Chronischer Stress? Vergesslichkeit? Konzentrationsprobleme? Fischöl, Sojabohnen und Weizenkleie machen das Gehirn leistungsfähiger. Denn sie sind reich an Phosphatidylserin.
Phosphatidylserin ist ein wichtiger Baustein für die Zellmembranen und besonders für die Gehirnzellen. Phosphatidylserin gilt als wichtiger Nährstoff fürs Gehirn, weil er einen positiven Einfluss auf die Übertragung von Nervenreizen durch die Nervenbotenstoffe Acetylcholin, Dopamin, Serotonin und Noradrenalin hat.
Außerdem verringert Phosphatidylserin negative Auswirkungen von zu viel Cortisol durch chronischen Stress auf das Gedächtnis.
Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme
Im Prinzip kann der Körper Phosphatidylserin selbst herstellen. Allerdings nimmt ab einem Alter von 50 die Produktion von Phosphatidylserin ab und kann für Senioren ein semi-essenzieller Nährstoff werden, wird also nur noch teilweise vom Körper selbst produziert. Wenn das Gehirn nicht genügend Phosphatidylserin zur Verfügung hat, kann es zu Gedächtnis- und Konzentrationsproblemen kommen. Deshalb kann es für Senioren nützlich sein, Phosphatidylserin einzunehmen, um Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme zu lindern. Eine Nahrungsergänzung kann ebenfalls sinnvoll sein bei Senioren mit milder Depression (1, 2, 3).
Phospholipide sind lebensnotwendig
Phospholipide kommen im Körper viel vor und sind daher essenziell. Seit Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts werden regelmäßig die positiven Wirkungen von Phospholipiden aus der Nahrung beschrieben. Eine wichtige Quelle für Phospholipde ist Lecithin, das in Eigelb, Sojabohnen, weißen Bohnen, Sonnenblumenkernen und Raps vorkommt. Lecithin wird oft als natürlicher Emulgator zu bestimmten Nahrungsmitteln hinzugefügt. Die häufigsten Phospholipide in der Nahrung sind Phosphatidylcholin, Phosphatidylethanolamin, Phosphatidylinositol und Phosphatidylserin. Diverse pflanzliche und tierische Nahrungsmittel enthalten Phospholipide. Die Konzentration und Zusammensetzung von Phospholipiden in der Nahrung ist abhängig von der Nahrungsquelle. Tierische Phospholipid-Quellen sind: Eier, Milch, Fleisch und Innereien, fetter Fisch, Meeresfrüchte und Krillöl. Pflanzliche Quellen sind: Sojabohnen, Samen, Getreide und Weizenkleie.
Phosphatidylserin ist in pflanzlichen Lebensmitteln nicht in großen Mengen enthalten. Laut Experten liefern fett- und cholesterinarme Diäten und die vegetarische Ernährung nicht viel Phosphatidylserin. Früher nahmen die Menschen mehr Phosphatidylserin aus Fetten und Ölen auf. Durch die moderne Lebensmittelherstellung sinkt jedoch der Gehalt. Eine Ausnahme von der Regel sind weiße Bohnen. Der regelmäßige Verzehr von weißen Bohnen versorgt den Körper ordentlich mit Phosphatidylserin.
Weniger Stress mit Phosphatidylserin und Omega-3-Fettsäuren
Eine Nahrungsergänzung mit einer Kombination aus Phosphatidylserin und Omega-3-Fettsäuren führt zu einer erheblichen Verringerung von Stress.
Menschen mit einer Fehlfunktion der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenachse, die eine verringerte Cortisolreaktion hervorruft, und die zusätzlich unter chronischem Stress leiden, können von einer Supplementierung mit Phosphatidylserin in Kombination mit Omega-3-Fettsäuren Nutzen ziehen.
Obwohl in einer Studie die Nahrungsergänzung zunächst keinen Einfluss auf das Stressniveau der Teilnehmer zu haben schien, ergab sich bei Menschen mit schwerem, chronischem Stress sehr wohl eine Wirkung. Diese Personen zeigten auch eine reduzierte Cortisol-Reaktion auf einen Stresstest. Eine Supplementierung schien die Cortisolreaktion in dieser Untergruppe wiederherzustellen.
Abweichungen in den Zellmembranen der Nervenzellen
Abweichungen in den Zellmembranen der Nervenzellen werden als Hauptursache für Gedächtnisstörungen im Zusammenhang mit dem Alterungsprozess angesehen. Die Einnahme von Phosphatidylserin ermöglicht es, die Zellmembranen der Nervenzellen zu reparieren.
Konkret besteht die Wirkung von Phosphatidylserin im Gehirn darin, die Geschwindigkeit, mit der Nervensignale übertragen werden, zu verbessern und die Spiegel bestimmter Nervenbotenstoffe (Neurotransmitter), einschließlich Acetylcholin, auszugleichen.
Auf diese Weise ist Phosphatidylserin in der Lage, Alterungsprozessen im Gehirn entgegenzuwirken.
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