Okra ist hierzulande weniger
bekannt, aber gut fürs Herz, für Schwangere und für einen
gleichmäßigen Blutzuckerspiegel.
Die
Okra, auch Gemüse-Eibisch genannt, ist eine blühende Pflanze mit
essbaren Früchten. Sie wird in warmen und tropischen Regionen
gezüchtet, wie Afrika und Südasien. Es gibt leicht rötliche und
grüne Okraschoten. Biologisch gesehen sind Okras Früchte, werden
aber meist als Gemüse verwendet. In den amerikanischen Südstaaten
sind sie eine gängige Zutat in Gumbo, einem beliebten
Eintopfgericht. Allerdings kann Okra eine schleimige Textur bekommen,
die manche Leute nicht lecker finden. Obwohl Okra nicht zu den
gängigsten Lebensmitteln gehört, enthält sie sehr viele
Nährstoffe.
Reich an Nährstoffen
Die
Okra besitzt ein beeindruckendes Nährwertprofil. 100 Gramm rohe Okra
enthalten:
- Kalorien: 33
- Kohlenhydrate: 7 Gramm
- Eiweiß: 2 Gramm
- Fett: 0 Gramm
- Ballaststoffe: 3 Gramm
- Magnesium: 14% des empfohlenen Tagesbedarfs
- Folsäure: 15% des empfohlenen Tagesbedarfs
- Vitamin A: 14% des empfohlenen Tagesbedarfs
- Vitamin C: 26% des empfohlenen Tagesbedarfs
- Vitamin K: 26% des empfohlenen Tagesbedarfs
- Vitamin B6: 14% des empfohlenen Tagesbedarfs
Okras
sind eine hervorragende Quelle für Vitamin
C
und K1. Vitamin C ist wasserlöslich und unterstützt das
Immunsystem, während Vitamin
K1
fettlöslich und wichtig für die Blutgerinnung ist. Zudem ist Okra
kalorien- und kohlenhydratarm, enthält aber Eiweiß und
Ballaststoffe. Viele Früchte und Gemüse liefern kein Eiweiß, was
Okra daher einzigartig macht. Eiweiß sorgt für eine bessere
Gewichtskontrolle,
einen besseren Blutzuckerspiegel, stärkere Knochen und mehr
Muskelmasse.
Okra – reich an Antioxidantien
Okra
ist vollgepackt mit Antioxidantien,
die gut für die Gesundheit sind. Antioxidantien sind Verbindungen in
Lebensmitteln, die schädlichen Molekülen entgegenwirken, die als
freie Radikale bezeichnet werden. Okraschoten
wirken hauptsächlich antioxidativ durch Polyphenole, einschließlich
Flavonoide und Isoquercetin sowie Vitamin A und C. Studien zeigen,
dass eine Ernährung mit vielen Polyphenolen
vor Herzinfarkt und Schlaganfall schützt, weil das Risiko für
Blutgerinnsel und oxidativen Schaden sinkt. Polyphenole
schützen zudem das Gehirn vor Entzündungen und damit vor
alterungsbedingten Schäden und verbessern die Denkleistung, das
Lernvermögen und das Gedächtnis.
Senkt das Risiko für
Herzerkrankungen
Ein
hoher Cholesterinspiegel steht in Verbindung mit einem erhöhten
Risiko für Herzerkrankungen. In Okra gibt es eine dicke geleeartige
Substanz, ein Schleimstoff, der sich an das Cholesterin binden kann
während der Verdauung, so dass es mit dem Stuhl ausgeschieden wird
statt vom Körper aufgenommen zu werden. Das sorgt für eine Senkung
des Cholesterinspiegels, wie Studien
ergaben. Auch die Polyphenole in Okraschoten fördern die
Herzgesundheit. Eine vier Jahre dauernde Studie zeigte, dass
diejenigen, die viele Polyphenole aufnahmen, weniger
Entzündungsmarker
im Blut hatten, die mit Herzkrankheiten in Verbindung stehen.
