Wenn Sie zwei oder drei Tasse Kaffee am Tag trinken, haben Sie wahrscheinlich weniger Körper- und Bauchfett als Menschen, die weniger Kaffee trinken.
Ob wir nun zu Hause einen Espresso nehmen oder Filterkaffee am Arbeitsplatz: Klar ist, wir trinken gerne Kaffee. Viele Menschen können sich sogar einen Morgen ohne eine Tasse starken Kaffee kaum vorstellen und werden erst richtig gut wach, wenn der Becher schwarzen Goldes hineingekippt ist. Jedes Jahr werden weltweit rund sieben Millionen Tonnen Kaffee getrunken. Wissenschaftler haben nun eine äußerst frohe Botschaft für begeisterte Kaffeetrinker zu verkünden. Denn wer regelmäßig eine Tasse Kaffee trinkt, hat durchweg weniger Körperfett.
Wirkt bei Frauen stärker
Dieser positive Effekt des Kaffeetrinkens auf das Körpergewicht ist bei Frauen etwas stärker ausgeprägt als bei Männern. Die Forscher fanden heraus, dass Frauen, die zwei oder drei Tassen Kaffee am Tag trinken, 2,8 Prozent weniger Körperfett haben als Frauen, die weniger Kaffee trinken. Männer zwischen 20 und 44 Jahren, die zwei oder drei Tassen Kaffee am Tag trinken, haben etwa 1,3 Prozent weniger Körperfett und 1,8 Prozent weniger Bauchfett. Für diesen Geschlechterunterschied gibt es einige Erklärungen, sagen die Forscher. Zunächst haben Männer ohnehin weniger Körperfett als Frauen. Aus diesem Grund haben Frauen im Vergleich zu Männern viel mehr „Spielraum“, um die Fettmenge zu reduzieren. Es könnte auch mit der Produktion bestimmter Steroide zusammenhängen, die bei Frauen spärlicher vorhanden sind als bei Männern.
Weniger häufig Übergewicht
Die Ergebnisse zeigen auch, dass Frauen, die häufig Kaffee trinken, ein geringeres Risiko für Übergewicht haben. So zeigte sich, dass Frauen zwischen 22 und 44 Jahren, die täglich zwei oder drei Tassen Kaffee trinken, etwa 3,4 Prozent weniger oft übergewichtig sind. Frauen zwischen 45 und 69 Jahren, die vier Tassen Kaffee oder mehr trinken, sind etwa 4,1 Prozent weniger oft übergewichtig. Die Studie legt daher nahe, dass Kaffee Substanzen enthält, die das Gewicht regulieren.
Regulierung der Hormonproduktion
Für viele begeisterte Kaffeetrinker klingt das wie Musik in den Ohren; Kaffeetrinken wirkt sich offenbar positiv auf ihr Gewicht aus. Aber was steckt eigentlich dahinter? Die Forscher glauben, dass Substanzen im Kaffee die Hormonproduktion regulieren, die dann den Fettstoffwechsel fördern. Dadurch wird weniger Fett im Körper gespeichert. Um dies zu bestätigen, sind jedoch weitere Studien erforderlich.
Abnehmen mit Kaffee unterstützen
Alles in allem bedeutet das: Wenn Sie abnehmen wollen, könnte sich das Kaffeetrinken vielleicht lohnen. Es könnte sogar vielleicht als Mittel gegen Übergewicht eingesetzt werden. Die Forscher empfehlen daher, neben anderen gesunden Lebensmitteln auch Kaffee in die Ernährung aufzunehmen. Wer jetzt aber denkt, er würde durch Kaffeetrinken abnehmen, irrt sich leider. Die Forscher wollen darum auch verhindern, dass jemand literweise Kaffee in sich hineinschüttet, in der Hoffnung Gewicht zu verlieren. Die Wissenschaftler möchten, dass Menschen einem gesunden Lebensstil folgen. Dazu gehört auch Bewegung, weniger sitzen und gesünder essen. Außerdem können Sie sich dafür entscheiden, mehr Kaffee - natürlich ohne Zucker - zu trinken, um das Abnehmen zu unterstützen.
Gesund ... oder doch nicht?
Die Ergebnisse der Studie sind ziemlich überraschend. Denn über das Kaffeetrinken ist bereits viel gesagt und geschrieben worden. So ist bekannt, dass manche Menschen tatsächlich süchtig nach Kaffee sind und dass Koffein der Gesundheit schaden kann. Ein übermäßiger Koffeinkonsum verursacht zum Beispiel Übelkeit, Nervosität und Kopfschmerzen. Darüber hinaus beeinflusst Kaffee den Schlaf-wach-Rhythmus. Zudem haben Studien gezeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen Koffein und schlechterem Sehvermögen gibt. Kaffee sollte übrigens laut Studien unsere Arterien versteifen, was in weiteren Untersuchungen jedoch widerlegt wurde. Dafür mehren sich die Hinweise, dass Kaffee gerade sehr gesund ist. Zum Beispiel haben Menschen, die drei oder vier Tassen Kaffee pro Tag trinken, ein geringeres Risiko für Herzerkrankungen und vorzeitigen Tod. Außerdem soll Kaffee mit einem geringeren Risiko für bestimmte Krebsarten, Diabetes und Demenz verbunden sein.
Zwei oder drei Tassen täglich
Wie sich das genau verhält, ist schwer zu sagen. Menschen reagieren unterschiedlich auf Kaffee, genau wie auf Lebensmittel. Individuelle Empfehlungen dazu erhält man von Ernährungsberatern. Dennoch wagen die Forscher zu behaupten, dass Kaffeetrinken im Allgemeinen recht gesund ist, solange man ihn in Maßen zu sich nimmt. Die Untersuchungen zeigen, dass zwei oder drei Tassen täglich eine angemessene Menge sind. Schon eine Tasse Kaffee hat übrigens einen positiven Effekt auf das Körperfett. Aber achten Sie darauf, dass Sie nicht so viel Zucker und Milch in Ihren Kaffee rühren.
Der begeisterte Kaffeetrinker kann also morgens beruhigt ein leckeres Käffchen schlürfen. Zumindest so lange, wie Kaffee noch verfügbar ist. Gegenwärtig stammt fast der gesamte Kaffee auf der Erde von zwei Arten Kaffeepflanzen: Coffea arabica und Coffea canephora. Beim Anbau beider Sorten tauchen immer mehr Probleme auf. So bekommen es die Kaffeepflanzen immer öfter mit schweren Krankheiten zu tun, und auch die durch den Klimawandel verursachte Dürre ist ein Problem. Die Zukunft des Kaffees sieht also nicht so rosig aus. In den kommenden Jahren müssen daher erhebliche Investitionen in den Schutz und die Erhaltung von wilden Kaffeepflanzen getätigt werden.
Wie wirkt Koffein?
Wenn man Kaffee trinkt, erlebt man die belebende Wirkung des darin enthaltenen Koffeins. Koffein beeinflusst einen Mechanismus im Gehirn, der die Energie steuert. Das Gehirn empfängt normalerweise ein Signal des Moleküls Adenosin, das die Gehirnaktivität verringert und müde macht. Koffein blockiert dieses Adenosin-Signal, was dazu führt, dass sich das Gehirn nicht mehr schläfrig fühlt. Das ist die bekannte aufmunternde Wirkung, auf die Kaffeetrinker schwören.
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