Sonntag, 20. Dezember 2020

Zehn Ursachen für ungewollten Urinverlust



Ungewollter Urinverlust ist unangenehm und beeinträchtigt die Lebensqualität. Zehn Ursachen für die Urininkontinenz und wie man sie behandelt.

Ungewollter Urinverlust kann unterschiedliche Ursachen haben. Der häufigste Grund bei Frauen ist ein geschwächter Beckenboden. Bei Männern ist die Vorsteherdrüse oder Prostata oft der Übeltäter. Wir listen zehn Ursachen für Urininkontinenz auf.

1. Geschwächte Beckenbodenmuskulatur

Für Frauen ist die häufigste Ursache von Urinverlust eine geschwächte Beckenbodenmuskulatur durch Schwangerschaften, Geburten oder das Absinken des Östrogenspiegels in den Wechseljahren. Sobald diese Muskulatur ihre Elastizität verliert, können leichte Anstrengungen wie Heben, Laufen oder sogar Lachen und Niesen zu ungewolltem Urinverlust führen. Das Trainieren des Beckenbodens kann diesen Problemen vorbeugen oder sie zumindest verringern.

2. Probleme mit der Prostata

Eine vergrößerte Vorsteherdrüse oder eine Prostataoperation sorgen bei Männern oft dafür, dass das Wasserlassen nur noch mühsam verläuft. Auch das Nachtröpfeln (post micturition dribble oder PMD) tritt dadurch sehr häufig auf. Das bedeutet, dass man nach dem Wasserlassen, wenn die Blase scheinbar geleert ist, doch noch kleine Mengen Urin verliert. Männer, die darunter leiden, sollten ihren Hausarzt informieren; es gibt Medikamente, die diese Beschwerden lindern.

3. Harnwegs- oder Blasenentzündung

Eine Infektion der Harnwege entsteht, wenn zu viele Bakterien in Harnleiter und Blase gelangen. Dadurch entzündet sich die Schleimhaut im Harnleiter oder in der Blase. Wenn die Bakterien in großer Anzahl auf oder in den Schleimhäuten wachsen, ruft das eine Entzündungsreaktion hervor, um die Bakterien loszuwerden. Wer sich schnell Infektionen einhandelt, hat das Problem, dass dadurch die Blase überaktiv und gereizt werden kann. Ein Gang zum Arzt ist dann unbedingt notwendig. Die Symptome sind:

 

· Häufiges Wasserlassen, aber nur geringe Mengen.

· ständiger Harndrang, auch direkt nach dem Leeren der Blase.

· Schmerzen im Unterleib.

· Brennen in der Harnröhre beim Wasserlassen.

· Blut im Urin.

· Trüber und übelriechender Urin.

· Urinverlust.

4. Medikamente

Bestimmte Medikamente wie Blutdrucksenker, Mittel gegen eine vergrößerte Prostata oder Alzheimer, Schmerzmittel, Antidepressiva und sogar Erkältungsmedikamente, können ungewollten Urinverlust als mögliche Nebenwirkung haben. Vermuten Sie, dass das bei Ihnen der Fall ist, besprechen Sie das mit dem Hausarzt.

5. Verstopfung

Verstopfung und das Pressen bei hartem Stuhlgang verursachen Druck auf Blase und Harnwege.

6. Zu wenig trinken

Wenn man wenig trinkt, wird der Urin stärker konzentriert; es befinden sich dann verhältnismäßig mehr Abfallstoffe im Urin. Das reizt die Blasenschleimhaut. Wenn man lange Zeit wenig trinkt, kann die Blase mit der Zeit immer weniger Urin speichern. Versuchen Sie daher, ausreichend Flüssigkeit zu trinken. Vermeiden Sie dabei Alkohol oder stark kohlensäurehaltige Getränke. Zu viel Alkohol ist einer der häufigsten Gründe für ungewollten Urinverlust.

7. Chronischer Husten

Husten verursacht Druck auf die Blase und die Muskeln im Unterleib. Bleibt der Husten lange Zeit bestehen, kann so Urininkontinenz entstehen. Rauchen kann beispielsweise zu chronischen Hustenanfällen führen.

8. Übergewicht

Starkes Übergewicht und Fettleibigkeit üben Druck auf die Muskulatur des Beckenbodens aus und können Inkontinenz fördern.

9. Lebensalter

Durch altersbedingte Beschwerden wie Vergesslichkeit und Demenz kann die Kontrolle über Blase und Darm verloren gehen. Außerdem nehmen wichtige Körperfunktionen mit dem Alter ab. Insgesamt ist ungewollter Urinverlust ein häufig auftretendes Problem im Alter, das die Lebensqualität der Betroffenen stark einschränkt, wie eine Studie kürzlich feststellte.

10. Krankheiten

Ein Schlaganfall, Parkinson, Multiple Sklerose, Diabetes und Demenz schädigen das Nervensystem und beeinflussen damit auch die Signalübertragung zur Blase. Durch Gehirnverletzungen oder Verletzungen des Rückenmarks kann man ebenfalls die Kontrolle über Blase oder Darm verlieren. Das tritt möglicherweise nur zeitweise auf oder bleibt dauerhaft, abhängig von der Art der Verletzungen oder der Krankheit.


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