Sodbrennen muss nicht immer gleich
mit Medikamenten behandelt werden. Wirksame Kräuter und Heilpflanzen
lindern das Brennen im Magen auf sanfte Weise.
Natürliche
Magensäurehemmer sind Kräuter, die man bei Sodbrennen einnimmt.
Sodbrennen zeigt sich als brennender Schmerz, der vom Magen aus bis
zum Rachen aufsteigt. Sodbrennen ist ein häufig auftretendes
Symptom, das durch sauren Mageninhalt verursacht wird, der zurück in
die Speiseröhre fließt. Bei leichtem Sodbrennen ist es meist
ausreichend, die Lebensweise ein wenig anzupassen, wie gesündere
Ernährung, Gewichtsabnahme bei Übergewicht, Vermeidung von schweren
oder sehr fetten Mahlzeiten und indem man sich nicht gleich nach dem
Essen hinlegt. Der Hausarzt kann Medikamente verschreiben, aber es
gibt auch natürliche Mittel, die den Magen beruhigen und die Säure
binden.
Wie entsteht Sodbrennen?
Wenn
Sie Sodbrennen nicht sofort mit Medikamenten behandeln wollen, können
Sie auf eine große Auswahl an Heilpflanzen zurückgreifen. Die
Heilpflanzen beruhigen den Magen und senken die Produktion der
Magensäure.
Sodbrennen
hat zwei Hauptursachen: Der Magen produziert zu viel Magensäure, die
die Speiseröhre hochsteigt und zu Reizungen der Schleimhäute führt
oder der Schließmuskel am Mageneingang schließt nicht mehr
ausreichend. Dadurch kommt es zum Rückfluss in die Speiseröhre.
Bei
vielen Menschen verursachen herzhafte oder fettige Mahlzeiten das
Sodbrennen. Aber auch ungesunde Ernährung, Übergewicht oder
Schwangerschaft fördern das unangenehme Brennen im Magen. Um
Sodbrennen auf Dauer loszuwerden, ist eine Ernährungsumstellung
sinnvoll, aber auch weniger zu essen, kann helfen.
Bei
akuten Beschwerden ist jedoch schnelle Hilfe gefragt. Es gibt
verschiedene Heilpflanzen, die als Tee, Tropfen oder Tabletten
angewendet werden können. Heilpflanzen haben sich seit Jahrhunderten
bewährt und sind erstaunlich wirksam.
Die
genaue Wirkung von Heilpflanzen ist unterschiedlich: Sie senken das
Völlegefühl, die Produktion von Magensäure oder regen die
Verdauung an. Das lindert rasch die unangenehmen Beschwerden. Gute
Gründe, um die pflanzlichen Mittel bei Sodbrennen auszuprobieren.
Kräuter gegen Sodbrennen
Die
folgenden pflanzlichen Medikamente gegen Sodbrennen haben sich seit
langer Zeit zur Linderung von Magenproblemen und Sodbrennen bewährt:
Kamille
Kamille
ist die klassische Arzneipflanze bei Magen-Darm-Beschwerden. Kamille
beruhigt den Magen-Darm-Trakt und reguliert die Säureproduktion des
Magens. Die entzündungshemmende Kamille beruhigt die gereizten
Schleimhäute im Magen. Qualitativ guter Kamillentee ist in der
Apotheke erhältlich. Neben Tee gibt es auch Kamillentropfen, die
keinen Alkohol enthalten sollten.
Süßholz
Süßholz
kennt man hauptsächlich als Lakritz. Süßholz lindert Husten, aber
lindert auch Verdauungsbeschwerden. Süßholz ist bekannt dafür
Krämpfe zu lindern und übermäßige Säureproduktion zu bekämpfen.
Süßholzwurzel kann man als Tee, Kautablette oder als Bestandteil
von Kräutertropfen einnehmen.
Angelikawurzel
Die
Angelikawurzel ist bekannt dafür, den Verdauungstrakt zu beruhigen
und entspannen. Sie reguliert Sodbrennen und ist darum eine
wunderbare Heilpflanze gegen das Magenbrennen. Angelikawurzel kann
zwei- bis dreimal täglich als Tee oder Tinktur eingenommen werden.
