Pilze kennt man hierzulande eher
als Bestandteil vieler Gerichte, aber weniger als Heilmittel gegen
Krankheiten. Dabei stärken sie wirkungsvoll die Abwehrkräfte.
Vor
allem in asiatischen Ländern wie China und Japan wurde die Wirkung
von Pilzen oft wissenschaftlich untersucht. In diesen Ländern werden
diese speziellen Heilpilze schon lange gezüchtet. Viele dieser Pilze
kennt man unter ihrem asiatischen Namen wie Reishi, Shiitake und
Maitake. Verschiedene Extrakte sind weit verbreitet in Japan, Korea
und China, beispielsweise als begleitende Behandlung bei
Bestrahlungen und Chemotherapien.
Reishi, Shiitake und Maitake
Reishi,
Shiitake und Maitake besitzen antioxidative Eigenschaften und werden
in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) schon mehr als
tausend Jahre eingesetzt. Wegen ihrer besonderen Inhaltsstoffe und
Eigenschaften nennt man sie auch „Kraftpilze“. Pilze wie
Agaricus, Cordyceps, Maitake, Hericium, Reishi, Polyporus und
Coriolus enthalten wichtige Aminosäuren und einen hohen Gehalt an
Eisen, Selen und B-Vitaminen sowie Polysacchariden. Polysaccharide
sind Vielfachzucker, die nicht wasserlöslich sind und vom Körper
lange verdaut werden. Das sorgt für eine gleichbleibende
Energieversorgung, einen stabilen Blutzucker und schützt vor
Heißhungerattacken. Vor allem die Glucane und
Glucan-Eiweiß-Verbindungen sind einzigartige Polysaccharide und
einer der wichtigsten Bausteine der Ballaststoffe aus Pilzen. Die
aktivsten Polysaccharide sind die Beta-D-Glucane. Sie regen das
Immunsystem an und werden daher nicht nur zur Behandlung, sondern
auch zur Vorbeugung eingesetzt, wenn eine Stärkung der körpereigenen
Abwehr nötig ist.
Qualität des Nährbodens wichtig
Weil
Pilze die Umgebung, in der sie wachsen widerspiegeln, sind die
Qualität des Bodens und die Wachstumsbedingungen wichtig. Pilze sind
nämlich in der Lage, fast alle Stoffe aus dem Boden aufzunehmen und
umzuwandeln, sowohl wertvolle als auch möglicherweise schädliche
Substanzen. In Pilzen, die in einer verunreinigten Umgebung wachsen,
können sich Schadstoffe ansammeln, die sogar giftige Konzentrationen
erreichen. Daher sollte man Pilze aus biologischem Anbau wählen.
Wertvolle Nahrungsquelle
Der
Eiweißgehalt in Pilzen variiert zwischen zehn und vierzig Prozent
Trockengewicht. Einzigartig ist, dass Pilze alle essenziellen und
fast alle nicht-essenziellen Aminosäuren enthalten. Zusätzlich
enthalten Pilze fast alle Vitamine, Mineralien und Spurenelemente.
Diese Nährstoffe alleine machen Pilze schon zu einer besonders
reichen und wertvollen Nahrungsquelle.
Die
verwendeten Pilze besitzen aber noch viel mehr biologisch aktive
Substanzen, die sich teilweise eindeutig als gesundheitsfördernd
erwiesen haben. Bei anderen Substanzen ist die Wirkung noch nicht
völlig geklärt. Noch immer werden neue, vielversprechende
Inhaltsstoffe isoliert.
Ein besonderer Pilz: Cordyceps
sinensis
Cordyceps
sinensis ist ein hilfreicher Heilpilz,
der in Asien schon mehr als 2.000 Jahre als Stärkungsmittel
verwendet wird, um Gesundheit und Vitalität zu erhöhen,
Altersprozesse zu verzögern und unterschiedlichste, auch
altersbedingte, Krankheiten zu behandeln. Cordyceps wird in der
Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) unter anderem eingesetzt,
um den Nieren- und Lungenmeridian zu unterstützen, und Müdigkeit,
Nachtschweiß, Schmerzen im unteren Rücken, verringertes sexuelles
Verlangen, Impotenz, Hyperglykämie (Überzuckerung des Blutes),
Hyperlipidämie (überhöhte Cholesterinwerte), Erschöpfung durch
schwere Krankheiten, Atemwegserkrankungen, Herz- und
Gefäßkrankheiten, Nieren- und Lebererkrankungen zu behandeln.
