Sternanis kennt man als Weihnachtsgewürz für Gebäck und Glühwein. Sternanis ist aber nicht nur aromatisch, sondern eine starke Heilpflanze, die sogar die Grundlage für das Grippemittel Tamiflu lieferte.
Ursprünglich kommen die getrockneten Früchte des Sternanisbaums (Illicium verum) aus China und Vietnam. In der traditionellen fernöstlichen Heilkunde lindert Sternanis seit über 3000 Jahren Erkältungsbeschwerden und Verdauungsprobleme. Japanischer Sternanis (Illicium anisatum) ist hingegen giftig und darf nicht mit dem chinesischen Sternanis verwechselt werden. In Europa verwendet man Sternanis mehr als Gewürz für Weihnachtsgebäck und Glühwein. Neuere Forschungen haben aber gezeigt, dass Sternanis auch medizinisch wirksam ist. Er lieferte immerhin die Ausgangssubstanz Shikimisäure für das Grippemedikament Tamiflu, das zur Behandlung und Vorbeugung von Influenza eingesetzt wird. Shikimisäure wirkt stark gegen Viren, Bakterien und Pilze.
Sternanis: antibakteriell und pilzhemmend
Neben der antiviralen Wirkung haben Studien gezeigt, dass Sternanis vielleicht auch Pilze wie Candida albicans bekämpft. Weiterhin wirkt Sternanis auch gegen resistente Bakterien, die nicht mehr auf die üblichen Antibiotika reagieren.
Sternanis als starkes Antioxidans
Sternanis enthält Substanzen, die freie Radikale abfangen und unschädlich machen. Solche freien Radikalen können auf Dauer ernste Krankheiten fördern, unter anderem Krebs. Indische Studien zeigten eine krebshemmende Wirkung von Sternanis. Versuchstiere, die mit Krebszellen infiziert wurden, entwickelten seltener Krebs, wenn sie Sternanis ins Futter bekamen. Das könnte darauf hinweisen, dass Sternanis Krebs vorbeugt. Sternanis enthält weiterhin den Stoffwechselbooster Rutin, sowie Gerbsäure, Saponine, Terpene, Monoterpene und trans-Anethol. Anethol verbessert die Wirkung von Acetylcholin, das wichtig für die Gehirnfunktion ist. Bei der Alzheimer-Demenz sterben vor allem die Nervenzellen ab, die Acetylcholin herstellen und es kommt zu einem Mangel dieses Botenstoffes.
Sternanis gegen Schmerzen
Traditionell verwendet man Sternanis bei Bauchschmerzen. Er fördert die Verdauung, beruhigt den Magen und lindert Krämpfe, Koliken und Blähungen. In der Aromatherapie wird ätherisches Sternanisöl bei Kopf-, Zahn-, Hals- und Gliederschmerzen eingesetzt. Bei Atemwegserkrankungen löst Sternanis festsitzenden Schleim und lindert Husten.
Sternanis blockiert auch Eiweißbotenstoffe bei Gelenkentzündungen und Rheuma. Das Einreiben der Gelenke mit ätherischem Sternanisöl lindert Schmerzen und Schwellungen in den betroffenen Gelenken.
Sternanis für die Psyche
Sternanis wirkt beruhigend und schlaffördernd. Er fördert die Durchblutung, verlangsamt die Atmung und beruhigt Nerven und Muskeln. Eine Tasse Tee mit Sternanis vor dem Schlafengehen unterstützt die Entspannung und fördert einen ruhigen Schlaf.
Mögliche Nebenwirkungen
Obwohl für die Anwendung von Sternanis als Gewürz und Tee keine Nebenwirkungen bekannt sind, vertragen Kinder und Schwangere den Inhaltsstoff Anethol oft nicht. Bei Kleinkindern kann er Atemprobleme und Allergie hervorrufen. Schwangere sollten keine medizinischen Zubereitungen mit Sternanis, Anis und Anisöl verwenden, weil das - genau wie Fenchel - ähnlich wie Östrogen wirkt und die Gebärmutter stimulieren kann.
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