Aphthen treten häufig schon bei
Kindern auf. Sie sind meist harmlos, aber unangenehm und schmerzhaft.
Woher kommen sie und was kann man tun?
Aphthen
sind schmerzhafte, oberflächliche, runde bis ovale Geschwüre im
Mund, die mit einem gräulich-weißen Belag bedeckt und von einem
roten Rand umgeben sind. Die Bezeichnung „Aphthen“ stammt vom
griechischen Wort „aphtha“ ab, was Entzündung bedeutet.
Aphthen:
ein häufiges Leiden
Aphthen
treten vor allem an der Unterseite der Zunge, am Mundboden, an der
Wangenschleimhaut und an der Innenseite der Lippe, aber manchmal auch
im Rachen auf. Sie können das Essen und Sprechen erschweren. Aphthen
zeigen sich bereits im Kindesalter oder in der Pubertät und neigen
dazu, immer wieder aufzutreten.
Sie
sind sehr häufig: Etwa 20 Prozent der Bevölkerung leidet hin und
wieder unter Aphthen. Bei häufig wiederkehrenden Aphthen spricht man
von rezidivierenden oralen Geschwüren. Die Behandlung von Aphthen
verläuft generell mühsam.
Arten
von Aphthen
Es
gibt drei Arten von Aphthen:
1.
Kleine Aphthen
sind am häufigsten, bei ungefähr 90 Prozent aller betroffenen
Patienten. Die Geschwüre sind kleiner als ein Zentimeter, mäßig
schmerzhaft und heilen innerhalb von ein bis zwei Wochen spontan und
ohne Narbenbildung ab. Diese Aphthen kehren häufig immer wieder
zurück. Die meisten Patienten erleben das Auftreten zwei- bis
viermal pro Jahr. Im Allgemeinen nimmt die Häufigkeit im Laufe der
Jahre ab.
2.
Große Aphthen
gehören zu einer schwereren Form. Ungefähr zehn Prozent aller
Patienten leidet daran. Große Aphthen sehen genauso aus wie die
kleine Variante, aber sie sind größer als ein Zentimeter und gehen
tiefer. Sie heilen langsam über einen Zeitraum von zehn bis dreißig
Tagen und hinterlassen Narben. Diese Geschwüre können ausgeprägte
Beschwerden mit starken Schmerzen, Fieber, geschwollenen Lymphknoten
und allgemeinem Krankheitsgefühl verursachen.
Große
Aphthen sind manchmal Ausdruck einer anderen Grunderkrankung. Dazu
gehören der sogenannte Morbus Behçet (rheumatische Erkrankung mit
Schädigung der Blutgefäße), Blutkrankheiten aufgrund van Eisen-,
Vitamin-B-12- oder Folsäuremangel und Darmerkrankungen wie Zöliakie
(Glutenunverträglichkeit), Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.
Menschen mit HIV/AIDS können Geschwüre im Mund entwickeln, die
Aphthen ähneln.
3.
Herpetiforme
Aphthen.
Sie sind sehr klein und haben nur etwa die Größe eines
Stecknadelkopfes. Die Anzahl variiert zwischen fünf bis zu
einhundert Geschwüren. Oftmals bilden sie zusammen eine große,
unregelmäßig geformte Aphthe. In ungefähr fünf bis zehn Prozent
der Fälle handelt es sich um herpetiforme Aphthen. Diese Art von
Aphthen wird oft durch den Coxsackie-Virus oder eine Herpesinfektion
verursacht.
Ursachen
von Aphthen
Bei
der Entstehung von Aphthen spielen verschiedene Faktoren eine Rolle.
Nur in zehn Prozent der Fälle kann eine Ursache gefunden werden, die
sich beheben lässt. In allen anderen Fällen kann die Erkrankung
zwar behandelt, aber nicht dauerhaft geheilt werden.
