Weibliche Gehirne funktionieren bei
höheren Temperaturen besser. Arbeitgeber sollten daher die Heizung
ruhig mal ein Grad höher stellen.
Sind
Sie weiblich und frieren Sie häufig am Arbeitsplatz? Deutsche
Wissenschaftler haben einen Grund gefunden, warum Ihr Chef den
Thermostat ein wenig höher drehen sollte. Bei höheren Temperaturen
fühlen sich Frauen nicht nur besser, sondern auch ihr Gehirn
arbeitet effektiver.
Der ewige Streit um die richtige
Temperatur
Es
scheint fast wie eine Gesetzmäßigkeit am Arbeitsplatz: Weibliche
Mitarbeiter frieren ständig. Mit dicker Strickjacke jammern sie
zitternd über das nahezu sibirische Klima im Büro, während die
männlichen Kollegen fröhlich pfeifend weiterarbeiten – und das
oft genug auch noch in dünnem Hemd oder T-Shirt.
Meinungsverschiedenheiten über die richtige Temperatur und das
zugehörige Gefummel an Klimaanlage und Heizung führen an vielen
Arbeitsplätzen zu hitzigen Diskussionen.
Frauen sind Frostbeulen
Warum
nur ist die Wohlfühltemperatur ein solcher Streitpunkt zwischen Mann
und Frau? Das liegt in der Natur der Geschlechter. Aufgrund
körperlicher Unterschiede – Körpermasse, Körperfett,
Muskelaufbau – frieren Frauen viel schneller als Männer. Die
ideale Bürotemperatur wurde in den 1960er Jahren des vergangenen
Jahrhunderts berechnet, indem man einen Raum voll mit ausschließlich
männlichen Arbeitnehmern untersuchte. Weibliche Kollegen haben
deswegen seitdem das Nachsehen. Deutsche Forscher haben nun das
schlagende Argument gefunden, um den Thermostat am Arbeitsplatz doch
einige Grade höher zu drehen. Weibliche Gehirne scheinen besser zu
funktionieren, wenn es wärmer ist.
Für
die in der medizinischen Fachzeitschrift „PLOS ONE“
veröffentlichten Studie
wurden mehr als 500 weibliche und männliche Testpersonen untersucht
bei verschiedenen Temperaturen ansteigend von 16, 19 bis 32 und 57
Grad Celsius. Die Probanden erhielten drei Aufgaben: eine
mathematische, eine sprachliche und einen kognitiven Reflexionstest,
bei dem Fragen so gestellt werden, dass die erste intuitive Antwort,
die dem Befragten einfällt, falsch ist.
Die Wärme macht’s
Bei
einer höheren Temperatur schneiden Frauen in der Kategorie
Mathematik und bei sprachlichen Aufgaben besser ab. Bei den Herren
der Schöpfung war es genau umgekehrt. Sie schneiden bei solchen
Aufgaben besser ab, wenn es kühler ist. Für den kognitiven
Reflexionstest schien die Temperatur keine Rolle zu spielen.
Wenn
Frauen bei höheren Temperaturen ausgerechnet besser denken können,
aber Männer gerade schlechter, sollte dann die Temperatur am
Arbeitsplatz angepasst werden? Laut den Wissenschaftlern spricht doch
einiges für ein wärmeres Büroklima. Der Unterschied zwischen der
Leistung von Frauen bei kälteren und wärmeren Temperaturen ist
nämlich größer und lässt sich genauer messen als der
Leistungsrückgang bei Männern. Den Thermostat einige Grad höher zu
stellen, kann für die Leistung eines weiblichen Arbeitnehmers einen
positiven Unterschied machen, aber schadet trotzdem nicht der
Leistung der männlichen Kollegen, argumentieren die Wissenschaftler.
Also liebe Männer, wenn ihr produktive Mitarbeiterinnen und kreative
Kolleginnen haben möchtet, müsst ihr wohl ein wenig schwitzen!
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