Cordyceps
ist seit 1964 offiziell als Arzneimittel klassifiziert in der
Chinesischen Pharmakopöe (Arzneibuch).
Chronische Müdigkeit
Mehrere
Studien an Menschen, darunter eine placebokontrollierte Studie mit
Senioren, die unter chronischer Müdigkeit litten, bestätigen, dass
Cordyceps die Vitalität erhöht. Bei chronisch müden Senioren
nahmen Beschwerden wie Müdigkeit, Kälteunverträglichkeit,
Schwindel, Ohrensausen und Gedächtnisprobleme deutlich ab im
Vergleich zur Kontrollgruppe.
In
einer weiteren placebokontrollierten Studie
mit gesunden Älteren stiegen die Ausdauer und die maximale
Sauerstoffkapazität während des Trainings (Radfahren auf dem
Heimtrainer) nach der Anwendung von Cordyceps deutlich an. Der
Heilpilz wird in China häufig begleitend zur Behandlung von
Lebererkrankungen wie Hepatitis A, B und C, Leberfibrose und
Leberzirrhose eingesetzt.
Atemwegserkrankungen
Cordyceps
wird in der Traditionellen Chinesischen Medizin bei verschiedenen
Krankheitssymptomen und Problemen der Atemwege eingesetzt wie Husten,
Schleimbildung, Kurzatmigkeit, COPD und Asthma. Weitere
wissenschaftliche Studien sind wünschenswert, um die Effektivität
des Cordyceps bei diesen Krankheiten besser festzustellen.
Infektionskrankheiten
Cordyceps
sinensis regt das Immunsystem an und bekämpft unter anderem
Schimmelpilze, Viren und Bakterien wie Clostridium und Streptococcen.
Häufig wird die Anwendung von Cordyceps von TCM-Therapeuten
empfohlen, um die körpereigene Abwehr gegen Infektionen wie
Erkältung und Grippe, zu erhöhen.
Pilze in der Küche
Pilze
werden im Allgemeinen den Gemüsen zugeordnet, aber eigentlich
gehören sie zu den Schimmelpilzen. Genauer gesagt sind sie die
Fruchtkörper des Schimmelpilzes. Von allen Pilzen ist der weiße
Champignon der bekannteste, aber für die Gesundheit am wenigsten
interessant. Der Champignon hat verschiedene Arten, wie den
Riesenchampignon, den Kastanienchampignon und den Portobello-Pilz.
Arten wie Austernpilze, Shiitake und Pfifferlinge sind heutzutage
auch schon recht bekannt. Weniger bekannt sind jedoch ihre
abwehrsteigernden Eigenschaften.
Lagerung und Zubereitung
Pilze
kann man im Kühlschrank lagern. In einer Papiertüte lassen sie sich
zwei bis drei Tage aufheben. Man sollte sie nicht zusammen mit
Knoblauch oder Zwiebeln lagern, denn sonst nehmen sie deren Geschmack
an.
Pilze
kann man braten, kochen oder im Ofen zubereiten. Da sie zu mehr als
90 Prozent aus Wasser bestehen, schrumpfen sie schnell. Pilze sind
inzwischen das ganze Jahr über in Supermärkten, Gemüsehandel oder
Naturläden erhältlich.
Besser nicht selbst sammeln
Im
Sommer und Herbst wachsen sie in der Natur. Es wird jedoch dringend
davon abgeraten, Pilze im Wald zu sammeln. Giftige Arten sind
manchmal kaum von essbaren Pilzen zu unterscheiden.
Der
Verzehr von giftigen Pilzen kann zu Krankheitssymptomen wie
Durchfall, Erbrechen und in sehr schweren Fällen zum Tode führen.
Sie sind auch nicht als Fleischersatz geeignet, denn sie enthalten
wenig Vitamin B 12. Dieses Vitamin ist wichtig für die Produktion
von roten Blutkörperchen und für eine gute Funktion des
Nervensystems. Vitamin B 12 ist nur in tierischen Produkten wie
Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten enthalten.
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