Die Passionsblume wirkt beruhigend, macht aber nicht müde oder benommen. Sie beeinträchtigt daher nicht den Alltag.
Bei neuropsychiatrischen Krankheiten kann es sinnvoll sein, Passiflora incarnata oder Passionsblume einzusetzen. Diese Pflanze, die eine lange Geschichte medizinischer Anwendungen kennt, wirkt positiv bei psychischen Problemen. Wissenschaftler aus Polen untersuchten dies und kamen in einer systematischen Übersichtsarbeit zu dem Schluss, dass es einige Hinweise für die Wirksamkeit gibt.
Vitamine und Chrysin
Die Passionsblume kann bis zu drei Meter hoch werden und ist in Australien, Südamerika und Südostasien beheimatet. Die Passionsfrüchte sind reich an den Vitaminen A, B1, B2, Kalzium, Phosphor und Eisen. Darüber hinaus enthält die Pflanze Phytochemikalien, darunter das Flavon Chrysin, dem nervenschützende Wirkung nachgesagt wird.
Anerkanntes pflanzliches Arzneimittel
Im März 2014 veröffentlichte die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) eine Monografie, die die medizinische Bedeutung der Passionsblume bei leichten Symptomen von psychischem Stress und Schlafstörungen anerkennt. Dabei stellte der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel (engl. Commitee on Herbal Medicinal Products, kurz HMPC) der EMA fest, dass es keine ausreichenden Belege aus klinischen Studien gibt, urteilte aber positiv über die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit aufgrund der traditionellen Anwendung: „Die Wirksamkeit dieser pflanzlichen Arzneimittel ist plausibel und es gibt Hinweise darauf, dass sie seit mindestens 30 Jahren (davon mindestens 15 Jahre in der EU) sicher auf diese Weise angewendet werden.“
Passionsblume bei Depressionen und Angst
Wegen ihrer beruhigenden Wirkung wird die Passionsblume auch bei Depressionen und Angstzuständen eingesetzt und die Wirkung ist vergleichbar mit Medikamenten wie Oxazepam und Midazolam. Die Passionsblume kann aber auch tagsüber eingenommen werden, da sie im Gegensatz zu Medikamenten nicht müde oder benommen macht. Passionsblume eignet sich auch für hyperaktive Kinder und schafft bereits tagsüber beste Voraussetzungen für eine gute Nachtruhe.
Gegen Stress und Schlaflosigkeit
Laut der Übersichtsarbeit fehlen in der Wissenschaft noch große Bevölkerungsstudien und die geografische Herkunft ist etwas einseitig. Die Anzahl der Teilnehmer in den neun Studien (2017 - 2019), die nach der Auswahl übrig blieben, reichte von 16 bis 128. Fünf dieser Studien stammten aus dem Iran, die anderen aus Australien, Brasilien, Deutschland und der Türkei. Aber diese Studien, so die Autoren, bieten eine ausreichende Grundlage für die Schlussfolgerung, dass die Passionsblume Stress, Schlaflosigkeit, Angst und Depression vermindern kann.
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