Eibisch
Eibisch
enthält Schleimstoffe, die die Magenschleimhaut beruhigen und
schützen. Man kann es als Tee oder Saft einnehmen. Da die
Schleimstoffe hitzeempfindlich sind, sollte ein Tee nur mit kaltem
Wasser zubereitet werden. Dazu kleine Eibischwurzelstücke in kaltes
Wasser geben und unter gelegentlichem Rühren drei Stunden ziehen
lassen, dann abseihen. Den Tee leicht erwärmt trinken.
Liebstöckel
Liebstöckel
oder Lavas ist in der Küche wegen seines würzigen Geschmacks sehr
beliebt. Die aromatische Pflanze wird auch gerne als Maggikraut
bezeichnet. Selbst Liebstöckeltee schmeckt pikant. Dazu verwendet
man die Wurzel des Liebstöckels. Das soll die Verdauung fördern.
Für den Tee zwei Teelöffel gehackte Liebstöckelwurzel mit 250
Millilitern kaltem Wasser übergießen. Dann die Brühe aufkochen und
sofort durchsieben. Dann den Tee in kleinen Schlucken trinken.
Mädesüß
Mädesüß
gilt als äußerst wertvolle Heilpflanze. Ein Aufguss von Mädesüß
kann die überschüssige Säureproduktion des Magens reduzieren und
Entzündungen lindern. Für den Aufguss Mädesüß mit kochendem
Wasser übergießen und zehn Minuten ziehen lassen.
Hinweis:
Mädesüß enthält von Natur aus Salicylsäure, das in leicht
abgewandelter Form im Schmerzmittel Aspirin verarbeitet wird.
Salicylsäure sollte daher nicht während der Schwangerschaft und
Stillzeit, bei der Einnahme von Blutverdünnern und bei Asthma
eingenommen werden.
Kümmel
Kümmel
ist ein beliebtes Küchengewürz und Heilpflanze gleichzeitig. Kümmel
ist für seine Wirkung auf die Verdauung geradezu berühmt: Kümmel
lindert Blähungen, wirkt entspannend und unterstützt den
Verdauungstrakt. Kümmelsamen wird besonders als Tee empfohlen.
Ingwer
Die
Ingwerwurzel erfreut sich steigender Beliebtheit und ist inzwischen
auch in fast jedem Supermarkt erhältlich. Ingwer wird einerseits zum
Würzen von Speisen verwendet, andererseits ist Ingwer als Heilmittel
bei Magenproblemen und wegen seiner entzündungshemmenden Wirkung
bekannt. Sie können die beruhigende und entzündungshemmende Wirkung
von Ingwer bei Sodbrennen ausprobieren, indem Sie ein paar Scheiben
frischen Ingwer in eine Tasse geben und mit kochendem Wasser
aufgießen und fünf Minuten ziehen lassen. Die beste Wirkung
erreichen Sie, wenn Sie Ingwertee eine halbe Stunde vor einer
Mahlzeit trinken.
Artischocke
Artischockenextrakt
ist ein häufiger Bestandteil pflanzlicher Arzneimittel. Artischocken
fördern die Verdauung an und unterstützen die Funktion von Galle
und Leber. Die wertvollen Inhaltsstoffe sind jedoch im
Artischockengemüse kaum vorhanden, weil frische Artischocken vor dem
Verzehr 25 bis 30 Minuten in Salzwasser gekocht werden. Für eine
medizinische Wirkung eignen sich daher Tabletten oder Kapseln mit
Artischockenextrakt besser.
Aloe vera, Myrte und Quitte
Studien
berichten darüber, dass ein Sirup aus Aloe vera die Beschwerden bei
einer Refluxerkrankung deutlich reduzierte und von den Betroffenen
gut vertragen wurde. Das gilt auch für Myrte
und Quitte,
die die Beschwerden ähnlich gut linderten wie der Magensäurehemmer
Omeprazol und die Wirkung blieb auch nach dem Absetzen des
pflanzlichen Arzneimittels erhalten.
Tee gegen Sodbrennen
Sodbrennen
lässt sich mit verschiedenen Heilpflanzen behandeln. Es gibt einige
Teemischungen aus unterschiedlichen Heilpflanzen, die sich in ihrer
Wirkung unterstützen. Eine Mischung aus Kamille, Malvenblättern und
Eibisch beruhigt einen gereizten Magen. Fenchel-, Anis- und Kümmeltee
wirkt ebenfalls wohltuend auf den Magen-Darm-Trakt, darf auch während
Schwangerschaft und Stillzeit getrunken werden und ist als fertige
Mischung überall im Handel erhältlich.
