Gesundheitstrends gibt es wie Sand
am Meer. Aber nicht jeder Trend ist wirklich gesund. Die aktuell
beliebte Aktivkohle-Zahnpasta tut den Zähnen nicht gut.
Gesundheitstrends
wechseln sich heutzutage schneller ab, als man lesen kann. Doch nicht
alle Trends sind tatsächlich auch nachahmenswert. Zum Beispiel der
Verzicht auf glutenhaltige Nahrungsmittel, obwohl man keine
Glutenintoleranz hat. Oder ein zweifelsfrei gefährlicher Trend, bei
dem Detoxkuren mit Salzwasser durchgeführt werden. Leider nimmt die
Zahl der riskanten Trends zu, nicht zuletzt durch
Gesundheitsempfehlungen, die in den sozialen Netzwerken kursieren.
Dazu kann man nun auch den Trend mit der Aktivkohle-Zahnpasta zählen.
Laut Wissenschaftlern ist dieser neueste Kult nicht nur nutzlos,
sondern sogar zahnschädlich.
Filterwirkung von Aktivkohle
unkontrollierbar
Allgemein
nimmt die Popularität von Aktivkohle als Schönheits- und
Gesundheitsprodukt seit einiger Zeit konstant zu. Sei es Kaffee, Eis,
Pizza oder Burger: Nichts geht mehr ohne Aktivkohle. Was früher nur
bei Durchfall angewendet wurde, garniert heute jede Menge
Lebensmittel. Denn die pechschwarze Farbe macht sich natürlich gut
auf Fotos und erregt dementsprechend Aufmerksamkeit in der
Online-Welt. Leider freut sich unser Körper weniger über die
schwarze Pampe.
Aktivkohle
wird zwar seit Jahrhunderten medizinisch zur Entgiftung eingesetzt,
aber Forscher zweifeln an der Alltagstauglichkeit der Arzneikohle.
Das Problem ist, dass man die Filterwirkung der Aktivkohle nicht
kontrollieren kann und sie neben Giftstoffen auch wichtige Nährstoffe
oder Medikamente ausfiltert.
Aktivkohle schadet Zähnen und
Zahnfleisch
Die
Aktivkohle in Zahnpasta ist natürlich nicht als Detox-Mittel
gedacht, sondern soll für strahlendweiße Zähne sorgen. Denn die
Aktivkohle entfernt angeblich Ablagerungen und Rückstände und damit
Verfärbungen auf den Zähnen. Eine Übersichtsstudie in der
Fachzeitschrift „Britisch
Dental Journal“
hat allerdings ergeben, dass die so beliebte Aktivkohle-Zahnpasta
kaum mehr als angesagter Werbe-Clou ist. Und nicht nur das: Die
durchgeführten Untersuchungen zeigten, dass die schwarze Zahncreme
zu bleibenden Verfärbungen, Karies und Zahnverlust führen kann.
Also ganz das Gegenteil vom gewünschten Ergebnis.
Allgegenwärtiger Trend
Weil
Prominente und Influencer die umstrittene Zahnpasta überall
bewerben, ist sie zum allgegenwärtigen Trend geworden, der in jedem
Drogeriemarkt anzutreffen ist. Dabei gab es bereits 2017 eine
Übersichtsstudie,
die festgestellt hat, dass die wissenschaftlichen Beweise für die
kosmetischen und gesundheitlichen Vorteile der Aktivkohle-Zahncreme
wie Zahnaufhellung, Entgiftung, Desinfizierung, Remineralisierung
sowie Festigung der Zähne unzureichend sind. Zusätzlich bemängelten
die Forscher, dass die untersuchten Zahncremes zu wenig Fluorid
enthielten. Fluorid ist aber wichtig für gesunde Zähne, denn es
beugt Karies vor und unterstützt die Wiedereinlagerung von
Mineralien.
Zu viele Schleifpartikel
Nur
acht Prozent der untersuchten Zahncremes mit Aktivkohle enthielten
auch Fluorid. Zudem könnte das Fluorid laut den Wissenschaftlern
wegen der bindenden Eigenschaften der Aktivkohle völlig wirkungslos
bleiben. Weiterer Kritikpunkt: Die Zahncremes enthielten sehr viele
Schleifpartikel, was bei dauerhafter Anwendung den Zahnschmelz
schädigen könnte. Schlimmstenfalls kommt es zum Zahnverlust, was
weder der Gesundheit noch der Schönheit zugutekommt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.