es gibt aber auch in Apotheken
Chlorophyll-Tabletten.
Teebaumöl
Einige
Tropfen Teebaumöl zusammen mit Zahnpasta wirken antibakteriell,
entzündungshemmend und erfrischen auf natürliche Weise den Mund.
Mundspülung selbst herstellen
Nehmen
Sie zu gleichen Teilen Calendula-, Myrrhe- und Salbeitinktur sowie
destilliertes Wasser und gurgeln Sie damit viermal täglich. Anstelle
von Salbei kann man auch Kanadischen Gelbwurz (Hydrastis
canadensis)
nehmen. Bewahren Sie die Mundspülung gut geschlossen auf.
Natürlich Mittel gegen Mundgeruch
Guave
Kauen
Sie auf einem Stück unreifer Guave oder Guaveblättern. Das hemmt
Zahnfleischbluten und verleiht Zähnen und Zahnfleisch herrliche
Frische. Guave enthält viele Tannine (Gerbstoffe), Apfelsäure,
Oxalsäure und Phosphorsäure sowie Kalzium und Mangan.
Kardamom
Dieses
Gewürz wird auch gerne in Apfeltorten und Weihnachtsgebäck
verarbeitet. Sowohl Kardamom
als auch Bockshornklee machen den Atem angenehmer. Die Samen kann man
kauen, aber beides kann auch als Tee zubereitet werden.
Avocado
Avocado
hilft nicht nur bei der Gewichtskontrolle und liefert viele gesunde
Fette, sondern ist auch ein wirksames Heilmittel gegen Mundgeruch,
denn sie wirkt antibakteriell und entzündungshemmend. Die Frucht
beugt Fäulnisprozessen im Darm vor, die häufig ein Grund für
unangenehmen Mundgeruch sind.
Joghurt mit probiotischen Kulturen
Vielleicht
ist Joghurt nicht das erste, woran Sie zur Bekämpfung von Mundgeruch
denken, aber die Bakterien in Milchprodukten mit
Biogarde-Bakterienkulturen können tatsächlich die Bakterien
unterdrücken, die der Übeltäter sind. Die „guten“ Bakterien
vermehren sich prächtig und rotten die „schlechten“ Bakterien
aus.
Putzen
Sie Ihre Zähne vor allem nach dem Trinken von süßen Limonaden,
Fruchtsäften, sauren Nahrungsmitteln und Milch, weil diese den
Zahnschmelz schädigen können. Übrigens ist Laktoseintoleranz eine
der Ursachen für Mundgeruch. Testen Sie, ob es der Mundgeruch sich
verändert, wenn Sie Milchprodukte zeitweise aus der Ernährung
streichen.
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