Kamille,
Fenchel und Süßholz ist ebenfalls eine bewährte Mischung gegen
Sodbrennen. Über den Tag verteilt drei bis fünf Tassen Tee, am
liebsten warm und schlückchenweise reduziert wirksam das Sodbrennen.
Weitere Maßnahmen gegen Sodbrennen
Wenn
Sie häufiger unter Sodbrennen leiden, sollten Sie keine großen
Mengen auf einmal essen. Wo die Speiseröhre in den Magen mündet,
gibt es einen Schließmuskel, der wie eine Klappe wirkt und
verhindert, dass der saure Mageninhalt in die Speiseröhre
zurückfließt. Der Schließmuskel öffnet sich automatisch, wenn wir
schlucken, aufstoßen oder erbrechen. Andernfalls sollte er
geschlossen bleiben. Bei Menschen mit Sodbrennen ist dieser Muskel
geschwächt oder in seiner Funktion gestört. Ein Rückfluss der
Magensäure kann auch auftreten, wenn zu viel Druck auf den
Schließmuskel ausgeübt und Säure durch die Magenöffnung nach oben
gedrückt wird. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass die meisten
Refluxsymptome nach einer Mahlzeit auftreten. Vor allem große und
schwere Mahlzeiten verschlimmern die Refluxbeschwerden.
Bei Übergewicht abnehmen
Das
Zwerchfell ist ein scheibenförmiger Muskel, der Brust- und Bauchraum
voneinander trennt. Bei gesunden Menschen stärkt das Zwerchfell den
Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen. Wenn man jedoch viel
Bauchfett hat, kann der Druck im Bauch so hoch werden, dass der
Schließmuskel nach oben gedrückt wird und nicht mehr vom Zwerchfell
unterstützt wird. Dann entsteht ein sogenannter Zwerchfellbruch. Ein
Zwerchfellbruch ist der Hauptgrund, warum fettleibige Menschen und
Schwangere ein erhöhtes Risiko für Refluxsymptome und Sodbrennen
haben. Eine Gewichtsabnahme und die Beibehaltung eines normalen
Körpergewichtes kann vorbeugen und Beschwerden lindern.
Wenig Alkohol und Schokolade
Alkoholkonsum
kann den Säurerückfluss und Sodbrennen verschlimmern, denn Alkohol
entspannt den Schließmuskel und erhöht die Säureproduktion im
Magen. Studien haben gezeigt, dass schon mäßiger Alkoholkonsum
Refluxsymptome bei gesunden Menschen verursachen kann. Auch
Schokolade steigert die Magensäureproduktion und sollte nur in
kleinen Mengen genossen werden.
Mäßiger Kaffeekonsum
Studien
ergaben, dass Kaffee den Schließmuskel am Mageneingang vorübergehend
schwächt und das Risiko eines Säurerückflusses erhöht. Ursache
ist wahrscheinlich das Koffein, denn Untersuchungen mit
entkoffeiniertem Kaffee zeigten, dass der Rückfluss sich bei diesem
Getränk verringerte.
Fruchtsaft in Maßen
Orangen-
oder Grapefruitsaft verschlimmern die Beschwerden des
Säurerückflusses. Der Säuregehalt von Zitrusfrüchten scheint aber
nicht der einzige Faktor zu sein, der zu dieser Wirkung beiträgt.
Orangensaft mit neutralem PH-Wert verschlechtert die Beschwerden
ebenso. Vermutet wird, dass einige der Inhaltsstoffe die Schleimhaut
der Speiseröhre reizen. Zudem wird die Produktion der Magensäure
angeregt.
Nachts den Oberkörper hochlagern
Wer
nachts unter Sodbrennen leidet, kann durch das Hochlagern des
Oberkörpers den Beschwerden vorbeugen. Zudem sollten Sie nicht kurz
vor dem Schlafengehen essen. Ein Abstand von vier Stunden zwischen
der letzten Mahlzeit und dem Zubettgehen wird empfohlen. Legen Sie
sich auf die linke Körperseite, dann steigt die Magensäure nicht so
schnell auf, weil der Mageneingang dann oben liegt.
Arztbesuch
Wenn
Ihre Beschwerden länger anhalten oder heftiger werden, suchen Sie
einen Arzt auf. Er kann die Ursache für das Sodbrennen herausfinden
und genau abgestimmte Behandlungsempfehlungen geben. Bei Bedarf wird
er die Magenprobleme mit entsprechenden säurebindenden oder
säurehemmenden Medikamenten behandeln.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.