Ein zu hoher Cholesterinspiegel ist
ungesund, aber ein sehr niedriger Cholesteringehalt erhöht das
Risiko für einen Schlaganfall.
Wir
lesen es immer wieder und die Medizin berichtet seit Jahren darüber:
Ein zu hoher Cholesterinspiegel ist auf Dauer schlecht für Herz und
Gefäße. Herzinfarkt, Schlaganfall und Arterienverkalkung zählen zu
den Hauptgesundheitsrisiken von zu viel Cholesterin im Blut. Aber in
letzter Zeit liest man auch häufiger Berichte über einen zu
niedrigen Cholesterinspiegel, der ebenfalls die nötigen
Gesundheitsrisiken birgt. So zeigt eine neue großangelegte Studie,
dass ein zu niedriger Cholesterinspiegel das Risiko eines
Schlaganfalls erst recht erhöht.
Gesundheitsrisiko zu niedriger
Cholesterinspiegel
Nicht
weniger als 100.000 Teilnehmer haben an der Studie teilgenommen. Ihre
Daten wurden gründlich untersucht und man kam zu dem Schluss, dass
ein niedriger Cholesterinspiegel das Risiko eines Schlaganfalls
erhöht. In der Zwischenzeit erhalten wir immer noch die Empfehlung,
die Fette in unserem Blut möglichst niedrig zu halten, da dies
Gesundheitsrisiken verringern soll. Lange Zeit galt dieses Fett als
der große Übeltäter, aber in den letzten Jahren verändert sich
die Stigmatisierung des Cholesterins.
Cholesterinsenker bergen ebenfalls
Risiken
Dennoch
werden wir immer noch nachdrücklich gewarnt vor dem Cholesterin.
Doch melden inzwischen Forschungen, dass zu wenig dieses Fettes das
Risiko eines Schlaganfalls verdoppelt. Und dass Eier das Cholesterin
überhaupt nicht erhöhen. Es sind gerade die Cholesterin senkenden
Statine, die gefährliche Nebenwirkungen haben, berichtete eine
Veröffentlichung im „JAMA
Internal Medicine“.
Ein anderer Bericht
nannte Statine Zeitverschwendung und gefährlich und erklärte, warum
Cholesterin für das Gehirn gerade unerlässlich ist.
Zu hohes Cholesterin auch ungesund
Nun
ist es auch nicht so, dass wir einen hohen LDL-Cholesterinspiegel
haben sollten, denn gerade dieser Teil des Cholesterins schädigt
nachweislich die Gefäße. Aber es ist inzwischen klar, dass das
Cholesterin sicher auch nicht zu niedrig sein sollte. Vor allem bei
Frauen über 45 Jahren ist ein niedriger Blutfettspiegel wegen eines
erhöhten Schlaganfallrisikos
riskant.
Die
neue Studie
mit Daten von einhunderttausend Teilnehmern bestätigt bisherige
Ergebnisse. Hauptautor Xiang Gao, Professor für
Ernährungswissenschaften an der Pennsylvania State University dazu:
„Für unsere Studie wollten wir unser Wissen auf diesem Gebiet
erweitern. Durch die Ausführung einer großangelegten Studie mit
mehreren LDL-Cholesterinmessungen haben wir viele Erkenntnisse
gewonnen.“
Die Studie
Von
den 100.000 Teilnehmern hatten 96.043 zu Beginn der Studie keine
Vorgeschichte mit Schlaganfall, Herzinfarkt oder Krebs. Bei allen
Teilnehmern wurde das LDL-Cholesterin zum Studienbeginn und dann neun
Jahre lang jährlich gemessen. Darüber hinaus nutzten die
Wissenschaftler die medizinischen Daten und untersuchten den
Zusammenhang mit dem Cholesterin. Alter, Blutdruck, Medikamente und
dergleichen wurden in der Studie berücksichtigt.
Was tun mit dem Cholesterinspiegel?
Wichtigste
Schlussfolgerung der Studie: Wer LDL-Werte unter 70 mg/dl hatte,
hatte ein deutlich höheres Schlaganfallrisiko als diejenigen, deren
Cholesterinspiegel höher war. Genauer gesagt, war das
Schlaganfallrisiko 169 Prozent höher, wenn das LDL-Cholesterin unter
50 mg/dl lag. Untersuchungen
haben auch ergeben, dass Eier den Fettgehalt im Blut nicht erhöhen.
Um genau zu sein: Cholesterin aus Nahrungsmitteln hat kaum Einfluss
auf die Blutfette im Körper.
Aber
was ist nun am besten? Muss das Cholesterin runter oder rauf? Laut
den Studienautoren ist ein Mittelwert – wie so häufig – optimal
und sogar der Schlüssel zur Gesundheit. „Wie immer, wenn es um
Ernährung geht, sind Mittelmaß und Ausgewogenheit der Schlüssel
zum optimalen LDL-Cholesterin. Sowohl zu niedrig als auch zu hoch
sind für die Gesundheit ungünstig“, meint Professor Gao.
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