Muskat kennt man als Gewürz zu
Kohl und Bohnen. Aber Muskat besitzt auch medizinische Eigenschaften.
Muskatnuss
ist ein Gewürz, das sowohl in der europäischen als auch in der
asiatischen Küche verwendet wird. Muskatnuss schmeckt zu Blumenkohl
und Kartoffeln und ist eine der Zutaten im Spekulatius. Sowohl
Muskatnuss als auch ihr Samenmantel, bekannt als Macis oder
Muskatblüte, werden in der Küche verwendet. Beide Gewürze
schmecken ähnlich, aber Muskatnuss ist etwas süßer und Muskatblüte
hat ein feineres Aroma. Muskatnuss kann wegen ihrer medizinischen
Wirkung bei diversen Gesundheitsproblemen eingesetzt werden.
Was ist Muskatnuss?
Muskatnuss
ist der Samen des Muskatbaums (Myristica
fragrans).
Sie wird hauptsächlich in Indonesien und Grenada angebaut und ist
ein wichtiger Bestandteil der asiatischen und europäischen Küche.
Die Araber brachten Muskatnuss im Mittelalter nach Europa, weil man
glaubte, dass sie die Pest heilen konnte, aber auch um Abtreibungen
vorzunehmen. Muskatnuss ist keine Nuss, wie der Name vermuten lässt,
sondern eine Beere und stellt daher keine Gefahr für Menschen mit
einer Nussallergie dar.
Ein
wichtiger Wirkstoff der Muskatnuss
ist das Myristicin, aber auch zahlreiche Antioxidantien
wie Lycopin, Eugenol und Safrol. Viele Vitamine sowie die Mineralien
Kupfer, Kalium, Kalzium, Mangan, Eisen, Zink und Magnesium bekämpfen
ebenfalls Krankheiten. Muskatnuss wirkt antibakteriell und
pilztötend. Sie kann die Verdauung fördern, Schlaflosigkeit
bekämpfen und Zahnschmerzen lindern. Muskat stärkt die Knochen und
verbessert das Gedächtnis. Auch bei Herz- und Gefäßkrankheiten,
Blutarmut und Krebs wird Muskat angewendet.
Verdauungsprobleme
Muskatnuss
fördert durch ihren hohen Gehalt an Ballaststoffen die
Darmbewegungen und erhöht die Produktion von Verdauungsenzymen. Das
hilft bei Verstopfung, Völlegefühl und Blähungen. Die
antibakterielle Wirkung sorgt dafür, dass schädliche Bakterien
abgetötet werden, und lindert so Durchfall.
Schlaflosigkeit
Das
in Muskatnuss enthaltene Magnesium entspannt und fördert die
Produktion von Serotonin. Serotonin ist ein Nervenbotenstoff, der in
Melatonin umgewandelt wird und den Schlaf-Wach-Rhythmus reguliert.
Licht hemmt die Produktion von Melatonin, Dunkelheit fördert die
Ausschüttung des Schlafhormons. Durch die Aufnahme von Muskatnuss
wird mehr Melatonin hergestellt, was das Einschlafen erleichtert. Ein
Teelöffel frisch geriebene Muskatnuss in einem Glas warmer Milch vor
dem Schlafengehen sorgt für eine bessere Nachtruhe und ist ein altes
Hausmittel bei Schlafstörungen.
Zahnschmerzen
Muskatnuss
enthält wie Gewürznelken und Basilikum den Wirkstoff Eugenol, der
antibakteriell wirkt und schädliche Bakterien
im Mund abtöten kann. Es wirkt zudem betäubend, so dass es bei
Zahnschmerzen, Zahnabszessen und Zahnfleischerkrankungen die
Schmerzen lindert.
Stärkung der Knochen
Muskat
enthält Kalzium, das für den Knochenaufbau wichtig ist und Mangan,
das die Aufnahme von Kalzium fördert. Muskat sorgt für gesunde und
feste Knochen. Auch das Kalium im Muskat regt den Knochenaufbau an.
