Samstag, 26. Dezember 2020

Kribbeln in Händen oder Füßen? Das kann die Ursache sein!


Das Gefühl, dass Hände oder Füße eingeschlafen sind, kribbeln oder sogar taub sind, kommt häufig vor. Manchmal wird dieses Gefühl auch von Schmerzen begleitet. Aber Kribbeln ist nicht gleich Kribbeln. Das sind die möglichen Ursachen.

1. Karpaltunnelsyndrom

Der Nerv (Nervus medianus), der durch das Handgelenk zu den Fingern verläuft, befindet sich in einem engen Tunnel. Wenn der Nerv dort durch Schwellungen eingeklemmt wird, werden die Signale in Richtung Daumen, Zeige- und Mittelfinger gestört. Das ruft unangenehmes Kribbeln oder Stechen in diesen Fingern hervor. Oft treten die Beschwerden nachts auf, so dass der Schlaf unterbrochen wird. Das lässt sich mit speziellen Handgelenksbandagen behandeln, die den Druck wegnehmen oder durch Spritzen ins Handgelenk oder durch eine Operation.

2. Diabetes

Ein dauerhaft zu hoher Blutzuckerspiegel schädigt die Nerven im Körper. Das zeigt sich manchmal als Kribbeln, Taubheit, Brennen oder stechenden Schmerzen in Händen oder Füßen. Wird bei solchen Beschwerden ein noch nicht festgestellter Diabetes vermutet, sollte das möglichst schnell kontrolliert werden, um weiteren Nervenschäden vorzubeugen.

3. Autoimmunerkrankungen

Bei Autoimmunerkrankungen bekämpft das Immunsystem den eigenen Körper, einschließlich der Nerven. Das ist beispielsweise der Fall bei rheumatischen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis, kurz Rheuma, oder bei Systemischem Lupus erythematodes (SLE). Das Kribbeln kann plötzlich und schnell auftauchen. Auch das oft in Schüben auftretende Krankheitsbild bei Autoimmunerkrankungen können das Phänomen verschlimmern.

4. Vitaminmangel

Lange andauernde Mangelzustände von Vitamin B und E durch zu einseitige Ernährung schädigen die Nerven. Das lässt sich leicht durch Blutuntersuchungen feststellen und kann behandelt werden durch eine abwechslungsreiche Ernährung, Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel.

5. Medikamente

Bestimmte Arzneimittel haben als Nebenwirkung, dass sie auf die Nerven einwirken und auf diese Weise für ein taubes Gefühl in Händen und/oder Füßen sorgen. Das ist unter anderem der Fall bei Krebsmedikamenten (Chemotherapie), HIV-Blockern und Blutdrucksenkern. Überlegen Sie mit Ihrem Arzt, ob eine Anpassung der Medikamente die Beschwerden lindert.

6. Infektionen

Infektionen durch Bakterien und Viren können die Nerven schädigen, wodurch Taubheitsgefühle oder stechende Schmerzen in Händen oder Füßen entstehen. Das kommt unter anderem vor bei Infektionen wie Lyme-Borreliose nach einem Zeckenbiss, Hepatitis B und C, dem Cytomegalievirus (CMD) oder dem Epstein-Barr-Virus (EBV), die beide zur Familie der Herpesviren gehören.

7. Nierenprobleme

Wenn die Nieren nicht mehr in der Lage sind, Giftstoffe ausreichend aus dem Blut zu filtern, schädigt das die Nerven. Nierenversagen verursacht darum häufig kribbelnde Hände und Füße.

8. Genetische Erkrankungen

Von einigen genetischen Störungen weiß man, dass sie mit Gefühllosigkeit und sogar Kraftverlust in Händen und Füßen einhergehen. Das ist unter anderem so bei der Charcot-Marie-Tooth-Erkrankung (CMT) sowie anderen Formen von erblicher Neuropathie. Bewegungstherapie ist hier in manchen Fällen hilfreich.

9. Tumore

Gutartige oder bösartige Tumore, die in der Nähe eines Nervs wachsen, können Druck auf den Nerv ausüben. Das ruft ein kribbelndes oder taubes Gefühl in Armen und Beinen hervor. Durch eine Behandlung oder Entfernung des Tumors wird der Druck entfernt und der Nerv kann sich eventuell erholen.

10. Träge Schilddrüse

Eingeschlafene oder taube Gliedmaßen können auch die Folge einer sehr trägen Schilddrüse sein, die nicht behandelt wird. Schilddrüsenmedikamente und/oder Gewichtsverlust beheben oft das Problem.

11. Alkohol

Zu viel Alkohol ist ein Auslöser, der schon mal übersehen wird. Alkoholmissbrauch schädigt auf Dauer Nerven und Gewebe. Gleichzeitig verursacht Alkoholmissbrauch einen Mangel an Vitamin B12, das aber für eine normale Nervenfunktion lebenswichtig ist.

 


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