Besitzt krebshemmende Eigenschaften
Okra
enthält Lektin, ein Eiweiß, das bei Menschen das Wachstum von
Krebszellen bremst. Eine Laborstudie
mit Brustkrebszellen ergab, dass Lektine in Okraschoten das Wachstum
der Krebszellen bis zu 63 Prozent verlangsamen. Eine andere
Laborstudie
mit metastasierenden Melanomzellen zeigte, dass Okra-Extrakt den
Zelltod herbeiführte. Allerdings muss man bedenken, dass es sich um
Laborstudien handelt mit Extrakten und konzentrierten
Okra-Substanzen. Klinische Studien mit Menschen müssen diese
Ergebnisse erst noch bestätigen.
Senkt den Blutzuckerspiegel
Ein
normaler Blutzuckerspiegel ist sehr wichtig für die allgemeine
Gesundheit. Ein dauerhaft zu hoher Blutzucker führt zu Prädiabetes,
einem Vorstadium des Diabetes mellitus, und schließlich zu einem
Diabetes Typ 2. Studien
mit Mäusen zeigten, dass das Essen von Okra oder die Einnahme von
Okra-Extrakt die Blutzuckerwerte senkte. Bei Ratten, die flüssigen
Zucker und gereinigte Okra erhielten, zeigten sich weniger
Blutzuckerspitzen. Die Forscher nehmen an, dass Okra
dafür sorgte, dass weniger Zucker im Verdauungstrakt aufgenommen
wurde, was zu einer stabileren Blutzuckerreaktion führte.
Gut für Schwangere
Folsäure
ist ein wichtiger Nährstoff für Schwangere. Folsäure
senkt das Risiko für Neuralrohrdefekte wie Spina bifida (offener
Rücken), die das Gehirn und die Wirbelsäule des sich entwickelnden
Fötus beeinträchtigen können. Frauen, die schwanger werden wollen,
wird empfohlen, täglich 400 Mikrogramm Folsäure einzunehmen. Eine
Übersichtsstudie
mit 12.000 gesunden Frauen zeigte, dass die meisten durchschnittlich
245 Mikrogramm Folsäure täglich einnahmen. Eine weitere Studie,
in der 6.000 nicht schwangere Frauen fünf Jahre lang beobachtet
wurden, zeigte, dass 23 Prozent der Teilnehmerinnen nicht genügend
Folsäure im Blut hatten. Okra ist eine gute Quelle für Folsäure;
100 Gramm Okra liefern 15 Prozent des empfohlenen Tagesbedarfs für
Frauen.
Leicht in die Ernährung einzubauen
Obwohl
Okra vielleicht nicht direkt ein Grundnahrungsmittel in der Küche
ist, lässt sie sich einfach zubereiten. Wenn Sie Okras kaufen,
achten Sie darauf, dass sie glatt und zartgrün sind, ohne braune
Flecken oder trockene Enden. Okras kann man bis zu vier Tage im
Kühlschrank aufbewahren. Meist verwendet man Okras in Suppen oder
Eintöpfen wie Gumbo. Sie enthalten einen Schleimstoff, der beim
Erhitzen gummiartig wird. Um schleimige Okras zu verhindern, gibt es
diese einfachen Zubereitungstipps:
- Zubereiten mit hohen Temperaturen.
- Kleinere Mengen in den Topf geben, damit die Temperatur nicht zu schnell sinkt.
- Um den Schleimfaktor zu reduzieren, kann man Okra sauer einlegen.
- Zusammen mit einer säuerlichen Tomatensoße wird Okra weniger gummiartig.
- Okra in Scheibchen schneiden und im Backofen backen.
- Grillen, bis die Okras leicht verbrannt sind.
Okra
sollten Sie durchaus mal probieren, denn seine vielen Nährstoffe,
sowie Magnesium, Folsäure, Ballaststoffe, Antioxidantien und die
Vitamine C, K1, und A sind gut für Schwangere, für die
Herzgesundheit und einen gleichmäßigen Blutzuckerspiegel. Zudem
beugt Okra Krebs vor und ist einfach zuzubereiten.
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