Freitag, 12. April 2019

Körperlich schlapp durch geistige Erschöpfung


Mentale Erschöpfung macht sich auch körperlich bemerkbar. Man ist physisch weniger leistungsfähig. Mundspülungen mit Koffein oder Kohlenhydraten machen fit.

Neue Studien zeigen, dass es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen geistiger Erschöpfung und schlechter körperlicher Leistung gibt. Diese Erschöpfung kann jedoch bekämpft werden, indem man die Kommunikation im Gehirn anregt, zum Beispiel durch Mundspülung mit Koffein und Kohlenhydraten.
Viel Denkarbeit macht körperlich schlapp
Neue Forschungen in den Bereichen Rehabilitationswissenschaften und Kinesiotherapie zeigen, dass es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen mentaler Erschöpfung und verringerter körperlicher Leistungsfähigkeit gibt. Mentale Erschöpfung wird unter anderem durch langanhaltende Konzentration oder komplizierte Aufgaben verursacht, die viel geistige Anstrengung erfordern. Die Forschungen untersuchten, inwieweit mentale Erschöpfung einen Einfluss auf die körperliche Leistungsfähigkeit hat. Das führte zu überraschenden Ergebnissen.
Weniger Ausdauer
Eine umfangreiche Literaturstudie zeigte, dass geistige Erschöpfung die Ausdauerleistung reduziert. Der zugrundeliegende Mechanismus dieses Leistungsabfalls scheint ein verstärktes Gefühl von Anstrengung zu sein, denn physiologische Faktoren, die traditionell mit Ausdauer verbunden sind wie Puls, Säuregehalt des Blutes, Sauerstoffaufnahme und Herzleistung werden nicht direkt durch geistige Erschöpfung beeinflusst. In der Folge wurde festgestellt, dass sowohl bei Badminton-Sportlern als auch bei Nichtsportlern die motorischen Fähigkeiten bei geistiger Erschöpfung abnehmen.

Die Wissenschaftler stellten fest, dass mentale Erschöpfung keinen Einfluss auf physiologische Faktoren hat. Es ist also nicht so, dass das Herz schneller zu schlagen beginnt, wenn wir geistig erschöpft sind oder unsere Muskeln schneller übersäuern. Es geht tatsächlich um unser Gehirn, das durch viel Denkarbeit ermüdet. Um körperlich optimal leistungsfähig zu sein, ist es wichtig, sowohl körperlich als auch geistig ausgeruht zu sein. Im Profisport bedeutet dies, dass man darauf achten muss, dass die Routine vor einem Wettkampf nicht oder so wenig wie möglich geistige Erschöpfung verursacht, zum Beispiel taktische Erklärungen, Interviews und so weiter. Für den Freizeitsport heißt das, dass man sich nach einem langen Arbeitstag nicht von schlechteren körperlichen Leistungen entmutigen lassen sollte. Seien Sie sich darüber bewusst, dass sich Anstrengung noch anstrengender anfühlen kann, wenn Sie geistig übermüdet sind. Lassen Sie sich dadurch nicht davon abhalten, trotzdem zu trainieren. Bewegung sorgt nämlich gerade dafür, dass man sich von der geistigen Erschöpfung schneller erholt.
Mentale Abgespanntheit bekämpfen
Die Forscher entdeckten auch, dass geistige Abgespanntheit bekämpft werden kann, wenn Sportler ihren Mund mit Flüssigkeiten spülen, die Koffein oder Kohlenhydrate enthalten. Solche Spülungen aktivieren Rezeptoren im Mund, die wiederum Nervenbotenstoffe – sogenannte Neurotransmitter – wie Dopamin anregen. Das führt zu mehr Kommunikation im Gehirn, wodurch man nicht nur weniger erschöpft ist, sondern sich auch weniger erschöpft fühlt und deshalb leistungsfähiger ist.
Den Mund mit einem koffein- und kohlenhydrathaltigen Getränk zu spülen, kann die negativen Auswirkungen mentaler Erschöpfung auf subjektive, verhaltensbedingte und elektrophysiologische Faktoren reduzieren. In der Praxis bietet die Vorgehensweise der Mundspülung die Möglichkeit, um die manchmal unerwünschten Nebenwirkungen der Koffein- und/oder Kohlenhydratzufuhr zu vermeiden, denn wer literweise Energy Drinks, Kaffee oder süße Softdrinks in sich hinein schüttet, wird auf Dauer krank und nicht fit.


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