Sonntag, 16. Mai 2021

Trockener Mund? Diese Tipps helfen!



Ein ständig trockener Mund fühlt sich nicht nur unangenehm an, sondern kann auch Probleme beim Essen verursachen und Karies fördern. Einige Tipps, die Linderung bringen.

Zu wenig Speichel nicht unterschätzen

Ein Mangel an Speichel ist eine sehr unangenehme Störung. Dennoch leiden viele Menschen daran, ohne etwas dagegen zu unternehmen. Aber Mundtrockenheit, die medizinisch als Xerostomie bezeichnet wird, kann alle möglichen Probleme verursachen. Das reicht von einem unangenehmen Mundgefühl über Schluckschwierigkeiten beim Essen bis hin zu vermehrter Kariesbildung.

Mindestens ein Drittel bis 50 Prozent aller Menschen über 70 leidet unter Mundtrockenheit. Nicht jeder bespricht das mit seinem Arzt. Viele Menschen denken, dass es zum Älterwerden gehört. Oder sie merken es gar nicht, weil der Speichelverlust schleichend nachlässt. Jeden Tag produzieren wir einen halben bis ganzen Liter Speichel und bemerken nicht, wenn das nur etwas weniger ist. Erst wenn nur noch halb so viel Speichel vorhanden ist, fällt uns das auf.

Mundgeruch und Zungenbrennen

Dennoch gibt es laut Zahnärzten Anzeichen wie gerötetes Zahnfleisch, Furchen in der Zunge oder eine ganz glatte Zunge, Speichel in den Mundwinkeln und der Mundspiegel, der beim Zahnarzt an der Innenseite der Wange kleben bleibt. Man kann es oft hören, wenn jemand spricht. Man hört dann Klickgeräusche und das klebrige Geräusch eines trockenen Mundes. Ein Warnsignal ist auch, wenn Menschen sagen, dass Sie starke Aromen meiden, über Mundgeruch klagen oder unter Schimmel oder Zungenbrennen leiden. Der Kaugummitest ist meist eindeutiger.

Der Kaugummitest

Die Wirkung eines Kaugummis sagt mehr über die Ursache der Mundtrockenheit. Produzieren Sie während des Kauens zusätzlich Speichel? Dann arbeiten Ihre Speicheldrüsen noch und Sie können diese Tipps anwenden, um den Speichelfluss anzuregen. Mundtrockenheit ist oft eine Nebenwirkung von Medikamenten oder die Folge von Stress oder Rauchen.

Produzieren Sie beim Kauen nicht mehr Speichel? Dann sind die Speicheldrüsen vielleicht geschädigt. Zum Beispiel durch eine Autoimmunerkrankung wie das Sjögren-Syndrom oder eine Strahlentherapie bei Krebs im Kopf- oder Halsbereich. Es ist dann nur begrenzt oder gar nicht möglich, die Drüsen zur Produktion von mehr Speichel anzuregen. Eine Studie erreichte bei Krebspatienten mit Thymianhonig Linderung.

Tipp 1: Schauen Sie sich Ihre Medikamente an

Sinnvoll bei: Mangelnder Speichelproduktion

Medikamente sind die häufigste Ursache für Mundtrockenheit. Einfach die Medikamente absetzen, ist meist keine Option. Bestätigt Ihr Arzt, dass Sie noch alle Medikamente benötigen? Überlegen Sie dann gemeinsam, wann sie am besten eingenommen werden. Es kann einfacher sein, sie morgens als abends einzunehmen, wenn der Mund ohnehin trockener ist. Es gibt auch Medikamente, die den Speichelfluss anregen. Leider sind solche Medikamente meist schlimmer als die Krankheit selbst. Sie aktivieren alle Drüsen, einschließlich der Schweißdrüsen und verursachen teilweise Herzrhythmusstörungen. Lassen Sie sich von ihrem Arzt beraten.

Tipp 2: Künstlichen Speichel verwenden

Sinnvoll bei: Geschädigten Speicheldrüsen

Wenn Sie keinen oder deutlich zu wenig Speichel produzieren, kann künstlicher Speichel helfen. Er ist in der Apotheke erhältlich. Er wirkt zwar nicht so gut wie natürlicher Speichel, aber kann zumindest Linderung verschaffen. Es gibt ein dickflüssiges Gel, das Sie unter die Zunge und auf den Gaumen auftragen. Das eignet sich gut für die Nacht. Tagsüber kann ein Mundspray helfen, den Mund feucht zu halten.

