Probiotika fördern eine gesunde
Darmflora und beugen Krankheiten vor. Aber zu welcher Zeit nimmt man
sie am besten ein?
Selbst
wenn Sie noch nie Probiotika
verwendet haben, haben Sie vermutlich schon davon gehört. Diese
Nahrungsergänzungsmittel können viele positive Auswirkungen auf die
Gesundheit haben, da sie lebende Mikroorganismen wie Bakterien
und Hefen
enthalten, die die gesunden Bakterien im Darm unterstützen.
Vielleicht fragen Sie sich aber, ob es eine bestimmte Zeit gibt, wann
man sie am besten einnimmt.
Wofür werden Probiotika
angewendet?
Probiotika
fördern die Darmgesundheit, indem sie das Wachstum schädlicher
Organismen hemmen, die Darmwand schützen und die Darmflora nach
Krankheiten oder Medikamenteneinnahme wie Antibiotika
wiederherstellen. Sie unterstützen das Immunsystem, aber auch die
Gesundheit von Mund, Haut und Psyche, obwohl wissenschaftliche
Beweise dafür noch begrenzt sind. Einige der lebenden
Mikroorganismen in probiotischen Nahrungsergänzungsmitteln sind auch
in natürlich fermentierten
Lebensmitteln
wie Joghurt, Kefir, Sauerkraut und Kimchi enthalten. Zwischen diesen
Lebensmitteln und einer Senkung von Blutdruck, Blutzucker,
Cholesterin und Körpergewicht wurden Zusammenhänge gefunden. Wenn
Sie nicht regelmäßig fermentierte Lebensmittel essen, sollten Sie
die Einnahme von Probiotika in Betracht ziehen.
Spielt der Zeitpunkt der Einnahme
eine Rolle?
Einige
Probiotika-Hersteller empfehlen die Einnahme des Präparates auf
nüchternen Magen, andere empfehlen die Einnahme während der
Mahlzeit. Obwohl es schwierig ist, im Körper zu messen, wie
lebensfähig Bakterien sind, gibt es Studien,
die daraufhin deuten, dass Saccharomyces-boulardii-Bakterien
überleben, unabhängig davon, ob sie zu den Mahlzeiten eingenommen
werden oder nicht. Andererseits überleben Laktobazillen
und Bifidobakterien
besser, wenn sie eine halbe Stunde vor dem Essen eingenommen werden.
Aber es ist wahrscheinlich wichtiger, sie immer zur gleichen Zeit
einzunehmen, als mit oder ohne Essen. Einer Studie
zufolge wurden nach einem Monat Probiotika-Einnahme positive
Veränderungen in der Darmflora beobachtet, unabhängig davon, ob sie
zu den Mahlzeiten eingenommen wurden oder nicht.
Die Zusammenstellung der Mahlzeit
spielt eine Rolle
Die
Mikroorganismen in Probiotika werden getestet, um sicherzustellen,
dass sie unter verschiedenen Bedingungen überleben, sowohl im Magen
als auch im Darm. Aber es spielt eine Rolle, ob Sie Probiotika mit
bestimmten Lebensmitteln einnehmen. Laut einer Studie
waren die Überlebenschancen der Mikroorganismen in Probiotika
besser, wenn das Präparat zusammen mit Haferflocken oder Magermilch
eingenommen wurde, als nur mit Wasser oder Apfelsaft. Laut dieser
Studie würde ein wenig Fett das Überleben der Bakterien im Darm
verbessern. Laktobazillen
überleben besser zusammen mit Zucker oder Kohlenhydraten, da sie in
saurer Umgebung von Glukose abhängig sind.
Unterschiedliche Darreichungsformen
Man
kann Probiotika in unterschiedlichen Darreichungsformen einnehmen,
wie Kapseln, Lutschtabletten, Pulver oder flüssig. Man findet sie
auch in verschiedenen Lebensmitteln wie Joghurt, fermentierter Milch,
Schokolade und Sauerkraut. Die meisten probiotischen Bakterien
müssen gegen Verdauungssäfte und Enzyme resistent sein, bevor sie
sich im Dünndarm ansiedeln können. Probiotika in Kapseln, Tabletten
oder Joghurt überstehen oft die Magensäure besser als Pulver,
Getränke oder andere probiotische Nahrung, unabhängig vom Zeitpunkt
der Einnahme. Laktobazillen,
Bifidobakterien
und Enterokokken
sind widerstandsfähiger gegen Magensäure als andere Bakterienarten.
Die meisten Laktobazillus-Stämme haben ihren Ursprung im
menschlichen Verdauungstrakt und sind schon von sich aus resistent
gegen Magensäure.
Achten Sie auf Qualität
Untersuchungen
zeigen, dass 100 Millionen bis 1 Milliarde probiotische
Mikroorganismen den Darm lebend erreichen müssen, um
gesundheitlichen Nutzen zu bringen. Da probiotische Bakterien während
der Lagerung im Handel absterben können, ist es wichtig, ein gutes
Produkt zu kaufen, das mindestens eine Milliarde lebende Kulturen
garantiert; das wird oft auf dem Warenetikett als CFUs (engl. Colony
Forming Units / Kolonien formende Einheiten) oder KBE (Kolonien
bildende Einheiten) ausgewiesen. Um die Qualität zu gewährleisten,
sollten Sie die Probiotika vor dem Verfallsdatum verbrauchen und sie
entsprechend den Anweisungen auf dem Etikett aufbewahren. Einige
Arten können bei Raumtemperatur gelagert werden, andere gehören in
den Kühlschrank.
Wählen Sie die passenden
Probiotika für sich aus
Bei
bestimmten Krankheiten kann es ratsam sein, einen bestimmten
Bakterienstamm einzunehmen oder einen Arzt um Rat zu fragen. Experten
zufolge profitieren die meisten Menschen von Laktobazillen
und Bifidobakterien.
Insbesondere Lactobacillus
rhamnosus GG
und Saccharomyces
boulardii
können das Risiko für Durchfall wegen Antibiotikaeinnahme senken,
während der E.Coli-Stamm
Nissle 1917
bei der chronischen Darmentzündung Colitis ulcerosa helfen kann.
Darüber hinaus scheinen Probiotika mit Laktobazillen,
Bifidobakterien
und Saccharomyces
boulardii
bei manchen Menschen Verstopfung, Reizdarmbeschwerden und
verschiedene Arten von Durchfall zu lindern.
Nebenwirkungen und Wechselwirkungen
Probiotika
verursachen in der Regel keine schwerwiegenden Nebenwirkungen bei
gesunden Menschen. Allerdings können sie leichte Beschwerden, wie
Blähungen und Völlegefühl verursachen. Das verbessert sich meist
nach einer Weile oder man nimmt die Probiotika am Abend. Wenn Sie
Probiotika einnehmen, um antibiotikabedingten Durchfall zu
verhindern, fragen Sie sich vielleicht, ob die Antibiotika auch die
probiotischen Bakterien töten. Die speziell gegen
antibiotikabedingte Durchfälle gezüchteten Stämme werden aber
nicht angegriffen. Denken Sie daran, dass Sie ohne Bedenken
Antibiotika und Probiotika gleichzeitig einnehmen können. Wenn Sie
weitere Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, ist es
ratsam, mögliche Wechselwirkungen mit einem Arzt zu besprechen.
Grund dafür ist, dass Probiotika
die Wirksamkeit dieser Mittel erhöhen können.
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