Folgende
Faktoren beeinflussen die Entstehung von Aphthen:
- Eine Infektion mit einem Virus oder Bakterium;
- Ein geschwächtes Immunsystem;
- Überempfindlichkeit gegen bestimmte Nahrungsbestandteile;
- Vitamin- und Mineralstoffmangel;
- Verletzungen der Mundschleimhaut durch Zähneputzen, Anwendung von Zahnseide, Kaugummi, scharfe harte Stückchen in der Nahrung, ein schlecht sitzendes Gebiss, Injektionen, Zahnbehandlungen oder scharfe Kanten an den Zähnen;
- Stress;
- Der Menstruationszyklus. Gelegentlich verschwinden Aphthen bei Frauen während der Einnahme der Pille oder während der Schwangerschaft;
- Nahrungsmittelüberempfindlichkeit gegenüber Nüssen, Zitrusfrüchten (hauptsächlich Orangen), Schokolade, Kräutern und Gewürzen, Schalentieren und Muscheln, Schweinefleisch, Bananen, Ei, Milch, (altem) Käse, Weizen, Krebsfleisch, Feigen, Kiwi, Tomate, Kohlrabi, Kartoffeln;
- Konservierungsmittel und AZO-Farbstoffe (E-Nummern, künstliche Farbstoffe);
- Medikamente. Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken, wie zum Beispiel krebshemmende Zytostatika, sind dafür bekannt, dass sie Aphten-ähnliche Geschwüre verursachen. Dasselbe gilt für Nicorandil (bei Angina pectoris) und wahrscheinlich auch für bestimmte Schmerzmittel und Betablocker (bei Bluthochdruck und Herzproblemen). Beachten Sie die Packungsbeilage des Medikaments, das Sie einnehmen.
Die
Rolle von Nährstoffen
Eine
Studie
untersuchte die Menge an freien Radikalen, die zellschädigend wirken
und die Menge der Vitamine A, C und E im Blut und Speichel von
zwanzig Personen mit immer wieder auftretenden Aphthen. Das verglich
man mit den Ergebnissen von 30 gesunden Personen.
Die
Menge des Vitamins A, C und E sowohl im Speichel als auch im Blut von
Probanden mit wiederkehrenden Aphthen war niedriger als bei gesunden
Testpersonen. Die Menge an freien Radikalen war sowohl im Blut als
auch im Speichel höher. Die Ergebnisse zeigen, dass die
antioxidativen Fähigkeiten des Körpers bei Menschen mit häufig
auftretenden Aphthen geringer sind.
Eine
Meta-Analyse
und eine Studie
zeigten einen klaren Zusammenhang zwischen dem Vitamin-D-Spiegel und
einer immer wieder auftretenden Mundfäule oder aphthösen
Stomatitis, ausgelöst durch Herpesviren. Auch der Zinkspiegel
scheint ein Hinweis für das Auftreten von Aphthen zu sein.
Eine
Studie
mit 60 Personen, die an einer leichten Form von Aphthen litten,
zeigte, dass ein Gel aus Granatapfel den Heilungsprozess
beschleunigte und die Schmerzen schneller linderte als bei einer
Kontrollgruppe.
Lysin
wirkt antiviral
Lysin
wird für die Eiweißbildung benötigt und ist wichtig für Bildung
von Enzymen, Hormonen und Antikörpern. Da Lysin
eine antivirale Wirkung gegen das Herpes-Simplex-Virus hat, wird
diese Aminosäure oft ergänzend zur Vorbeugung und Behandlung von
Aphthen empfohlen. Es ist daher ratsam, die Aufnahme von Arginin
(Nüsse, Samen, Beeren, Schokolade) zu begrenzen, da Arginin die
Vermehrung von Viren fördert.
Die
Wundheilung lässt sich auf natürliche Weise mit Extrakten aus
Rhabarberwurzel, Myrrhentinktur, Melisse und Ratanhia unterstützen.
Die Wurzel der Ratanhia, die aus Peru stammt, wird bei Entzündungen
im Mundraum und bei Halsschmerzen empfohlen. Auch Spülungen mit
Kamillen- oder Salbeitee lindern die Beschwerden und fördern die
Genesung.
Was
man selbst tun kann
Eine
gute Mundhygiene, genügend Schlaf, frische biologische
Nahrungsmittel (vor allem viel Obst und Gemüse) und möglichst wenig
Stress tragen sicher dazu bei, das Aphthen weniger auftreten. Zur
Stärkung des körpereigenen Abwehrsystems und somit zur Vorbeugung
von Aphthen, helfen Präparate mit Echinacea, Taigawurzel und
Ginseng.
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