Trinken ist für den Körper
besonders wichtig. Aber woran erkennt man einen Flüssigkeitsmangel?
Und wie schafft man es, genug zu trinken?
Die
Temperaturen steigen wieder, der Sommer steht schon vor der Tür und
der Durst auf kühle Getränke nimmt zu. Die empfohlene Trinkmenge
liegt bei 1,5 bis zwei Litern Wasser täglich. Aber wie viel Wasser
trinken wir eigentlich und wie versorgt man den Körper mit genügend
Flüssigkeit?
Flüssigkeitsbedarf individuell
verschieden
Der
Körper einer Frau besteht im Durchschnitt aus 52 Prozent
Flüssigkeit, bei Männern liegt der Wassergehalt bei 63 Prozent. Wir
verlieren jeden Tag Flüssigkeit durch Schwitzen, Atmen und den Gang
zur Toilette. Das sind etwa 2,5 Liter.
Die
Flüssigkeitsmenge wird wieder angereichert durch Nahrungsmittel und
Getränke sowie Oxidationswasser, das bei der Verbrennung von Nahrung
entsteht.
Wie
viel Wasser jemand täglich benötigt, ist laut Ernährungsexperten,
individuell unterschiedlich. Jemand, der zum Beispiel schwerer ist,
hat einen größeren Lungeninhalt und schwitzt im Allgemeinen mehr.
In der Praxis berechnet man den Flüssigkeitsbedarf folgendermaßen:
Pro Kilogramm Körpergewicht braucht der Körper 30 Milliliter Wasser
oder andere Flüssigkeit. Jemand der 70 Kilo wiegt, müsste also
täglich 2,1 Liter trinken. Andere Ernährungsberater handhaben einen
niedrigeren Richtwert. Denn auch das Alter spielt eine Rolle, darum
reichen 1,5 bis zwei Liter Flüssigkeit aus alkoholfreien Getränken
pro Tag aus. Kinder brauchen einen bis eineinhalb Liter
Flüssigkeitszufuhr pro Tag und Senioren etwa 1,7 Liter täglich.
Keine süßen Getränke
Mit
Ausnahme von alkoholischen Getränken zählen alle warmen oder kalten
Getränke bei der Flüssigkeitszufuhr mit. Empfohlen werden Getränke
ohne Zucker wie Wasser, schwarzer oder grüner Tee, Kräutertee und
sogar Kaffee. Für Erwachsene ist es durchaus gesund täglich zwei
bis vier Tassen Kaffee zu trinken. Studien
haben gezeigt, dass das Lieblingsgetränk der Deutschen das Risiko
für Herz- und Gefäßkrankheiten senkt. Mehr als vier Tassen Kaffee
können allerdings dazu führen, dass man sich gehetzt und unruhig
fühlt. Leitungswasser zu trinken ist besser für die Umwelt als
Mineralwasser und außerdem auch viel billiger. Zudem ist Wasser
kalorienfrei und fast überall erhältlich.
Hälfte des Flüssigkeitsbedarfs
kommt aus der Nahrung
Aus
der Nahrung bezieht der Körper – je nach dem, was man isst –
ungefähr 900 Milliliter Flüssigkeit. Gemüse und Obst enthalten
viel Wasser. Zum Beispiel Gurken, Wassermelonen und Sellerie. Eiweiß,
Fett und Kohlenhydrate aus der Nahrung, die in Energie umgewandelt
werden, machen etwa 350 Milliliter Oxidationswasser aus. Wenn man zu
viel Flüssigkeit verliert, versucht der Körper automatisch, das
auszugleichen. So nehmen beispielsweise das Durstgefühl und der
Harndrang ab. Flüssigkeit ist wichtig für die Regulierung der
Körpertemperatur, das Abführen von Abfallstoffen und den Transport
von Nährstoffen. Bei einem Flüssigkeitsmangel können
Dehydrierungssymptome wie Konzentrationsverlust, Benommenheit und
Kopfschmerzen auftreten. Auch Verdauungsbeschwerden, Hautprobleme,
Gelenkschmerzen und Steifheit nehmen bei ausreichender
Flüssigkeitszufuhr ab. Besonders bei Menschen mit einem
Reizdarmsyndrom kann mehr trinken helfen, die Beschwerden zu lindern.
Die Farbe des Urins ist ein guter Indikator dafür, ob Sie genügend
Wasser trinken. Wenn die Farbe gelb bis orange ist, dann trinken Sie
zu wenig Wasser. Ist die Farbe hellgelb bis transparent, dann sind
Sie auf einem guten Weg.
Ein
chronischer Flüssigkeitsmangel kann zu Verwirrung, Ohnmacht und
sogar zum Koma führen. Besonders bei älteren Menschen muss man
darauf achten, dass sie genug trinken, da sich die Nierenfunktion mit
zunehmendem Alter verschlechtert. Zudem vergessen sie, zu trinken,
weil das Durstgefühl ebenfalls altersbedingt abnimmt. Bei
Krankheiten, die mit Fieber, Erbrechen und Durchfall verbunden sind,
ist es besonders wichtig, genügend Flüssigkeit zu trinken.
Tipps, um genug zu trinken
Für
alle, die es nicht so einfach finden, genug Flüssigkeit zu trinken,
hier einige praktische Tipps:
Stellen
Sie eine Flasche Wasser auf die Küchenanrichte oder auf den
Schreibtisch. Wenn man die Flasche im Blick hat, vergisst man nicht
so leicht, zu trinken. Sie können dem Wasser Geschmack verleihen,
indem Sie Kräuter oder Früchte hinzufügen. Apfelstücke und eine
Zimtstange sind dafür ein schönes Beispiel. Erfrischend sind auch
Gurke oder Zitronenscheiben.
Ratsam
ist es auch, gleich nach dem Aufstehen ein Glas Wasser zu trinken. Im
Schlaf wird dem Körper durch Schwitzen und Atmen viel Feuchtigkeit
entzogen. Trinken Sie auch zu jeder Mahlzeit ein Glas Wasser und
behalten Sie im Auge, wie viel Sie an einem Tag trinken. Für alle
die eine zusätzliche Hilfestellung gebrauchen können und sich gerne
digital unterstützen lassen, gibt es diverse Trink-Apps, die einen
ans Trinken erinnern.
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