Probieren Sie das Mittel auch, wenn Ihre Speichelproduktion nur vorübergehend reduziert ist. Die Wirkung von künstlichem Speichel ist allerdings nur von kurzer Dauer. Sobald die Speicheldrüsen angeregt werden, spült Ihr eigener Speichel das Mittel weg. Wer lieber ein Hausmittel verwendet, kann geschälte Gurkenstückchen in den Kühlschrank legen. Wenn Sie dann Mundtrockenheit verspüren, beträufeln Sie ein solches Gurkenstückchen mit etwas Olivenöl und stecken es in den Mund. Es klingt vielleicht seltsam, aber die Kühle ist angenehm, gibt ein gutes Mundgefühl und das Hausmittel ist nicht schlecht für die Zähne. Im Gegenteil Gurken und Olivenöl sind gesund und fördern somit auch die Mundgesundheit.

Tipp 3: Kaugummi und Bonbons

Sinnvoll bei: Mangelnder Speichelproduktion

Man geht davon aus, dass Wassertrinken ein gutes Mittel ist, wenn der Mund sich ständig trocken anfühlt. Aber wenn die Speichelproduktion zu niedrig ist, haben Sie wahrscheinlich schon selbst bemerkt, dass Wasser trinken nur eine begrenzte Wirkung hat. Sie spüren für einen Moment Erleichterung, aber nach einer Minute ist die Wirkung schon wieder vorbei. Glücklicherweise gibt es Möglichkeiten, die Speichelproduktion zu fördern. Kaubewegungen helfen, Speichel herzustellen. Kauen Sie zum Beispiel auf einem zuckerfreien Kaugummi. Auch Geschmacksstoffe regen die Speichelproduktion an. Zuckerfreie Bonbons oder Lutschtabletten lassen Ihnen das Wasser im Mund zusammenlaufen, besonders Produkte mit saurem Geschmack.

Tipp 4: Pflegen Sie Ihre Zähne besonders gut

Sinnvoll bei: geschädigten Speicheldrüsen und mangelnder Speichelproduktion

Wenn Sie unter Mundtrockenheit leiden, bildet sich schneller Karies. Der Speichel hilft, den Säuregrad im Mund aufrechtzuerhalten, und schützt vor Karies und säurebedingtem Abbau des Zahnschmelzes. Gehen Sie häufiger zum Zahnarzt und zur professionellen Zahnreinigung bei einem Dentalhygieniker. Begrenzen Sie die Mahlzeiten auf drei Haupt- und drei Zwischenmahlzeiten. Putzen Sie Ihre Zähne anschließend mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta. Auch eine neutrale Fluoridmundspülung senkt das Risiko für Karies.

Tipp 5: So kommen Sie besser durch die Nacht

Sinnvoll bei: Geschädigten Speicheldrüsen und mangelnder Speichelproduktion

Nachts produziert man von Natur aus weniger Speichel. Das ist normal. Aber wenn Sie bereits unter Mundtrockenheit leiden, wird es während der Nacht nur noch schlimmer. Besonders wenn Sie auch noch schnarchen oder mit offenem Mund schlafen. Vielleicht wachen Sie sogar durch einen trockenen Mund auf. Wenn Sie Pflaster kreuzweise über den Mund kleben, verhindert das den offenen Mund während des Schlafens. Voraussetzung ist natürlich, dass Sie gut durch die Nase atmen können. Das Auftragen von Vaseline oder eines Lippenpflegestifts gaukelt dem Gehirn vor, dass sich der Mund angenehmer und feuchter anfühlt. Sorgen Sie außerdem im Schlafzimmer für gute Belüftung und genügend Luftfeuchtigkeit.

Tipp 6: Trinken Sie während der Mahlzeit

Sinnvoll bei: geschädigten Speicheldrüsen und mangelnder Speichelproduktion

Trinken während einer Mahlzeit wurde früher abgeraten. Man war der Meinung, dass wichtige Enzyme im Speichel dann nicht richtig wirken würden, was sehr ungesund für die Verdauung sein sollte. Inzwischen weiß man es besser. Die Rolle dieser Enzyme ist begrenzt und so spricht nichts dagegen, beim Essen etwas Suppe, Milch oder Wasser zu trinken. So wird das Essen breiiger, klebt nicht im Mund und lässt sich leichter schlucken.

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