Lactobacillus paracasei HP7 und 100
mg Süßholzextrakt hemmen Magengeschwüre durch Helicobacter pylori.
Ein
Probiotikum mit einem Laktobazillus und Süßholzextrakt kann die
Belastung durch den Magenkeim Helicobacter pylori verringern.
Südkoreanische Forscher haben dies in einer Studie
festgestellt, an der 140 Freiwillige teilnahmen. Zudem reduzierte
diese Kombination auch chronische Entzündungen des Magens.
Die
Forscher maßen die Abnahme der Helicobacter-Belastung anhand der
Urease-Aktivität. Gewebeuntersuchungen zeigten keinen Rückgang bei
der Dichte des Magenkeims und das Präparat war auch nicht in der
Lage die Helicobacter-Bakterien zu vernichten.
Probiotika stärken die
Magenschleimhaut
Das
Probiotikum, das die Teilnehmer dieser Studie täglich einnahmen,
enthielt Lactobacillus paracasei HP7 (1 Million CFU/ml), dem 100
Milligramm Süßholzextrakt hinzugefügt wurden. Probiotische
Bakterienstämme sollen dem Magenkeim Widerstand bieten, indem sie
die Magenschleimhaut stärken und die Besiedelung und Ausbreitung der
Keime verhindern. Lactobacillus paracasei ist ein guter
Milchsäureproduzent und wirkt daher vielleicht stärker gegen
Helicobacter als andere Milchsäurebakterien.
Süßholz, ein traditionelles
Heilmittel für den Magen
Eine
der wichtigsten Anwendungen sowohl in der Antike als auch in unserer
Zeit ist die Anwendung bei Magengeschwüren. Pedanios Dioskurides,
der als Pionier der Pharmakologie gilt, erwähnte bereits den Einsatz
bei Sodbrennen. 1946 führte der niederländische Apotheker Revers
den Extrakt Glycyrrhiza glabra, das echte Süßholz, gegen
Magengeschwüre ein. Schon bald darauf wurde der Hauptwirkstoff
Glycyrrhetinsäure entdeckt. Heute wird die Verwendung von Süßholz
bei Magengeschwüren durch die Entdeckung von Helicobacter pylori,
dem Verursacher von Magengeschwüren, zunehmend wissenschaftlich
belegt.
Magengeschwür-Bakterien
Bisher
wurde die Wirkung von Süßholz auf Magengeschwüre vor allem durch
seine schützende Wirkung auf die Magenschleimhaut und den Einfluss
von Glycyrrhizinsäure auf den Prostaglandinstoffwechsel erklärt.
Mit der Entdeckung des Helicobacter-Bakteriums fragte man sich, ob
Süßholz eine hemmende Wirkung auf die Magenkeime haben könnte.
Daher wurde Glycyrrhizinsäure und verwandte Verbindungen am Institut
für Medizinische Mikrobiologie
in Kiel untersucht. Es wurde festgestellt, dass insbesondere
Glycyrrhizinsäure eine stark abtötende Wirkung auf die Magenkeime
hat, aber auch auf Bakterien, die gegen einige Antibiotika resistent
waren.
Anwendung bei Geschwüren
Die
getrocknete und entrindete Wurzel enthält sieben bis zehn Prozent
Glycyrrhizin. Diese Substanz schmeckt 50-mal süßer als Zucker. Im
Falle eines Magengeschwürs können Sie jeden zweiten Tag bis zu 50
Gramm Süßholzpulver essen oder die Süßholzwurzel vorbeugend
verwenden.
Süßholz bei Husten und Schnupfen
Die
süße Wurzel ist auch bekannt für ihre heilsame Wirkung auf die
oberen Atemwege. Süßholz hemmt Entzündungen und löst zähflüssigen
Schleim in den Atemwegen. Das lindert die typischen lästigen
Erkältungsbeschwerden wie Husten, Halsschmerzen und verstopfte Nase.
Die Dosis macht das Gift
Die
dauerhafte Anwendung von Süßholzpräparaten kann unerwünschte
Wirkungen hervorrufen. Nimmt man mehr als 100 Milligramm
Glycyrrhizinsäure täglich auf, kann der Mineralstoffhaushalt aus
dem Gleichgewicht geraten, weil der Natriumspiegel steigt und der
Kaliumspiegel sinkt. Dann kann es zu Wassereinlagerungen,
Muskelschwäche, Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen kommen.
Herz-Kreislauf-Patienten, Diabetiker und Schwangere sollten deshalb
Süßholz nur in geringen Mengen oder gar nicht zu sich nehmen.
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