Schmerzen sind bei Fibromyalgie
oder Weichteilrheuma ein Hauptsymptom und sehr belastend im Alltag.
Meditative Bewegung kann die Schmerzen lindern.
„Es
ist an der Zeit, besser über die Trainingsbetreuung nachzudenken,
die Menschen mit Fibromyalgie angeboten wird“, sagt Chenchen Wang.
Sie ist Professorin für Rheumatologie und leitet die Abteilung
komplementäre und integrative Medizin des Tufts Medial Centers in
Boston. Wang ist spezialisiert auf Tai-Chi und Bewegungstherapie.
Welche Bewegungen sind optimal?
Bei
Fibromyalgie oder Weichteilrheuma ist die Standardbehandlung die
Bewegungstherapie, mit und ohne Physiotherapeuten. Darüber hinaus
werden manchmal Schlafmittel und/oder Antidepressiva verschrieben.
Eine kürzlich durchgeführte systematische Überprüfung
durch die norwegische Cochrane-Review-Gruppe zeigt jedoch, dass
derzeit unklar ist, welche Bewegungstherapie optimal die Beschwerden
bei Fibromyalgie lindert und welche Form von Bewegung täglich
dauerhaft beibehalten werden kann.
Bewegungen an die Krankheit
anpassen
Die
chronischen Schmerzen bei Fibromyalgie sind alleine belastend genug
und machen die Betroffenen rat- und mutlos. Wer täglich unter
Schmerzen leidet, erschöpft ist und schlecht schläft, braucht in
jedem Fall ein Behandlungsangebot, zu dem er sich trotz der Krankheit
in der Lage fühlt. Und das ist nun gerade die Schwierigkeit, denn zu
intensive Bewegungstherapie entmutigt, weil sie als zu schmerzhaft
und belastend erfahren wird. Das Leitmotiv sollte sein, dass eine
Form von sanfter, ruhiger Bewegung gefunden wird, die zu den
Fähigkeiten und Wünschen des Patienten passt. Auf diese Weise kann
die Beziehung zum eigenen Körper wiederhergestellt werden.
Sanfte Bewegung und Atemübungen
Verschiedene
Mind-Body-Bewegungsformen wie Yoga, Qi Gong und Tai-Chi zeigen
positive Auswirkungen auf die chronischen Schmerzen von Patienten mit
Fibromyalgie. Dies sind Behandlungsmöglichkeiten, die einfach
auszuführen sind und eine sanfte Bewegungsalternative darstellen.
Für Tai-Chi
wurde sogar festgestellt, dass es wirksamer als Standardbewegungen
ist und von den Patienten auch als angenehmer empfunden wird. Auch
Atemübungen
können den Schmerz beeinflussen, sogar wenn die Patienten sie eine
halbe Stunde täglich unbegleitet zu Hause ausführen.
Schmerzen und Entzündungen werden
gehemmt
Die
Schmerzlinderung durch diese sanften meditativen Bewegungsformen wird
auf verschiedene Weise erreicht. Einerseits entsteht ein erhöhtes
Körperbewusstsein, wodurch die eigenen Grenzen besser berücksichtigt
werden. Zum anderen kommt es zur Entspannung und gleichzeitig einer
Entzündungshemmung, unter anderem durch die Stimulation des
Vagusnervs (Parasympathikus). Drittens verbessert sich der Zustand
des Körpers und die Muskeln werden elastischer. Zudem scheint es so
zu sein, dass meditative Bewegung die Schmerzwahrnehmung verändert,
so dass die bei Fibromyalgie festgestellte gestörte
Schmerzwahrnehmung verbessert wird.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.