Diabetes schädigt zahlreiche kleine Blutgefäße, unter anderem in der Netzhaut des Auges. Dieser Prozess führt nicht sofort zu Sehproblemen, aber eine scharfe Sicht bedeutet bei Diabetikern nicht automatisch eine gesunde Netzhaut.
Etwa jeder Fünfte mit der Diagnose Typ-2-Diabetes hat bereits eine Form der diabetischen Retinopathie. Bei etwa 10 bis 30 Prozent dieser Gruppe treten schon Probleme mit dem Sehen auf. Nach zehn Jahren Diabetes erhöht sich diese Zahl und kämpft etwa die Hälfte aller Diabetiker mit einer Form von Retinopathie. Vorbeugung ist hier extrem wichtig, denn bis die Patienten merken, dass sie weniger scharf sehen, sind sie bereits in einem fortgeschrittenen Stadium der Schädigungen. Bei frühzeitiger Erkennung kann dieser Prozess dank sehr wirksamer Behandlungen verlangsamt und oft sogar umgekehrt werden. Diesen verbesserten Behandlungen und Medikamenten ist es auch zu verdanken, dass die Zahl der Augenoperationen bei diabetischer Retinopathie in den letzten Jahren stark zurückgegangen ist.
Screening
Daher ist es wichtig, Diabetiker regelmäßig - mindestens einmal jährlich - auf Augenprobleme zu untersuchen. Eine gute Kontrolle der Blutzuckerwerte und des Blutdrucks ist dafür unerlässlich. Ohne Stabilität dieser Blutwerte sind die Augenbehandlungen nur ein Tropfen auf den heißen Stein und werden die Probleme weiter zunehmen. Bei einer Vorsorgeuntersuchung forscht der Arzt nach zwei Dingen: Flüssigkeitsansammlungen in der zentralen Netzhaut, die die Zellen schädigen, und unkontrolliertes Wachstum von Blutgefäßen, die dazu neigen, schnell zu reißen oder zu platzen.
Wenn sich das Sehvermögen verschlechtert, sind die Zellen in der Netzhaut bereits geschädigt und können nicht mehr repariert werden. Wird eine Flüssigkeitsansammlung rechtzeitig erkannt, kann man das mit Injektionen ins Auge behandeln. Diese müssen regelmäßig wiederholt werden, bis die gesamte Flüssigkeit entfernt ist. Diese Therapie kann bis zu drei Jahre dauern, aber dieses Medikament hat die Behandlung der diabetischen Retinopathie wirklich revolutioniert. Erblindung durch Diabetes sollte daher heute nicht mehr vorkommen.
Laser-Behandlung
Außerdem prüfen die Augenärzte, ob es Wucherungen der Blutgefäße gibt. Wenn die Blutgefäße der Netzhaut durch Diabetes geschädigt werden, sendet das eine Art Alarmsignal an den Körper. Die Sauerstoffversorgung funktioniert nicht mehr und als Reaktion darauf beginnt die Netzhaut, neue, aber instabile Blutgefäße zu produzieren. Diese Wucherungen sind Vorboten für Probleme wie Blutungen, die das Sehvermögen beeinträchtigen. Es kann dann sehr lange dauern, bis die Sicht wieder besser wird. Manchmal können solche Blutgefäße auch auf die Netzhaut drücken, die sich dann ablöst. Unkontrolliert wachsende Blutgefäße können heute wirksam mit einem Laser behandelt werden, der die Blutgefäße schrumpfen lässt. Das geschieht am besten, bevor es zu Blutungen kommt. Eine solche rechtzeitige Behandlung kann sicherstellen, dass die Sehkraft erhalten bleibt.
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