Vitamin K ist nicht nur wichtig für die Blutgerinnung, sondern auch für Herz, Blutgefäße und Knochen.
Vitamin K spielt eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung von Herz- und Gefäßkrankheiten und Osteoporose, zwei äußerst wichtigen Problemen in westlichen Ländern. Allerdings haben die meisten Menschen noch nie von Vitamin K gehört. Vitamin K ist noch am ehesten bekannt durch seine Schlüsselrolle bei der Blutgerinnung. Wofür ist Vitamin K noch wichtig und welche Nahrungsmittel enthalten Vitamin K?
Was ist Vitamin K?
Vitamin K ist eine Sammelbezeichnung für eine Gruppe fettlöslicher Stoffe. Man unterscheidet zwischen Vitamin K1 (Phyllochinon) und Vitamin K2 (Menachinon). Vitamin K1 wird von Pflanzen produziert, kommt zusammen mit Chlorophyll im Blattgrün vor und stellt mit 75 bis 90 Prozent den Hauptanteil, den wir an Vitamin K aufnehmen. Vitamin K1 führt man deshalb vor allem dem Körper zu, wenn man grüne Gemüse isst. Vitamin K2 wird von Darmbakterien produziert oder über die Nahrung aufgenommen aus fermentierten Nahrungsmittel wie Käse und Quark sowie tierischen Produkten. Joghurt enthält dagegen kein Vitamin K2.
Wozu brauchen wir Vitamin K?
Vitamin K spielt eine Schlüsselrolle bei der Blutgerinnung, beim Kalzium- und Knochenstoffwechsel sowie für Gefäßwände. Die Unterschiede zwischen Vitamin K1 und K2 liegen vor allem im Transport: Während K1 hauptsächlich zur Leber transportiert wird, erreicht K2 viel besser die anderen Gewebe, wie Knochen, Blutgefäße und Nieren. Ein anderer Unterschied ist, dass K1 aus Gemüse schlecht vom Körper aufgenommen wird (ca. 5%), wohingegen K2 aus Milchprodukten fast vollständig aufgenommen wird.
MGP ist ein Eiweiß, das in der Gefäßwand durch Vitamin K produziert und aktiviert wird und ist der wichtigste Blocker für Gefäßverkalkung. Ein hoher Spiegel von inaktivem MGP im Blut deutet also auf einen Vitamin-K2-Mangel hin und stellt ein zusätzliches Risiko für Arteriosklerose, hohen Blutdruck, Herz- und Gefäßkrankheiten und vorzeitigem Tod dar.
Vitamin K gegen Osteoporose
Vitamin K – besonders K2 – trägt nicht nur zur Gesundheit für Herz- und Blutgefäße bei, sondern ist auch wichtig, um beschleunigtem Knochenschwund und der Entwicklung von Osteoporose (brüchigen Knochen) vorzubeugen. Osteoporose sieht man häufig durch das Absinken des Geschlechtshormons Östrogen bei Frauen nach den Wechseljahren, aber manchmal auch bei Männern. Umfangreiche klinische Studien haben gezeigt, dass sogar mit einer niedrig dosierten Vitamin-K2-Ergänzung die Knochenfestigkeit weitgehend erhalten bleibt.
Vitamin K gegen Diabetes
Vitamin K ist auch wichtig für die Insulinreaktion und die Prävention von Typ-2-Diabetes und metabolischem Syndrom. Menschen mit einem guten Vitamin-K-Spiegel haben im Durchschnitt eine geringere Fettmasse, insbesondere rundum die Taille.
Vitamin K gegen Krebs
Einige Studien deuten auf eine Rolle von Vitamin K2 bei der Vorbeugung von Krebs hin, aber es sind weitere Studien erforderlich, um das zu bestätigen.
Vitamin K schützt die Haut
Vitamin K trägt auch zur Gesunderhaltung der Haut bei, schützt gegen Parakeratose, einer Verhornungsstörung der Haut und häufige Begleiterscheinung bei Schuppenflechte oder Ekzem, und verlangsamt das Wachstum von Hautkrebszellen (Melanomzellen).
Welche Nahrungsmittel enthalten Vitamin K?
Vitamin K1 findet man vor allem in grünen Gemüsen wie Grünkohl, Spinat, Rosenkohl und Brokkoli. Andere grüne Gemüsesorten wie Salat oder grüne Bohnen enthalten viel weniger Vitamin K1. Die Aufnahme im Darm schwankt zwischen fünf Prozent (Spinat) bis zu etwa zehn Prozent (Brokkoli) und setzt voraus, dass die Mahlzeit auch etwas Fett enthält.
Vitamin K2 liefern besonders fermentierte Produkte. Ganz oben auf der Liste steht das japanische Natto (fermentierte Sojabohnen), aber der Geschmack wird von Europäern nicht geschätzt. In Westeuropa sind Käse und Quark die Hauptquelle für Vitamin K2. Leider schwankt der K2-Gehalt bei verschiedenen Käsesorten enorm. Die holländischen Hartkäse wie Gouda und Edamer sind beispielsweise gute K2-Lieferanten, aber weiche (besonders mediterrane) Käsesorten wie Brie, Mozzarella oder Fetakäse enthalten sehr wenig Vitamin K2.
Obwohl der Vitamin-K2-Gehalt in Milchprodukten viel niedriger ist als der von K1 in Gemüse, ist der Beitrag von K2 zu unserem Gesamtvitamin-K-Status beträchtlich, da es viel besser aufgenommen wird.
Nahrungsergänzungsmittel
Vitamin K2 kann auch über Nahrungsergänzungsmittel angewendet werden, alleine oder in Kombination mit anderen Vitaminen (vor allem Vitamin D) und Mineralien (Kalzium, Magnesium). Weil Vitamin K ein fettlösliches Vitamin ist, ergeben sich bei der Anwendung in Tablettenform manchmal Probleme mit der Haltbarkeit. Ratsam ist darum die Anwendung von Vitamin K2 in Öl gelöst (z.B. Sonnenblumenöl) und die Verarbeitung in Weichkapseln. Diese Produkte bleiben jahrelang stabil.
Vorsicht Wechselwirkungen!
Menschen, die wegen eines erhöhten Thromboserisikos gerinnungshemmende Medikamente wie Marcumar nehmen, sollten nicht ohne ärztlichen Rat zusätzlich Vitamin K einnehmen, weil das die Wirkung negativ beeinflusst. Auch wer dauerhaft Antibiotika, Medikamente gegen Epilepsie, Tuberkulose oder Salicylate wie Aspirin einnimmt, sollte Vitamin K nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt einnehmen. Zwar kann bei einer langfristigen Einnahme solcher Medikamente ein Mangel an Vitamin K auftreten, aber das muss zunächst durch eine Blutuntersuchung sicher festgestellt werden.
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