Warum
stechen Mücken den einen mehr als anderen und werden wir eher
gestochen, wenn wir Alkohol getrunken haben?
So
schön der Sommer auch ist, aber seine Begleiterscheinungen wie
Wespen oder Mücken können einem die Jahreszeit schon ziemlich
vermiesen. Besonders Mücken, die einen abends auf Terrasse oder
Balkon belagern oder einem nachts den ohnehin schon schlechten
Hitze-Schlaf rauben, verderben ordentlich den Sommerspaß. „Und
warum werde ausgerechnet immer ich gestochen?“, fragt sich so
mancher jedes Jahr aufs Neue. Denn manche Menschen sind anfälliger
für Mückenstiche als andere: Sie werden mehr gestochen und
reagieren auf den Stich oft auch stärker mit großen Beulen und
starkem Juckreiz. „Du hast süßes Blut“, heißt es dann meist
lapidar. Aber dass Mücken „süßes Blut“ lieben, lässt sich ins
Reich der Fabeln verbannen. Süßes Blut gibt es nicht und Mücken
machen keinen Unterschied zwischen süß und sauer. Dafür scheinen
Mücken laut Studien
aber Menschen mit Blutgruppe Null zu bevorzugen. Allerdings ist die
Blutgruppe Null viel häufiger vertreten als A, B, oder AB, daher ist
es normal, dass mehr Menschen mit Blutgruppe Null gestochen werden.
Mücken lieben Schweißfüße und Parfüm
Mücken
werden in erster Linie vom Körpergeruch angezogen. Menschen, die oft
gestochen werden, schwitzen wahrscheinlich mehr oder haben eine
höhere Konzentration an bestimmten Stoffen im Schweiß, wie
Milchsäure, Eiweiße und Aminosäuren. Welche Substanzen anziehend
wirken, ist je nach Mückenart unterschiedlich. So scheinen Menschen
mit Schweißfüßen mehr Mücken anzulocken. Auch Parfüms sollen
Mücken attraktiv finden.
Aus
Forschungen an Zwillingen ging hervor, dass die Attraktivität für
Mücken - zumindest teilweise - genetisch bedingt ist. Das kann mit
genetisch bedingten Unterschieden des Körpergeruchs zu tun haben.
Dabei sollen insbesondere die HLA-Gene
(humane Leukozytenantigene) eine Rolle spielen. Auch das individuelle
Immunsystem eines Menschen kann für eine unterschiedliche
Bakterienflora auf der Haut verantwortlich sein. Diese Bakterien
verarbeiten Schweiß auf unterschiedliche Weise und verursachen
deshalb unterschiedliche Gerüche. Neuere Untersuchungen
haben auch gezeigt, dass Unterschiede beim Körpergeruch uns für
Malaria-Mücken mehr oder weniger attraktiv machen.
Kohlendioxid wirkt anziehend
Mücken
werden ebenfalls durch das Kohlendioxid unserer Atemluft angelockt.
Das könnte erklären, warum schwangere Frauen oft mehr unter
Stechmücken leiden. Vor allem im letzten Trimester atmen sie mehr
Kohlendioxid aus. Kohlendioxid ist ebenfalls der Grund, warum Mücken
lieber Erwachsene als Kinder stechen, obwohl gerade das Gegenteil der
Fall zu sein scheint. Grund ist, dass Kinder meist stärker auf
Mückenstiche reagieren. Auch beim Sport atmet man mehr Kohlendioxid
aus. Zusätzlich steigt die Körpertemperatur, die Schweiß- sowie
die Milchsäureproduktion: alles Faktoren, die Sie für Mücken
besonders anziehend macht.
Und Alkohol?
Untersuchungen
haben gezeigt, dass Bier einen tatsächlich attraktiver für
(bestimmte) Mücken macht. Möglicherweise verändert der Abbau des
Alkohols im Körper den Körpergeruch und die Ausatemluft. Oder der
Alkohol beeinflusst die Durchblutung der Haut, was sich wiederum auf
die Stärke des Körpergeruchs auswirkt. Ob andere alkoholische
Getränke als Bier die gleiche Wirkung haben, ist mangels Forschung
unbekannt. Genauso wenig ist bekannt, ob alle Arten von Mücken durch
Bier oder Alkohol angelockt werden.
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