Wann ist Rhabarber am leckersten und wie gesund ist dieses säuerlich frische Gemüse eigentlich? Die Gesundheitsvorteile einmal aufgelistet.
Die beste Zeit für Rhabarber
Die Rhabarbersaison läuft von April bis Juli, mit dem Mai als Hauptmonat. Je weiter die Saison voranschreitet, desto saurer wird das Gemüse. Durch neue Anbautechniken ist die Rhabarbersaison gegenwärtig allerdings ein wenig verlängert: oft ist das Gemüse nun von März bis August im Supermarkt oder Gemüsehandel erhältlich.
Gemüse oder Obst?
Obwohl Rhabarber meistens in süßen Gerichten verarbeitet wird, ist es keine Obstsorte, sondern ein Gemüse. Um genau zu sein, gehört Rhabarber zur Knöterich-Familie, genau wie zum Beispiel Buchweizen.
Gut für die Verdauung, viele Antioxidantien
Dank seiner vielen Ballaststoffe ist Rhabarber gut für eine gesunde Verdauung. Aber es gibt noch viel mehr Gesundheitsvorteile. Das Gemüse ist reich an Mineralien wie Kalzium, Kalium, Magnesium, Eisen, Phosphor und Mangan und enthält viele Antioxidantien. Sie schützen Zellen und Gewebe vor Schäden durch freie Radikale und beugen so vielleicht auf lange Sicht Krankheiten wie Krebs sowie Herz- und Gefäßkrankheiten vor. Rhabarber enthält zudem viel Vitamin C und Vitamin K. Vitamin K ist nötig für eine normale Blutgerinnung und es gibt Hinweise darauf, dass Vitamin K2 eine Rolle beim Knochenwachstum spielt. Es ist noch nicht völlig geklärt, ob zusätzliches Vitamin K2 das Risiko für Osteoporose reduzieren kann. Rhabarber regt die Verdauung an, weil er reich an Natrium ist, das die Darmbewegungen stimuliert. Die Wirkstoffe in den Wurzeln sind so stark, dass sie Bestandteil von Abführmitteln sind. Rhabarber enthält aber auch das aus Äpfeln bekannte darmfreundliche Pektin, sowie Gerbstoffe. Beide lindern Durchfälle. Rhabarber ist mit 21 Kalorien pro 100 Gramm äußerst figurfreundlich - wenn man auf den Zusatz von Zucker verzichtet.
Beschwerden in den Wechseljahren
Der verwandte Sibirische Rhabarber enthält genau wie einige andere Nahrungsmittel wie Knoblauch und Hülsenfrüchte ein pflanzliches Östrogen, das Wechseljahresbeschwerden lindern kann, wie Studien gezeigt haben.
Oxalsäure
Rhabarber enthält neben allerlei gesunden Stoffen, auch die weniger gesunde und in größeren Mengen sogar schädliche Oxalsäure. Während der Saison steigt der Gehalt an Oxalsäure im Rhabarber an und das ist auch der Grund, warum Rhabarber meist nur bis Juli gegessen wird. Oxalsäure beeinflusst den Geschmack nämlich negativ: er wird deutlich saurer. Oxalsäure senkt die Aufnahme von Kalzium im Körper, aber wenn Ihre Ernährung genügend Kalzium enthält und Sie ausgewogen und abwechslungsreich essen, stellt Rhabarber kein Problem dar. Die Rhabarberblätter enthalten übrigens am meisten Oxalsäure, darum sollten Sie nur die Stangen essen. Seien Sie vorsichtig, wenn Sie an Osteoporose oder Nierenproblemen leiden. Oxalsäure kann die Bildung von Nierensteinen fördern, wenn Sie dazu neigen. Wer unter Gicht oder Rheuma leidet, sollte ebenfalls besser auf Rhabarber verzichten. Erhitzen senkt die Oxalsäure im Rhabarber deutlich ab und das Gemüse ist dann in üblichen Mengen gut verträglich.
Wie lagert man Rhabarber am besten?
Gekühlt kann man Rhabarber roh ungefähr eine Woche aufbewahren. Er behält seine Frische, wenn man ihn in ein feuchtes Tuch wickelt und ins Gemüsefach des Kühlschranks legt. Außerhalb des Kühlschranks bleiben Rhabarberstangen ungefähr fünf Tage frisch. Danach werden sie schlaff und/oder trocknen aus. Einfrieren bei minus 18 Grad ist ebenfalls möglich. Dann hält sich der Rhabarber ungefähr ein Jahr.
Wegen der Oxalsäure im Rhabarber darf das Gemüse nicht in Metallbehältern gelagert oder in Alufolie gewickelt werden, da die Säure mit dem Metall giftige Verbindungen eingeht.
Rhabarber schälen oder nicht?
Rhabarber schält man nur, wenn die Rhabarberstangen sehr dick und faserig sind. Dadurch lässt sich auch der Gehalt an Oxalsäure verringern. Junger und zarter Rhabarber braucht nur gewaschen und Blattansatz und Stielenden entfernt zu werden. Danach kochen oder einfrieren.
Kreide oder Kalk gegen den sauren Geschmack hinzufügen?
Um die verminderte Aufnahme von Kalzium auszugleichen, wurde in der Vergangenheit beim Kochen von Rhabarber Kreide zugesetzt. Bei einer normalen Ernährung ist dies in der Regel nicht mehr notwendig. Manchmal wird auch Kalk hinzugefügt, um den sauren Geschmack abzumildern, aber dafür kann man besser etwas Milch oder etwas Zucker hinzugeben. Lieber keinen zusätzlichen Zucker verwenden? Essen Sie den Rhabarber dann gut gekühlt, er schmeckt dann weniger sauer.
Kann man Rhabarber auch roh essen?
Rhabarber sollte nicht roh gegessen werden, weil das zu Bauchschmerzen und Verdauungsprobleme führen kann.
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