Ist Sommerobst gesünder und
nährstoffreicher als anderes Obst?
Zur
Kategorie Sommerobst gehören weiche Obstsorten und Steinobst.
Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Stachelbeeren, Johannisbeeren oder
Heidelbeeren sind Beispiele für weiches Obst. Kirschen, Pfirsiche,
Nektarinen, Aprikosen und Pflaumen sind typisches Steinobst.
Vitamin C
Sommerobst
gehört wie anderes Obst zu den nährstoffdichten Nahrungsmitteln.
Das bedeutet, dass diese Früchte viele essenzielle Nährstoffe, aber
wenig Kalorien enthalten. Besonders weiches Sommerobst liefert im
Durchschnitt etwas mehr Ballaststoffe und Vitamin C. Der
durchschnittliche Ballaststoffgehalt von weichen Sommerfrüchten
beträgt 4,8 Gramm pro 100 Gramm gegenüber 2,2 Gramm bei anderen
Früchten. Vor allem Erdbeeren, Himbeeren, Stachelbeeren, weiße und
schwarze Johannisbeeren sind besonders reich an Vitamin C. Sie
enthalten pro 100 Gramm 40 bis 82 Prozent (schwarze Johannisbeeren
sogar 250 Prozent) der täglich empfohlenen Menge an Vitamin C (60
Milligramm täglich), wie in der europäischen Gesetzgebung zur
Angabe nährwertbezogener Aussagen festgelegt.
Die
Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt inzwischen
allerdings Erwachsenen 100 Milligramm Vitamin C täglich aufzunehmen.
100 Gramm Erdbeeren liefern beispielsweise schon die Hälfte dieses
Tagesbedarfs. 100 Gramm Himbeeren, Stachelbeeren und weiße
Johannisbeeren liefern immerhin noch ein Drittel und 100 Gramm
schwarze Johannisbeeren 136 Prozent der aktuellen
Vitamin-C-Empfehlung.
Für
schwangere und stillende Frauen werden zusätzlich 10 bzw. 20
Milligramm Vitamin C täglich empfohlen. Das Gleiche gilt für
Raucher, die mehr als zehn Zigaretten täglich rauchen. Eine
zusätzliche Portion Sommerobst kann daher neben anderen Früchten
sinnvoll sein.
Bioaktive Substanzen
Sommerobst
verdankt die intensive Farbe den bioaktiven Substanzen wie
Carotinoiden und Flavonoiden. Viele bioaktive Substanzen wirken
antioxidativ. Antioxidantien schützen den Körper vor freien
Radikalen und anderen Schadstoffen, die durch verschiedene
Stoffwechselvorgänge im Körper entstehen. Antioxidantien stärken
unser Immunsystem und beugen Wohlstandskrankheiten wie
Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmten Krebsarten vor. Das
Carotinoid Beta-Carotin sorgt für eine gelb-orange Farbe. Das
Flavonoid Anthocyan färbt Früchte blau, violett, rot-violett und
schwarz. Kein einziges Nahrungsmittel enthält alle bioaktiven
Substanzen. Abwechslung ist daher angesagt bei der Obstwahl.
Gesundheitsvorteile
Im
Rahmen einer gesunden Ernährung wird empfohlen, das ganze Jahr über
zwei bis drei Stücke Obst pro Tag zu essen. Das entspricht etwa 250
bis 375 Gramm. Eine Portion Obst entspricht etwa einem Apfel, zwei
Pflaumen, einem Pfirsich, zwei Aprikosen, einer Nektarine, zehn
Trauben weiße, rote oder schwarze Johannisbeeren, eine Handvoll
Kirschen (30 Stück), eine Handvoll Erdbeeren (zehn Stück), eine
Handvoll Himbeeren, Heidelbeeren oder Brombeeren (35 Stück). Obst
wird zahlreiche gesundheitliche Vorteile zugeschrieben. Es gibt
starke Hinweise
auf eine schützende Wirkung gegen chronische Krankheiten wie
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, einige Krebsarten, Übergewicht und
Diabetes. Wahrscheinlich ist die gesundheitsfördernde Wirkung von
Obst nicht auf eine einzelne Substanz zurückzuführen, sondern auf
das Zusammenspiel verschiedener Inhaltsstoffe.
Genügend
Obst zu essen und viele verschiedene Sorten, ist entscheidend, um
alle gesundheitlichen Vorteile auszuschöpfen. Studien
mit Erdbeeren, Heidelbeeren und Cranberrys zeigen eine deutliche
Verbesserung des Zucker- und Fettstoffwechsels. In den Studien wurden
frische Beeren, Beerensaft oder gefriergetrocknete Beeren verwendet.
Der zugrundeliegende Mechanismus ist noch unklar, kann aber mit
verringertem oxidativem Stress und der Unterdrückung entzündlicher
Prozesse zusammenhängen.
Sommerobst schützt Nerven und
Gehirn
Weiches
Sommerobst soll auch altersbedingten neurodegenerativen
Erkrankungen
wie Alzheimer und Parkinson vorbeugen. Tierversuche zeigen, dass
Erdbeeren und Heidelbeeren einen positiven Einfluss auf die
Kommunikation der Nerven haben, was die Denkleistung und
Bewegungsabläufe verbessert. Obwohl die Ergebnisse ermutigend sind,
ist es noch zu früh, um konkrete Empfehlungen zu diesem Thema zu
geben. Dafür sind mehr Langzeitstudien in verschiedenen
Bevölkerungsgruppen erforderlich.
Zucker
Während
des Reifeprozesses verändert sich der Geschmack der Früchte durch
die Umwandlung von Stärke in Zucker. Je reifer die Frucht, desto
süßer der Geschmack. Während der Reifung ändert sich der
Kalorienwert jedoch kaum, da die Gesamtmenge der Kohlenhydrate nahezu
unverändert bleibt. Der durchschnittliche Zuckergehalt einer reifen
Frucht liegt zwischen etwa 5 und 15 Gramm pro 100 Gramm Frucht. Das
ist immer noch viel niedriger als der einfache Zuckergehalt in
Süßigkeiten wie Schokolade, Bonbons, Keksen und Gebäck, die leicht
bis zu 30 Gramm Zucker oder mehr pro 100 Gramm erreichen und auch
viel Fett enthalten können.
Obst hat eine hohe Nährstoffdichte
Obst
liefert neben natürlichem Zucker auch andere essenzielle Nährstoffe
wie Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien. Reife und süße Früchte
passen aufgrund ihrer Nährstoffdichte auch in eine figurfreundliche
Ernährung. Sie sollten sich jedoch an die Empfehlung von zwei bis
drei Stück pro Tag halten. Konfitüre kann frisches Obst nicht
ersetzen, auch nicht wenn sie aus frischen Früchten selbst
hergestellt wird. Konfitüre enthält mehr Zucker und weniger
essenzielle Nährstoffe. Durch den Kochvorgang kommt es zu einem
gewissen Nährstoffverlust. Vor allem wasserlösliche Vitamine wie
Vitamin C sind hitzeempfindlich.
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