Und bei geschädigtem Gelenkknorpel hat sich folgende Rezeptur
bewährt: Eine Mischung von je einer Messerspitze Muskat, Koriander
und Kreuzkümmel (Cumin) lindert bei 80 Prozent der
Arthrose-Patienten die Beschwerden und führt häufig zu einer
Verringerung der Schmerzmedikamente.
Gedächtnis verbessern
Myristicin
spielt eine wichtige Rolle im Gehirn für das Gedächtnis.
Es hemmt den Abbau von Nervenzellen im Gehirn und hält die
Verbindungen zwischen den Nervenzellen aktiv. Muskatnuss soll
deswegen auch Demenzerkrankungen vorbeugen.
Herz- und Gefäßkrankheiten
Muskatnuss
beugt durch das enthaltene Kalium Herz- und Gefäßkrankheiten vor.
Kalium ist wichtig für die Regulierung des Herzrhythmus, des
Blutdrucks und die Durchblutung. Kalium entspannt die Gefäße und
durch die Erweiterung sinkt der Blutdruck.
Blutarmut
Bei
Blutarmut oder Anämie werden zu wenig rote Blutkörperchen
produziert oder der Körper hat zu viel Blut verloren. Hämoglobin
ist das wichtigste Eiweiß in den roten Blutkörperchen und sorgt für
den Sauerstofftransport. Um Hämoglobin herzustellen, ist Eisen
notwendig und ein Eisenmangel hat Blutarmut zur Folge. Muskatnuss ist
reich an Eisen und kann zur Behandlung von Blutarmut begleitend
eingesetzt werden.
Krebs
Eine
Studie aus dem Jahr 2007 zeigte, dass die Gabe von Muskat-Extrakt die
Apoptose
oder Selbstzerstörung von Krebszellen auslöste und ihr Wachstum
hemmte. Zudem verhinderte er die Bildung von Blutgefäßen, die
Tumoren mit Blut versorgen.
Muskat einnehmen
Muskatnuss
wird normalerweise in Pulverform bei der Zubereitung von Speisen
verwendet. Man kann Muskatnuss fertig gerieben kaufen oder die
Muskatnuss selbst reiben. Muskat ist unverzichtbar bei Gemüsesorten
wie Blumenkohl, Rosenkohl und Bohnen. Muskat schmeckt gut in
Kartoffelpüree und Käsesoße und zusammen mit anderen Gewürzen wie
Zimt, Gewürznelken, Ingwer und Kardamom ist Muskat eine Zutat in
Gewürzkuchen und Spekulatius.
Nebenwirkungen
Bei
normaler Anwendung in der Küche kennt Muskat wenig Nebenwirkungen.
Bei übermäßigem Genuss können aber Halluzinationen auftreten.
Eine normale Dosis entspricht fünf Gramm täglich, eine Dosis von
mehr als 20 Gramm kann Halluzinationen auslösen. Muskatnuss ist
trotzdem nicht besonders beliebt als Freizeitdroge, denn bei hoher
Dosierung treten auch Nebenwirkungen wie Schwindel, Mundtrockenheit,
Herzklopfen, Verstopfung, Probleme beim Wasserlassen, Übelkeit und
Panikattacken auf. Ein weiterer Nachteil ist, dass die giftige
Wirkung mehr als 24 Stunden und sogar bis zu 48 Stunden anhalten
kann. Schwangere sollten Muskat vorsichtig verwenden, weil Muskat
Muskelkontraktionen fördert und so eine Fehlgeburt verursachen kann.
Normale Mengen von weniger als fünf Gramm täglich sind völlig
unbedenklich. Auch wer sogenannte MAO-Hemmer gegen Depressionen und
Parkinson oder Beruhigungsmittel sowie viele Antiallergiemedikamente
einnimmt, sollte mit Muskat vorsichtig umgehen, da die Wirkung der
Medikamente verstärkt werden kann.
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