Eine kohlenhydratarme Diät ist
schlecht fürs Herz und führt zu Herzrhythmusstörungen. Das ist das
Ergebnis einer aktuellen großangelegten Studie.
Kohlenhydratarme Diät: Risiko fürs
Herz
Wer
eine kohlenhydratarme Diät macht, verliert tatsächlich meist an
Gewicht. Die Frage ist allerdings, was verloren geht: Muskelgewebe
oder Fettgewebe? Es gibt Hinweise, an denen Sie das erkennen können.
Kennen Sie jemanden in Ihrem Umfeld, der dank einer kohlenhydratarmen
Ernährung jetzt dünner ist? Dann schauen Sie sich die Person einmal
genau an, abgesehen vom neuen Körpergewicht. Sieht derjenige gesund
aus, strotzend vor Energie? Oder eher erschöpft, müde und gealtert?
Was Sie sehen, sagt wahrscheinlich genug über die Folgen einer
kohlenhydratarmen
Diät.
Kohlenhydrate sind bitter nötig
Wir
können nicht ohne Kohlenhydrate leben. Sie versorgen uns mit der
täglichen Energie, die wir brauchen, um alle Körperfunktionen
aufrecht zu erhalten. Den größten Anteil der Energie und damit der
Kohlenhydrate benötigt dabei unser Gehirn. Und das soll ja als
„Hauptschaltzentrale“ auf jeden Fall gut arbeiten können.
Getreide, Früchte, Hülsenfrüchte und auch Stärke: Wir brauchen
sie, um leistungsfähig zu bleiben.
Der Unterschied bei den
Kohlenhydraten macht’s
Kohlenhydrate,
die wir brauchen
Eine
kohlenhydratarme Ernährung bedeutet nicht, dass man alle
Kohlenhydrate vom Essensplan streicht. Man muss nur die Unterschiede
beachten. Wollen Sie sich wohlfühlen und gut aussehen, dann essen
Sie natürlich Getreide, Obst, Vollkornnudeln und Vollkornbrot,
Gemüse, Hülsenfrüchte und Kartoffeln.
Verarbeitete Kohlenhydrate
Dagegen
verzichten Sie auf verarbeitete Kohlenhydrate. Meiden Sie Säfte,
zuckerhaltige Getränke, Gebäck, Kekse, Weißbrot, Weizennudeln,
weißen Reis und ähnliche verarbeiteten Lebensmittel. Zahllose
Studien
zeigen, dass verarbeitete Kohlenhydrate für viele
Gesundheitsprobleme
sorgen.
Erhöhtes Sterberisiko und
chronische Erkrankungen
Der
völlige Verzicht auf Kohlenhydrate ging schon in früheren Studien
mit verschiedenen Gesundheitsproblemen einher. Eine großangelegte
Studie zeigte kürzlich, dass der Verzicht auf wichtige Kohlenhydrate
zu einem erhöhten Sterberisiko und verschiedenen chronischen
Krankheiten führt. Daher war die Schlussfolgerung: Vermeiden Sie
kohlenhydratarme Diäten. Die Gesundheitsrisikos sind deutlich zu
hoch.
Denn
Menschen, die zu wenig Kohlenhydrate essen, haben ein um 51 Prozent
erhöhtes Risiko, an einer Herzerkrankung zu sterben, ein um 50
Prozent erhöhtes Risiko an Gefäßschäden im Gehirn zu sterben und
ein um 35 Prozent erhöhtes Risiko an Krebs zu sterben. Das betrifft
vor allem ältere Menschen ohne Übergewicht.
Die
Studienautoren berichten, dass eine Ernährung mit wenig
Ballaststoffen und Obst, aber vielen tierischen Proteinen und
gesättigten Fetten, schließlich für einen vorzeitigen Tod sorgt.
Wenig Kohlenhydrate sind auf Dauer
ungesund
Kohlenhydratarme
Diäten können für kurze Zeit sinnvoll sein. Man nimmt tatsächlich
ab, senkt den Blutdruck und verbessert den Blutzuckerspiegel.
Dauerhaft bringt das aber wieder Probleme.
Für
die aktuelle Studie,
die das bestätigt, wurden Daten aus zwanzig Jahren mit etwa 14.000
Teilnehmern analysiert. Es ist die erste große Studie, die die
Verbindung zwischen Kohlenhydraten und Herzrhythmusstörungen unter
die Lupe nimmt.
Obwohl
eine Begrenzung der Kohlenhydrate sehr beliebt ist, hat das leider
einen schlechten Einfluss auf die Herzgesundheit. Unter
kohlenhydratarme Diäten fallen die ketogene Diät, die Paleo-Diät
und die Atkins-Diät. Alles Diäten, bei denen nicht nur die Aufnahme
von Zucker begrenzt wird, sondern auch die von Getreide,
Hülsenfrüchten, Obst und stärkehaltigen Gemüsesorten wie
Kartoffeln.
„Eine
niedrige Zufuhr von Kohlenhydraten steht in Verbindung mit einem
erhöhten Risiko für Vorhofflimmern. Es spielt dann keine Rolle,
durch welche Eiweiße oder Fette die Kohlenhydrate ersetzt werden“,
so die Studienautoren.
Vorhofflimmern
ist eine Herzrhythmusstörung, bei der die Vorhöfe des Herzens sich
nicht mehr wie normalerweise ruhig und regelmäßig zusammenziehen,
sondern viel zu schnell und unregelmäßig.
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